StartBalanceStellenangebot Single: Ist LinkedIn die neue Dating-Plattform?

Stellenangebot Single: Ist LinkedIn die neue Dating-Plattform?

LinkedIn will Menschen vernetzen und ähnelt dabei so manch einer Dating-App. Vernetzen ist aber nicht gleichbedeutend mit Verkuppeln, aus gutem Grund.

Die Tage sind kurz, die Nächte kalt und der Bedarf nach Zweisamkeit groß. Die Weltbevölkerung wächst um etwa 66 Millionen Menschen pro Jahr, trotzdem scheinen passende Partner:innen zunehmend Mangelware zu sein. Dating-Trend-Vorhersagen für das Jahr 2023 motivieren, die Zeit bis zum Frühjahr zu nutzen und nicht erst abzuwarten und Tee zu trinken.

Die Trendvorhersage der Match Group Company und ihrer Dating-App Plenty of Fish weist dabei so manch eine Kuriosität aus. Singles mit nordseitigen Schlafzimmerfenstern oder Pool sind beispielsweise besonders begehrt. Die Konkurrenz schläft also nicht, und wenn bei angenehmer Raumtemperatur.

Dating-Apps und Online-Plattformen sind dabei für Viele die erste Anlaufstelle und obwohl Tinder Selbstbeschreibungen wie „veni, vidi, veni” (kein Tippfehler) zwar eine Einladung zum Schmunzeln sind, geben sie Partner:innensuchenden wenig substantielle Information.

Gewisse Ähnlichkeiten, große Unterschiede

Die neue Netflix-Staffel “Indian Matchmaking” macht eine Referenz zu der Möglichkeit, LinkedIn als Dating Plattform zu nutzen. Sogar meine, technisch nicht immer affine Mutter, hatte mir in der Vergangenheit nahe gelegt mich auf der Netzwerkplattform auch romantisch zu vernetzen.

Popkulturell und gesellschaftlich scheint der Gedanke, LinkedIn zweckzuentfremden, also bereits angekommen. Aussehen, Ausbildung, Interessen — gewisse Ähnlichkeiten zwischen LinkedIn und den gängigen Dating Portalen sind auffallend.

Das Partner:innen-Portal “Elite-Partner” wirbt mit “kultivierten und niveauvollen Singles”, LinkedIn setzt eins drauf und ermöglicht das Teilen von Publikationen oder Auszeichnungen, um den eigenen Erfolg zu zertifizieren.

Durch Subkategorien, welche beispielsweise ehrenamtliches Engagement ausweisen, werden persönliche Leidenschaften preisgegeben. Primär geht es um Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt, aber auch das ein oder andere Individuum findet Erfolg und das dazu passende LinkedIn Profil attraktiv.

Zweideutige Vernetzungsanfragen

Vor einem ersten Treffen greift man gerne mal auf die gängigen Suchmaschinen zurück, um einen vorsichtigen ersten Eindruck von seinem Date zu erhalten. Wer sündlos ist, solle den ersten Stein werfen. LinkedIn mit seinen Reinnamen, ist dabei oftmals ein effizientes Tool. Vorsicht sei allerdings geboten, wenn man mit dem eigenen Account eingeloggt ist, dann wird die gesuchte Person nämlich über einen Profilbesuch informiert.

Als weiterführender Kontaktpunkt, sprich man kennt sich in der realen Welt und vernetzt sich nachträglich auf LinkedIn, hat die Netzwerkplattform auch in meinem Bekanntenkreis bereits Menschen nicht nur vernetzt sondern verkuppelt. Allerdings gibt es immer wieder auch Angebote ohne Nachfrage auf der Jobplattform.

Zweideutige Vernetzungsanfragen oder Nachrichten eindeutig nicht professioneller Natur finden ihren Weg in die Inboxen. Das ist der Knackpunkt. LinkedIn ist nicht die Plattform fürs Knistern, sondern für Kolleg:innen, Kund:innen und das Unterstreichen der eigenen Kompetenz. Anfragen romantischer Natur sind dabei zumindest unangenehm, meistens unpassend.

Zwischen Ex und Excel

Professionelles Netzwerken ist nicht gleichbedeutend mit romantischer Partner:innensuche (wohlgemerkt, diese ist auf LinkedIn Kanzleien vorbehalten.) Mit der Netzwerkplattform wurde ein Ort geschaffen, an dem Kompetenzen, gleichwohl manchmal aufpoliert, potenziellen Arbeitgeber:innen und Recruiter:innen vermittelt werden können.

Unerwünschte amouröse Kontaktanfragen schmälern aus meiner Erfahrung das Gefühl der eigenen professionellen Daseinsberechtigung als Empfänger:in. Zum Afterwork Drink vielleicht lieber auf Instagram und Konsortien verabreden und LinkedIn sein lassen, was es ist: eine Suchmaschine für Menschen mit Excel-Kenntnissen und nicht dem zukünftigen Ex.

Link: Dating-Trends 2023

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