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Warum jede*r Solopreneur*in eine Personal Brand braucht

Im vierten Teil unserer Serie widmet sich Stephanie Sgura dem Thema Personal Branding und zeigt, wie sie ihre eigene Personal Brand aufgebaut hat.

Wer keine Personal Brand hat, existiert nicht

Klingt vielleicht hart, aber das ist leider Fakt. Und es ist gar nicht möglich, als Solopreneur*in keine Personal Brand zu haben.

Denn das bist du. Und sobald du nach außen sichtbar wirst, formt sich ganz automatisch deine Personal Brand. Im besten Fall natürlich, weil du das aktiv steuerst. Aber am Ende gilt: jeder Eindruck hinterlässt Spuren.

Sprich, egal ob ich einen Post von dir lese, einen Podcast höre oder auch nur auf deiner Website bin. Jeder Touch Point mit dir zahlt auf deine Personal Brand ein. Im Guten wie im Schlechten.

Gerade für uns als Solopreneur*innen ist unsere Personal Brand Dreh- und Angelpunkt. Denn ja, du stehst hier im Mittelpunkt. Du bist die Person, mit der die Menschen zusammenarbeiten wollen.

Eine Personal Brand ermöglicht es dir:

  • aus der Masse herauszustechen und deine Einzigartigkeit zu demonstrieren
  • deine Fachkenntnisse, Fähigkeiten und Werte effektiv zu kommunizieren
  • deine Geschichte zu erzählen und eine emotionale Verbindung zu deinem Publikum herzustellen
  • Vertrauen aufzubauen und deine Glaubwürdigkeit zu festigen
  • dein Business nachhaltig voran zu treiben

Personal Branding ist ein effektiver Weg, um deine Sichtbarkeit und Präsenz zu erhöhen. Es kann dir helfen, eine loyale Anhängerschaft aufzubauen und führt am Ende dazu, dass du deine Geschäftsziele erreichst.

Für mich persönlich ist das die nachhaltigste Strategie, um dich als Solopreneur*in am Markt zu etablieren und deine Nische zu besetzen.

Ich muss ehrlich zugeben, für mich wars der absolute Game-Changer und ich hätte mir im Traum nicht vorstellen können, was meine Personal Brand mir alles ermöglicht. Ich war mittlerweile in unzähligen Podcasts zu Gast, stehe auf der Bühne und halte Keynotes, bin ich Magazinen. Aber nicht nur das. Ich gewinne jeden Tag Kund*innen und konnte so mein Business aufbauen und skalieren.

Was ist dein Ziel?

Jeder verfolgt natürlich basierend auf seiner Vision und Mission unterschiedliche Ziele mit seiner Personal Brand. Das Wichtigste ist hier, dass du dir erstmal überlegst, was deine Ziele sind. Warum genau willst du eine Personal Brand aufbauen? Denn glaube mir, es erfordert viel Zeit und Energie, diese aufzubauen. Du wirst also ein starkes WHY brauchen, um die Durststrecken durchzuhalten.

Als Inspiration habe ich dir heute meine persönlichen Ziele mitgebracht

  • Neue Perspektiven aufzeigen, dass es anders geht
  • Von meiner Konkurrenz abheben und klar differenzieren
  • Vertrauen aufbauen und nachhaltig stärken
  • Die extrem hohe Qualität meiner Arbeit widerspiegeln
  • Meine Werte transportieren und Gleichgesinnte damit anziehen
  • Sichtbar sein und mich klar positionieren, damit ich gefunden werde
  • Community aufbauen, die mich supportet und mit denen ich Synergien aufbauen kann

Du siehst also, Ziele können sehr unterschiedlich sein und obwohl ich mit meiner Personal Brand extrem viel Umsatz mache, ist Umsatz machen kein Ziel von mir. Für mich ist das immer ein Resultat, aber nicht mein Fokus, warum ich etwas mache.

Wie habe ich meine Personal Brand aufgebaut?

Nachdem ich nicht nur Marketing studiert habe, sondern auch 12 Jahre in dem Beruf tätig war, hatte ich hier klar einen Vorteil. Branding war schon immer eines meiner Lieblingsthemen.

Dabei ist es erstmal wichtig sich selbst zu analysieren und einzunorden. Mir hat hier vor allem die 12 Marken Archetypen vom Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung geholfen. Er hat in den 1930er Jahren diese entwickelt und sie beschreiben universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden.

Bei mir har sich klar der Herrscher und der Held heraus kristallisiert. Darauf basierend habe ich meine Marke dann strategisch auf 3 Säulen aufgebaut. Meine Identität, Kommunikation und Design.

Folgende Fragen habe ich mir dabei gestellt:

  • Wer bin ich und was macht mich aus? Was ist mein Kernidentität?
  • Was macht mich einzigartig?
  • Was sind meine Skills?
  • Was ist meine Value Proposition?
  • Warum sollte mir mein idealer Kunde vertrauen?
  • Wie sieht meine Brand aus?
  • Wie fühlt sich meine Brand an?
  • Wie kommuniziere ich?
  • Was ist meine Tonalität?
  • Auf welchen Channels kommuniziere ich?
  • Was passt nicht zu mir?
  • Wie transportiere ich all das über mein Design?
  • Welche Ergebnisse liefere ich?

Darauf basierend ist meine Personal Brand entstanden und mittlerweile sogar zwei. Wer genau hinsieht, erkennt in der Basis von der Growth Mastery als auch Solopreneurs Life das gleiche Fundament.

