StartInnovationZehn deutsche Startup-Factories stehen fest

Zehn deutsche Startup-Factories stehen fest

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) hat in Berlin die Gewinner des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“ prämiert. Das Ziel: Aus Hightech-Startups deutlich mehr erfolgreiche Scaleups zu machen und so international wettbewerbsfähiger zu werden.

Die zehn Gewinner des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“ stehen fest, sie wurden in Berlin von Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, prämiert. Der Wettbewerb wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, um das deutsche Start-up-Ökosystem im nächsten Jahrzehnt auf eine neue Stufe zu heben und die Anzahl und Qualität wissensbasierter Ausgründungen erheblich zu steigern. Er ist Teil der Nationalen Start-up-Strategie und will eine strukturelle Lücke schließen: Bislang gibt es in Deutschland viele einzelne Förderprogramme und Gründungsunterstützung – aber wenige Orte, an denen unter einem Dach systematisch Hightech-Ausgründungen bis zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit skaliert werden. Deutschland hinkt hinter Ländern wie den USA oder Israel bei der Anzahl und Skalierung von Startups hinterher. Startup Factories sollen deshalb mit dem Fokus auf Deep-Tech-Bereiche wie Künstliche Intelligenz, GreenTech, Biotechnologie oder Quantencomputing ein Umfeld und Standorte schaffen, die nicht nur national, sondern auch international sichtbar, attraktiv und anschlussfähig sind. Vorbild ist u.a. die größte Gründungs- und Innovationsplattform in Europa UnternehmerTUM München, die bereits heute zahlreiche Unicorns hervorgebracht hat, etwa Celonis.

Die Preisträger sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt und präsentierten ganz unterschiedliche Konzepte. Sie alle aber stehen für eine eng vernetzte Kooperation zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits sowie etablierten Akteuren der Privatwirtschaft, des Start-up-Ökosystems und Kapitalgebern andererseits.

Bundesministerin Katherina Reiche betonte bei der Preisverleihung die strategische Bedeutung des Programms: „Um die Zukunft zu gewinnen, brauchen wir nicht nur bereits etablierte Unternehmen, sondern solche, die es noch werden wollen. In den Startup Factories entstehen die Startups von morgen und Scaleups von übermorgen. Schon heute hat unser Land eine lebendige Startup-Kultur: Im vergangenen Jahr gab es über 2.700 Gründungen in Deutschland, 11 Prozent mehr als im Jahr davor, und der Aufwärtstrend hält 2025 an. Mit den Startup Factories wollen wir das Potenzial bei Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen noch besser nutzen.“

Hinter den zehn ausgezeichneten Factories stehen insgesamt 126 Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie 144 Finanzierungs- und Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Gemeinsam stellen sie rund 110 Millionen Euro an privaten Mitteln bereit. Das BMWE unterstützt jede Startup Factory mit bis zu 10 Millionen Euro, unter der Voraussetzung, dass die privaten Akteure mindestens die gleiche Summe aufbringen.

Die Factories sollen die Anzahl und Qualität wissenschaftsbasierter Ausgründungen signifikant steigern und die sogenannte „Startup-Journey“ – von der Laboridee bis zur internationalen Skalierung – beschleunigen.

Die prämierten Startup Factories verteilen sich über ganz Deutschland:

Deutsche Start-ups kommen aktuell wieder leichter an frisches Kapital: Im zweiten Quartal dieses Jahres flossen 2,4 Milliarden Euro in heimische Wachstumsfirmen – das sind 45 Prozent mehr als noch im ersten Quartal, wie aktuelle Zahlen der Förderbank KfW zeigen. Damit summieren sich die Investitionen im ersten Halbjahr auf insgesamt vier Milliarden Euro und markieren das dritte Quartal in Folge mit steigender Tendenz. Auch die Zahl der jungen Unternehmen, die von Investoren mit mindestens einer Milliarde US-Dollar bewertet werden – die sogenannten „Einhörner“ –, kletterte auf einen neuen Rekord: Mit zwei Neuzugängen gibt es nun insgesamt 32 Unicorns in Deutschland. Zu den wertvollsten Start-ups zählen unter anderem der Fernbusanbieter Flix, der Neobroker Trade Republic, die Rüstungsfirma Helsing und die Smartphone-Bank N26. Die Startup Factories könnten für einen weiteren Aufschwung ein wichtiger Baustein sein, hoffen Expert:innen.

Fotomaterial@BMWE / Thomas Imo

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