StartBalanceHealth"Frauenförderung im Unternehmen? Beginnt bei der Frauengesundheit!"

„Frauenförderung im Unternehmen? Beginnt bei der Frauengesundheit!“

Mit 55 Jahren an der Spitze einer Healthcare-Kommunikationsagentur zu stehen, birgt viele Herausforderungen. Doch was Mission Female Member Andrea Biebl am meisten aufgewühlt hat, ist der Gender Health Gap.

Mit 55 Jahren an der Spitze einer Healthcare-Kommunikationsagentur zu stehen, hat seine eigenen Herausforderungen. Doch was mich am meisten aufgewühlt hat, ist nicht die typische CEO-Strategie oder die nächste Werbekampagne. Es ist etwas, das tiefer geht, nämlich der Gender Health Gap. Und, um ehrlich zu sein, dieser Gap trifft nicht nur mein berufliches Herz, sondern macht mich als Frau sehr betroffen.

Gender Health Gap: mehr als nur Zahlen

Wenn wir vom Gender Health Gap sprechen, reden wir nicht nur von medizinischen Statistiken. Wir sprechen von echten Frauen. Frauen, die fälschlicherweise für andere Krankheiten behandelt werden, weil ihre Herzinfarkt-Symptome nicht den „klassischen“ Mustern entsprechen. Frauen, die mit ihren psychischen Problemen alleingelassen werden, während die Gesellschaft sie schlichtweg übersieht. Und Frauen, die in klinischen Studien über Jahrzehnte ignoriert wurden. Dies sind nur einige der vielen Szenarien.

Hier weitere schockierende Fakten:

  • Frauenmedizin wurde und wird häufig auf Basis von Forschungen durchgeführt, die ausschließlich bei Männern getestet wurden. Dies kann zu falschen Dosierungen, fehlgeleiteten Therapien und unerkannten Nebenwirkungen führen.
  • Symptome von Herzinfarkten bei Frauen werden oft übersehen oder fehlinterpretiert, weil sie sich von denen der Männer unterscheiden.
  • Frauen leiden häufiger unter chronischen Schmerzen, aber ihre Schmerzen werden oft weniger ernst genommen oder als „psychosomatisch“ eingestuft.
  • Erst seit 2022 gibt es weibliche Crashtest Dummies. D.h. erst seit zwei Jahren wird auf die unterschiedliche Physionomie von Frauen in der Automobilentwicklung Rücksicht genommen.

Dieses Ungleichgewicht in der medizinischen Forschung und Versorgung zwischen den Geschlechtern hat mich tief bewegt.

Frauenleiden, sei es Endometriose, Menstruationsbeschwerden oder die Wechseljahre, erhalten oft nicht die Aufmerksamkeit und Ressourcen, die sie verdienen. Auch im Unternehmen sind es absolute Tabuthemen, über die dringend gesprochen werden muss. Dies war der Auslöser für die Einführung der „Female Health Week“ in unserem Unternehmen.

Female Health Week: Ein Meilenstein in der betrieblichen Gesundheitsförderung

Die Female Health Week war nicht nur eine Themenwoche, sondern ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Gesundheitsbewusstsein. Unsere Aktivitäten umfassten Vorträge zu Endometriose, Wechseljahre, mentale Belastung bei Frauen, Zyklusyoga sowie Krebsvorsorge & Prävention. In 13 Vorträgen haben sich pro Session rund 50 Mitarbeiter:innen eingeloggt. Das Echo war gewaltig. Das Bedürfnis nach solchen Angeboten ist offensichtlich.

OneHealth: Ein holistischer Ansatz für die Gesundheit im Unternehmen

Die Female Health Week ist ein Teil des OneHealth Ansatzes, der die Komponenten Physical Health, Mental Health, Personal Development & Leadership, Environmental Health und Social Health umfasst. Für mich muss betriebliche Gesundheitsförderung neu gedacht werden und dies ist ein Beispiel, wie ich es umsetze.

Betrachtet man die aktuellen Daten, wird die Notwendigkeit solcher Initiativen noch klarer: Arbeitnehmer sind im Schnitt 18,3 Tage krank. In den letzten zehn Jahren haben sich die Kosten für Unternehmen durch Krankheitstage verdoppelt und belaufen sich nun auf beeindruckende 72 Milliarden Euro (Quelle: IWD: Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft).

Mein Credo ist simpel: Ein gesundes Unternehmen benötigt gesunde Mitarbeiter:innen. Und dies bezieht sich nicht nur auf die physische Gesundheit, sondern auch auf das psychische und emotionale Well-being. Deshalb planen wir als nächstes die „Mens Health Week“ im Oktober 2023.

Ein gesundes Unternehmen ist nicht nur produktiver, sondern auch zukunftssicher. Die Investition in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen, unabhängig von Geschlecht und Alter, ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.


Über die Person:

Andrea Biebl ist seit Januar 2016 CEO der MW Office GmbH, die führende Agentur für crossmediale Healthcarekommunikation. Sie hat den digitalen Transformationsprozess der Agentur erfolgreich gemeistert und ist gerade dabei, ein neues innovatives healthorientiertes employer brand Konzept zu etablieren. Andrea verfügt über 25 Jahre Führungserfahrung in unterschiedlichen Agenturen und im Marketing von Media Markt & Sixt. „Ich hatte das große Glück, in meiner Karriere von tollen Frauen gefordert und gefördert worden zu sein. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, meine Erfahrungen weiterzugeben und v.a. junge Frauen auf ihrem Weg zu begleiten, deshalb engagiere ich mich auch als Mentorin.“ Ihre Leidenschaft für’s Netzwerken, Gesundheit und Digitalisierung verbindet die Betriebswirtin im Beirat Digitale Transformation der Healthcarefrauen e.V.

Mission Female GmbH

Mission Female bietet erfolgreichen Frauen ein exklusives Netzwerk von Vertrauen und Austausch auf Augenhöhe und stärkt sie aktiv bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Dabei engagiert sich das 2019 von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk aktiv für mehr Female Power in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik und vereint erfolgreiche Frauen branchenübergreifend auf höchster Ebene mit einem Ziel: Gemeinsam beruflich noch weiter voranzukommen. Immer persönlich, vertraulich und verbindlich ganz nach dem Motto #strongertogether.

https://www.missionfemale.com/ 

Ein Kopf, (zu) viele Hüte

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