StartAdvertorial„Mehr Frauen für ein Doktorat begeistern“

„Mehr Frauen für ein Doktorat begeistern“

Wie wichtig ist Diverstät in der Forschung? Wir haben mit Tanja Wrodnigg, Univ. Prof. am Institut für Chemie und Technologie Biobasierter Systeme an der TU Graz, über Frauen in wissenschaftlichen Teams gesprochen.

Sie haben 2020 gemeinsam mit Karin Stana Kleinschek das Institut für Chemie und Technologie Biobasierter Systeme an der Technischen Universität Graz gegründet. Woran wird an diesem Institut derzeit geforscht?

Tanja Wrodnigg:Wir wollen die beiden Gebiete Chemie und Technologie biobasierter Systeme am Institut miteinander verbinden. In der Chemie forschen wir an dem Design und der Entwicklung von effizienten Synthesemethoden basierend auf erneuerbaren Rohstoffen, in erster Linie Kohlenhydraten. Die Verbindungen werden in der Technologie gezielt für konkrete Anwendungsgebiete prozessiert. Dabei geht es um die Herstellung neuer Materialien, zum Beispiel mittels 3D-Print, für medizinische Fragestellungen, um Gewebekonstruktion oder Herstellung von biologisch aktiven Oberflächen. 

Als Sie sich an der TU Graz habilitierten, waren Frauen, die auf Ihrem wissenschaftlichen Gebiet Karriere machten, noch eine Seltenheit. Hat Ihnen das Angst gemacht – oder war das eher ein Ansporn?

Wrodnigg:Um ehrlich zu sein, habe ich mir damals nicht viele Gedanken gemacht, ob es viele Frauen im meinem wissenschaftlichen Umfeld an der TU Graz gibt. Das Interesse am Forschungsgebiet war hier in meinem Fokus. Im Nachhinein betrachtet wäre es ein Ansporn gewesen. Ich möchte aber auch erwähnen, dass ich immer großartige Unterstützung auf allen Ebenen erfahren habe. Ich hoffe, das wird an allen Technischen Universitäten in allen Fachbereichen gelebt.

Wie sieht es mittlerweile in Ihrem Berufsfeld punkto Diversität aus? 

Wrodnigg:Bei uns an der Fakultät für Technische Chemie, Biotechnologie und Verfahrenstechnik gibt es 18 Professuren an den insgesamt 14 Instituten, davon sind drei weiblich besetzt. Da wir an unserem Institut zu zweit sind und damit nur ein weiteres Institut mit einer Professorin besetzt ist, gibt es ein großes Entwicklungspotenzial in diese Richtung. Leider ist es noch immer so, dass wir zwar 50 Prozent weibliche Studierende in den Fächern Chemie und Biowissenschaften haben, dieser Anteil jedoch weiter oben in der
Karriereleiter, etwa bei Doktoratsstellen und wissenschaftlichen Positionen, deutlich geringer ist.

Wie gehen Sie am Institut mit diesem Thema um?

Wrodnigg:Uns ist Diversität am Institut ein großes Anliegen. Wir sind davon überzeugt, dass sich Diversität in allen Bereichen positiv auswirkt, sei es punkto Inspiration, Erarbeitung von Lösungsansätzen, Leistung, Effizienz sowie im sozialen Gefüge und Teamspirit. Deshalb achten wir bei der Besetzung von Positionen in allen Bereichen, wissenschaftlich und nichtwissenschaftlich, auf Ausgewogenheit entsprechend der besten Qualifikation. Im wissenschaftlichen Bereich besteht die Herausforderung darin, mehr Frauen für ein Doktorat in unseren Wissenschaftsfeldern zu begeistern und damit den Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere zu schaffen.

FotomaterialTU Graz

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