Eine neuen Studie von Goldman Sachs liefert es schwarz auf weiß: Es zahlt es sich aus, mehr weibliche Führungskräfte in Unternehmen zu haben.
Nach einer Untersuchung der Aktienperformance von Unternehmen im europäischen Stoxx 600-Index seit der Finanzkrise 2008 stellte die Bank fest, dass jene Unternehmen mit einem höheren Anteil an weiblichen Führungskräften ihre männlich dominierten Konkurrenten übertrafen.
Sharon Bell, eine europäische Aktienstrategin von Goldman Sachs, leitete die Studie und fasst ihre Ergebnisse in einem in der Financial Times erschienenen Artikel folgendermaßen zusammen: »Ein größerer Anteil von Frauen in Führungspositionen ist nicht einfach ein Kästchen, das man ankreuzt, weil man eine bestimmte Punktzahl in Sachen Vielfalt erreicht hat, sondern ist auch mit geringeren Kosten für Aktien, einer stärkeren Aktienkursperformance und einer geringeren Volatilität der Aktien verbunden. Eine gute Nachricht für Unternehmen, Investor:innen und die Gesellschaft«, so Bell.
Sie merkt auch an, dass Korrelation nicht gleichbedeutend mit Verursachung ist, und dass das bessere Abschneiden jener Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein könnte: »Es könnte sein, dass Frauen vielfältigere Meinungen einbringen und neue Ansätze verfolgen. Aber auch, dass Unternehmen durch die Auswahl aus einem breiteren Pool, der beide Geschlechter umfasst, in der Lage sind, die besten Talente anzuziehen“, fasst Bell zusammen.
Der prozentuelle Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder in den 600 größten europäischen Unternehmen ist in den letzten 20 Jahren zwar gestiegen, aber der Anteil weiblicher Manager ist laut Goldman jedoch nicht im gleichen Maße gewachsen. Ungefähr 30 Prozent der Vorstandsmitglieder der Stoxx 600 sind weiblich, aber nur 6 Prozent aller CEOs sind Frauen. Und während in einigen Sektoren, darunter Einzelhandel, Medien, Reisen und Freizeit, Gesundheitswesen und Finanzwesen, insgesamt mehr weibliche als männliche Mitarbeiter beschäftigt sind, gibt es in allen Sektoren weniger als 50 Prozent weibliche Führungskräfte.