Wenn wir jetzt unsere Personal Brand klar vor Augen haben und wissen, was die richtigen Channels sind, wird es wohl Zeit, unsere Content Strategie aufzustellen. Ich habe mich damals für einen Blog als long-form Kanal und LinkedIn als Short-form Kanal entschieden.

Der short-Form Kanal ist dafür zuständig, schnell sichtbar zu werden, und zwar genau dort wo deine Zielgruppe ist. Stell dir das vor wie ein Schaufenster, wo du vorbei gehst und kurz aufschnappst, was es hier alles geben könnte. Um aber wirklich zu sehen, was für dich drin ist, musst du in den Laden rein gehen. Und das ist der long-Form Content. Er sorgt dafür, dass wir in der Tiefe unsere Expertise zeigen können. Und er zeigt, dass wir keine Mogel-Packung sind.

Seit 3 Jahren produziere ich nun täglich Content und bediene dabei unterschiedliche Säulen, um meine Personal Brand zu etablieren.

4 Content Säulen für eine nachhaltige Content Strategie

Problem Identifikation

Wenn du am Ende auch etwas verkaufen willst, brauchen wir immer erstmal ein Problem. Daher ist eine meiner wichtigsten Säulen, über Probleme zu schreiben. Dafür musst du allerdings dein ICP (Ideal Client Profile) enorm gut kennen. Wenn du hier mit deinem Content ins Schwarze triffst, kann sich dein ICP damit identifizieren und versteht sofort: “Ah, die kennt mein Problem und weiß, woher das kommt. Na dann kann sie das auch lösen.”

Credibility

Die nächste Frage, die sich jeder stellt. Warum soll ich mit dir arbeiten? Bist du wirklich ein Experte? Daher ist es wichtig, deine Expertise zu zeigen. Aber nicht durch banalen Content, den ich googeln kann, sondern indem du tiefe Insights lieferst. Sprich Fach-Content, den du mit deiner Erfahrung, deinen Sichtweisen und Ergebnissen einzigartig machst.

Reputation

Expertise alleine reicht nicht, denn am Ende kaufen Menschen von dir, weil sie mit dir als Person resonieren. Ich hab das lange Zeit ignoriert, weil ich mich nicht auf Social Media zeigen wollte. Ich dachte, mein guter Fach-Content reicht aus. Hier geht’s darum, DICH zu positionieren mit Blicken hinter die Kulissen oder Fails. Alles, was dazu beiträgt, dich nahbar zu machen. Das ist so wichtig, denn am Ende will ich mit dir als Mensch zusammenarbeiten und da sind Werte enorm wichtig.

Und jetzt noch ein Pro Tipp: Wichtig ist, zu polarisieren, je mehr desto besser. Denn du willst ja Gleichgesinnte, die zu dir passen und nicht mit irgendwem arbeiten. Wenn du deine Meinungen und Werte klar transportierst, folgen dir mehr Menschen, die ähnlich ticken wie du.

Conversion

Es gibt viele Möglichkeiten, dein Angebot in Posts einzubauen. Ich mache das eher subtil, da ich vor allem auf LinkedIn unterwegs bin. Solltest du zB auf Instagram zu Hause sein, schaut die Welt schon anders aus. Da kannst du sehr konkret über deine Lösung sprechen, weil die Plattform anders funktioniert. Wichtig ist so oder so, dass du regelmäßig deine Lösung positionierst. Sonst weiß ja niemand, was du zu bieten hast, und es kann entsprechend auch niemand auf dich zukommen.

Check gleich mal ab, ob du diese 4 Säulen strategisch in deinem Content eingebaut hast und wenn nicht – Los geht’s!

Abschließend habe ich noch das Geheimnis meines Erfolges auf LinkedIn mitgebracht. Es ist definitiv keine Rocket Science!

Warum mein Content so gut performt

  1. Mein Content kommt deswegen so gut an, weil ich mein ICP (in dem Fall Gründer*innen von Startups) in und auswendig kenne. Ich spreche jeden Tag mit meiner Zielgruppe und erzähle ihre Geschichten.
  2. Ich spreche die Sprache meines ICP und grenze mit Absicht alle anderen aus (egal, wie viel Gegenwind in den Kommentaren kommt)
  3. Mein Content folgt einer klaren Strategie, die auf meiner Positionierung und Value Proposition basiert und stringent seit Monaten durchgezogen wird.
  4. Mein Content polarisiert, weil ich Menschen zum Nachdenken und Umdenken bringen möchte. Dadurch bekomme ich auch mehr Aufmerksamkeit.
  5. Die Engagementrate auf meine Posts ist deswegen so hoch, weil mich die Meinung meiner Community wirklich interessiert und ich mit meinen Posts immer stark in den Dialog gehe.
  6. Ich pflege meine Community und interagiere mit jedem Kommentar – egal wie viel Zeit mich das kostet.
  7. Ich bin für meine Community da. Wenn jemand was braucht, helfe ich immer weiter.

Sichtbarkeit ist und bleibt der Schlüssel zum Erfolg. Egal für welche Channel du dich entscheidest, bleib dran und zieh durch. Du wirst in ein paar Monaten sehen was sich alles bei dir verändert!


Hier geht es zu weiteren Artikeln aus der Serie:

7 Business-Modelle, um als Solopreneur*in durchzustarten

Zeit gegen Geld: Die größte Wachstumsfalle für Selbstständige

5 Gründe, warum Solopreneur*innen die Zukunft gehört

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