Leroy Paardekooper ist in der Qualitätssicherung der niederländischen Navy tätig und lebt in Vlissingen, im Südwesten der Niederlande.
Wie schaut es momentan auf den Straßen aus?
Momentan sind die Straßen leer und die meisten Orte geschlossen. Geöffnet sind nur Geschäfte, die lebensnotwendige Artikel wie Lebensmittel verkaufen, und Apotheken. Außerdem dürfen Personen, die körpernahe Berufe ausüben, ihre Arbeit verrichten. Man kann also Friseur*innen und Masseur*innen aufsuchen oder zur Fahrstunde gehen. Nur Sexarbeit ist nach wie vor verboten.
Welche Maßnahmen und Regeln gibt es in den Niederlanden zurzeit, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen?
Alle müssen sich an die Grundregeln halten, um die Verbreitung zu verhindern. Also Masken tragen, Desinfektionsmittel verwenden und so weiter. Außerdem darf man pro Tag nicht mehr als eine Person bei sich zu Hause empfangen, die über 13 Jahre als ist, und nicht mehr als einen anderen Haushalt pro Tag besuchen. Nach draußen darf man nur alleine, mit Personen aus dem eigenen Haushalt oder mit einer anderen Person gehen. Sofern es möglich ist, muss im Home-Office gearbeitet werden und es gelten Ausgangsbeschränkungen von 22 Uhr bis 4:30 Uhr. In dieser Zeit darf man sich nur mit einem triftigen Grund draußen aufhalten.
Werden die Maßnahmen von den Menschen mitgetragen?
Wir sind ein sehr stures Land. Viele Menschen versuchen einen Weg zu finden, um in die Ausnahme zu fallen anstatt einfach die Regeln zu befolgen. Die meisten dehnen die Regeln zwar etwas aus, halten sie aber größtenteils ein.
Wie würden Sie die aktuelle Stimmung in den Niederlanden bezeichnen?
Die Stimmung der Menschen hier ist eher schlecht. Wir sind wütend und verlangen, dass die Regierung sich darauf konzentriert Dinge möglich zu machen anstatt nur davon zu sprechen, was wir nicht dürfen.
Scheint es so, als würde sich die Situation in den nächsten Wochen verbessern?
Ich denke, dass sich im nächsten Monat etwas ändern wird, weil das Wetter langsam schöner wird. Die Parks sind jetzt schon viel voller als normalerweise.