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Kopf der Woche: Kenza Ait Si Abbou

Die Scheu vor Robotik und Künstlicher Intelligenz nehmen: Das ist die Mission von Kenza Ait Si Abbou, die gerade ihr neues Buch „Meine Freundin Roxy“ veröffentlicht hat. Bei aller Begeisterung für Technologie mahnt die Ingenieurin jedoch auch, KI und Diversität in einem Zusammenhang zu sehen, um Diskriminierung zu vermeiden.

„Was müsste euer Roboter können?“ fragt Kenza Ait Si Abbou die Kinder der dritten Klasse, die zur Buchvorstellung ins Museum für Kommunikation nach Berlin gekommen sind. Nur ein paar Sekunden später fliegen die ersten Antworten durch den Raum.

Mit „Meine Freundin Roxy“ hat die Ingenieurin und Speakerin Kenza Ait Si Abbou bereits ihr zweites Buch vorgelegt, das sowohl Kindern als auch Erwachsenen die Scheu vor komplexen Themen wie Künstliche Intelligenz und Robotik nehmen soll. Schon ihr erstes Buch der Nachrichtentechnikerin „Keine Panik ist nur Technik – Warum man auf Algorithmen super tanzen kann und wie wir ihnen den Takt vorgeben“ zeigt, wie man sich den neuen Technologien mit Spaß nähern kann, und warum man die Sprache der Computer unbedingt beherrschen sollte. Denn aus ihrer Sicht lohnt es sich, kein digitaler Analphabet zu sein, die Welt der Algorithmen besser zu verstehen und für sich zu nutzen: „Schließlich entscheiden Computer inzwischen über so ziemlich alles – vom Job bis zur Partnersuche“, so die Autorin. die in vielen verschiedenen Rollen unterwegs ist.

Kenza Ait Si Abbou, ausgebildete Nachrichtentechnikerin, ist in vielen Rollen unterwegs. Aktuell ist sie bei IBM als Director Client Engineering DACH tätig, zuvor machte sie sich als Senior Manager Robotics und Artificial Intelligence bei der Deutschen Telekom einen Namen. Auch Stationen in Spanien und China zählen zu ihrer Vita. Mit ihrer offenen Art und der Technologie-Begeisterung zog sie in den vergangenen Jahren immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Sie spricht bei Konferenzen, in Diskussionsrunden und TV-Shows, gehört zu den „Top 40 under 40“ und wird mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem German Diversity Award in der Kategorie Ethnicity sowie dem Global Digital Leader Award.

„Ich brenne für die Themen Künstliche Intelligenz, Diversity und Networking. Es ist mein erklärtes Ziel Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Denkweisen zusammen zu bringen.“ Als kleines Mädchen habe sie sich ein Heft mit Stift gewünscht, um Rechenaufgaben zu lösen. Heft und Stift hat sie inzwischen gegen den Computer getauscht – „die Faszination für Zahlen habe ich behalten“, so Kenza Ait Si Abbou, die heute selbst Mutter ist. „Mit Mathe lässt sich die ganze Welt erklären“, versucht sie die dritte Klasse aus Berlin zu überzeugen.

Technik für den Menschen

Die neue Veröffentlichung „Meine Freundin Roxy“, in der Lili sich mit dem Roboter-Mädchen Roxy anfreundet, will die KI-Expertin jedoch nicht nur als Kinderbuch verstanden wissen, sondern auch als Einstieg in Coding und Co für Erwachsene. „Wir müssen nicht plötzlich alle programmieren können – aber wir müssen all unsere Erfahrung einbringen. Damit die Technik den Menschen bestmöglich unterstützen kann. Damit Artifical Intelligence Aufgaben übernehmen kann, die uns freier in unserer Zeit- und Zukunftsgestaltung machen. Dies kann umso besser gelingen, je mehr Informationen wir für die Robotik zur Verfügung stellen können“, erklärt Kenza Ait Si Abbou.

Besonders wichtig ist ihr in diesem Zusammenhang das Thema Diversität. „Im Zuge der Digitalisierung entstehen ganz neue Formen der Diskriminierung. Deshalb ist es wichtig, künstliche Intelligenz und Diversität in einem Zusammenhang zu sehen. Denn mit der Programmierung von Algorithmen gelangen die Wertstellungen der Programmierer:innen bzw. Auftraggeber:innen in die Systeme und beeinflussen die Verhaltensweisen von intelligenten Maschinen.“ Umso wichtiger sei es, authentische und diverse Teams aufzubauen, die die Vielfalt der Zukunftswünsche und Zukunftsängste spiegeln.

 

Fotomaterial©Hendrik Gergen

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