StartBusiness„Frauen sind zukunftsorientiert“

„Frauen sind zukunftsorientiert“

Mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich will ihren Job wechseln. Petra von Strombeck, CEO der NEW WORK SE, erklärt, was einen Arbeitgeber für weibliche Mitarbeiter attraktiv macht.

Für mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Österreich scheint das Jahr 2023 unter dem Motto „Jobwechsel“ zu stehen. Das zeigen jedenfalls die Ergebnisse einer Langzeitstudie des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von onlyfy by XING. Seit 2019 wurden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich zu ihrer Wechselbereitschaft befragt. Während sich die Unzufriedenheit im Job bei den Frauen mit 18 Prozent circa auf Vorjahresniveau bewegt (2022: 15 %), ist die Bereitschaft für einen Jobwechsel im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen (51 % versus 40 %).

Gründe, zu gehen: Zu wenig Geld und Aufstiegswünsche

55 Prozent der Frauen nennen ein zu niedriges Gehalt als Grund für den Wunsch nach einem Jobwechsel, für 34 Prozent sind fehlende Aufstiegschancen ausschlaggebend. Beide Werte sind bei Frauen damit tendenziell höher ausgeprägt als bei Männern.

Gläserne Decke: Mehr als jede:r Dritte beklagt fehlende Aufstiegschancen im eigenen Unternehmen.

Darüber hinaus wollen Frauen ihre Talente und Fähigkeiten im Job einbringen, allerdings hat laut der aktuellen forsa Studie jede Dritte (33%) das Gefühl, dies in ihrer aktuellen Position nicht zu können. Bei den Männern sind nur 25 Prozent dieser Ansicht. 32 Prozent der Frauen sind außerdem der Meinung, dass ihr derzeitiger Job keine Bereicherung für ihr Leben darstellt. Dieses Gefühl teilt nur knapp jeder Fünfte (22 %) ihrer männlichen Kollegen. „Frauen erleben ihren Arbeitsalltag offensichtlich weniger sinnstiftend als Männer. Unternehmen sollten daher verstärkt auf die bewusste Förderung und Weiterentwicklung von Talenten achten. Auch Wertschätzung kann hierbei ein entscheidender Faktor sein“, so Petra von Strombeck, CEO der NEW WORK SE, jenem börsenorientierten Unternehmen, dass gerade das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte des Job-Netzwerks XING schreibt.

Gründe, zu bleiben: Homeoffice und Teamgeist

Unternehmen, die als Arbeitgeber attraktiv für Frauen sein wollen, müssen den Zusammenhalt unter Kolleginnen und Kollegen fördern. Diesen Faktor nennen 70 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Österreich als Wunsch an einen neuen Arbeitgeber. Ebenfalls auf der Wunschliste ganz oben mit 68 Prozent: flexible Arbeitszeit-Einteilung.

Das Gehalt liegt mit 67 Prozent ähnlich hoch auf Platz 3. Bei den befragten Männern stellt der monetäre Anreiz weiterhin den Top-Wunsch an einen neuen Arbeitgeber dar (71 %), gefolgt von einem guten Zusammenhalt (64 %) und einem sinnerfüllenden Job (60 %). Mehr als die Hälfte der Frauen (55 %) gab zudem an, dass sich die Option aus dem Homeoffice zu arbeiten, positiv auf die Attraktivität eines potenziellen neuen Arbeitsplatzes auswirke. Für jede vierte Österreicherin ist auch die Möglichkeit eines Sabbaticals wichtig.

„Arbeitgeber können mit gezielten Maßnahmen einen wertvollen Beitrag dazu leisten, Frauen in ihrem im Job-Leben zu stärken. Im Kampf um Talente kann das ein entscheidendes Mittel sein, um weibliche Arbeitskräfte zu halten beziehungsweise diese als Mitarbeiterinnen zu gewinnen“, sagt Petra von Strombeck. Dabei können Unternehmen beispielsweise mit Angeboten für betriebliche Kinderbetreuung punkten: sie stehen auf der Wunschliste von Frauen mit 25 Prozent deutlich weiter oben als auf der von Männern (11 %).

Zukunftsdenken: Health Care macht Arbeitgeber attraktiv

Auch der Faktor Gesundheit spielt für Frauen eine große Rolle bei der Wahl ihres Arbeitgebers. So wünschen sich die befragten Frauen, dass sich ihr Unternehmen auch für das psychische Wohlergehen der Belegschaft engagiert (40 %), bei den Männern sind dies nur 28 Prozent. Knapp jede Dritte wünscht sich darüber hinaus eine Gesundheitsvorsorge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (33 %) oder Fitnessangebote im Unternehmen (27 %). Für Männer spielen die Gesundheitsvorsorge (24 %) und ein Fitnessangebot (12 %) lediglich eine untergeordnete Rolle. Petra von Strombeck meint dazu: „Vor allem für Arbeitnehmerinnen geht die Verantwortung des Arbeitgebers über den Job-Alltag hinaus. Sie sind zukunftsorientiert und haben den Anspruch, dass ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz nicht nur heute, sondern auch langfristig gesichert ist.“

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