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Schluss mit Vorurteilen in der Arbeitswelt

Ob "Typisch alter weißer Mann" oder "Na klar, Quotenfrau": Vorurteile im Job bringen uns nicht weiter, meint Simone Fasse, die dazu mit Annahita Esmailzadeh sprach und eine Laudatio eines "Male Ally" nicht so schnell vergessen wird.

Ist es noch zeitgemäß, dass ehemalige CEOs auf Gala-Events gönnerhaft erfolgreichen Frauen Preise dafür überreichen, dass sie in der Wirtschaft ganz selbstverständlich ihren Job machen, Menschen begeistern und hervorragende Ergebnisse liefern? Diese Frage stellte Dr. Johannes Teyssen, Ex-Chef des Energiekonzerns E.ON kürzlich in München. Er hielt eine Laudatio, die man nicht so schnell vergisst. Teyssen beantwortete seine Frage selbst mit einem Ereignis aus den letzten Wochen: Während eines längeren Dinners habe er von einem namhaften Künstler jede Menge Vorurteile über das gehört, was Frauen angeblich nicht können. Johannes Teyssen entschloss sich daraufhin, doch zu der Veranstaltung zu kommen, seine frühere Mitarbeiterin und Mentée zu würdigen und ihre Leistungen damit vor einem großen Publikum sichtbar zu machen.

Wenn es um Gleichstellung und Vorurteile geht, ist noch immer viel zu tun. Deshalb brauchen wir derzeit auch noch Instrumente wie die Frauenquote, sagt Diversity-Expertin und IT-Managerin Annahita Esmailzadeh. Sie zeigt in ihrem neuen Buch „Von Quotenfrauen und alten weißen Männern – Schluss mit den Vorurteilen in der Arbeitswelt“, wie verbreitet und wie schädlich so genannte Biases sind. Sie selbst wurde in ihrer erfolgreichen Karriere bereits in einige Schubladen gesteckt. Aber, Spoiler: Auch Annahita Esmailzadeh hat im Zuge ihrer Recherchen entdeckt, welche ihrer eigenen Privilegien ihr nicht bewusst waren. Wo genau sie dazugelernt hat, und warum es gerade jetzt wichtig ist, alte Vorurteile über Bord zu werfen, lesen Sie im großen Interview. Und wenn Sie jetzt sagen: „Das betrifft mich nicht, weil ich ja gar nicht voreingenommen bin“ – dann lohnt es sich vielleicht erstrecht, das einmal zu prüfen.

Die Autorin will nach eigener Aussage vor allem eines: Brücken bauen – auch zu den vermeintlich alten weißen Männern, die, wie im Fall des ehemaligen E.ON-Chefs, wichtige Mitstreiter auf dem langen Weg zur Gleichberechtigung sein können. Generelle Vorurteile ihnen gegenüber sind hier genauso falsch wie der herabschätzende Blick auf Quotenfrauen oder auf weibliche Führungskräfte, die angeblich zu jung oder zu sehr gestylt sind, als dass sie intelligent, ehrgeizig und vor allem kompetent sein könnten.

Dass es nicht ohne die männlichen Mitstreiter, die so genannten Male Allies geht, hat das Team der Sheconomy früh erkannt und deshalb nicht nur die Plattform Sheconomy, sondern auch die Weconomy gegründet – eine tragende Säule ist das Format „Diversity Leaders Exchange“, das wir nach einer kleinen Sommerpause wieder starten. Unser vierteljährliches Online-MeetUp mit führenden HR & Diversity Executives, bei dem wir uns zu Best Practices, Learnings und Trends austauschen, findet am 12. September von 12:00 – 13.30 online via Zoom statt. Hier können Sie sich anmelden.

Doch wir wollen mehr: Am 15.09.2023 starten wir unsere Kampagne #alliesforequity – hier zeigen wir Verbündete, die sich für Diversity, Equity und Inclusion (DEI) in Unternehmen stark machen – all levels, all gender. Mehr Infos hier.

Darüber hinaus ist die Einreichphase unserer „Diversity Leaders Challenge 2024“ in vollem Gange. Bis 20. Oktober 2023 können Unternehmen ihre DEI-Aktivitäten einschicken, um sich für den Wettbewerb zu qualifizieren. Vielleicht zählen auch Sie zur Runde der nächsten Diversity Leader 2024?


Zum Interview mit Annahita Ezmailzadeh

„Vorurteile in der Arbeitswelt haben fatale Folgen“


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