StartInnovationTech„Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung geht nicht!“

„Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung geht nicht!“

Wie hängen Data Analytics und KI mit Nachhaltigkeit zusammen? Jutta Grabenhofer von Microsoft Österreich und Sabine Busch von T-Systems Austria erzählen, wie sie mit moderner Technologie Unternehmen helfen, Ressourcen zu schonen.

Microsoft und T-Systems arbeiten beim Thema Nachhaltigkeit
zusammen. Worum geht es bei ihrer Partnerschaft?

Jutta Grabenhofer: Microsoft ist Vorreiter bei den Themen Data Analytics und digitale Produkte – das gilt natürlich auch im Bereich Nachhaltigkeit. Unsere Produkte spielen eine entscheidende Rolle dabei, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Darüber hinaus arbeitet unser Partner T-Systems eng mit den lokalen Kunden zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Tools erfolgreich bei ihnen implementiert werden.

Sabine Busch: Die größten Herausforderungen bei der Implementierung von datenbasiertem Nachhaltigkeitsmanagement sind Datenqualität, Prozessintegration und nahtlose Einbindung in die bestehende IT-Landschaft. Dabei begleiten wir unsere Kunden. T-Systems vereint hier fachliche Kompetenz mit der Erfahrung bei der Implementierung unserer eigenen Nachhaltigkeitstools.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit den Unternehmen bereits? Und wie helfen Ihre Produkte ihnen, nachhaltiger zu werden?

Jutta Grabenhofer: Viele Unternehmen haben bereits die Dringlichkeit und das enorme Potenzial der Nachhaltigkeit erkannt. Insbesondere vor dem Hintergrund der Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD, durch die zukünftig etwa 50.000 Unternehmen in Europa zur Berichterstattung verpflichtet sein werden. Trotzdem scheitert es oft an der effektiven Umsetzung. Hier kommen unsere Produkte wie der Microsoft Sustainability Manager ins Spiel, die auf Data Analytics und Künstlicher Intelligenz basieren. Diese Tools unterstützen Unternehmen nicht nur beim Reporting, sondern auch dabei, umweltrelevante Entscheidungen zu treffen.

Sabine Busch: Unternehmen trifft Nachhaltigkeit auf unterschiedlichen Ebenen. Sie müssen selbst nachhaltig agieren, wobei gesetzliche Vorgaben den bindenden Rahmen vorgeben. Aber auch Kunden fordern nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Banken belohnen Unternehmen, die ihr nachhaltiges Handeln nachweisen können, mit besseren Kreditkonditionen. Ein glaubwürdiges Umsetzen von Nachhaltigkeit wird somit zum Wettbewerbsvorteil. Durch eine möglichst einfache Erfüllung der Reportinganforderungen in Tools wie dem Microsoft Sustainability Manager schaffen wir für unsere Kunden Freiraum für die Planung und Umsetzung der zielgerichteten Nachhaltigkeitsmaßnahmen. So findet Nachhaltigkeit nicht nur im Reportingteam statt.

Und welche Rolle wird KI in den nächsten Jahren im Bereich Nachhaltigkeit spielen?

Jutta Grabenhofer: Die Rolle der KI im Bereich Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren zweifellos eine bedeutende sein, obwohl wir viele Entwicklungen noch nicht vollständig abschätzen können, da sich die Technologie so rasch weiterentwickelt. Bereits heute ermöglichen KIs beispielsweise durch Zukunftsmodellierungen die Analyse von Kaufverhalten, um Supermärkten dabei zu helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Solche Zukunftsmodellierung können auch vorhersagen, wann genau Verbraucher*innen Strom benötigen, wodurch Energieversorger effizienteres Energiemanagement betreiben können.

Sabine Busch: Einer unserer Anwendungsfälle ist die Analyse des CO2-Fußabdrucks von Dienstreisen. Unser Ziel ist, Flugreisen zu vermeiden und längere Entfernungen möglichst per Bahn zurückzulegen. Hier kann KI herausfiltern, in welchen Abteilungen die Mitarbeitenden bereits umweltschonend reisen und wo der Fußabdruck noch zu groß ist. KI hat dabei lediglich die Rolle, zu empfehlen. Die Entscheidungen trifft weiterhin der Mensch.

Wie wichtig ist eine klare Strategie, wenn es um Nachhaltigkeit geht?

Sabine Busch: Diese ist ganz zentral. Unternehmen brauchen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie, die direkt aus der Unternehmensstrategie abgeleitet ist. Zielsetzungen, die wiederum auf diese Nachhaltigkeitsstrategie ausgerichtet sind, und wirksame Maßnahmen tragen maßgeblich zum Gelingen von strategischem Nachhaltigkeitsmanagement bei.

Jutta Grabenhofer: Ich möchte ergänzen: Auch mit der IT-Strategie muss die Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft werden, das fehlt oft. Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung geht nicht!

Steht auch in ihren eigenen Unternehmen die Nachhaltigkeit schon im Zentrum?

Sabine Busch: Bei unserer Konzernmutter, der Deutschen Telekom, steht Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Wir haben uns zu engagierten Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen verpflichtet. Daher wollen wir zum Beispiel bis 2025 bei unseren eigenen Emissionen klimaneutral sein. Die Vision von T-Systems ist, der führende nachhaltige IT-Provider zu werden!

Jutta Grabenhofer: Bei Microsoft ist unsere Vision, bis 2030 CO2-negativ zu sein, Zero Waste umzusetzen und mehr Trinkwasser zu sichern, als wir verbrauchen. Unser ambitioniertestes Ziel ist es jedoch, bis 2050 alle CO2-äquivalenten Emissionen auszugleichen, die seit der Gründung von Microsoft im Jahr 1975 entstanden sind. Dafür setzen wir erhebliche finanzielle Mittel und Ressourcen ein.

FotomaterialSebastian Freiler
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