StartBusinessMost Wanted: So bekommt ihr die Anerkennung, die ihr verdient

Most Wanted: So bekommt ihr die Anerkennung, die ihr verdient

Fühlt ihr euch oft übersehen? Bleiben eure Leistungen unbemerkt? Damit seid ihr nicht allein. Viele Frauen erleben, dass ihre Arbeit nicht die Wertschätzung erhält, die sie verdient. Aber das muss nicht so bleiben. Gastautorin Magdalena Sporkmann zeigt, wie ihr im Job sichtbarer werdet und die Anerkennung bekommt, die euch zusteht.

Sichtbarkeit ist der Schlüssel

Warum ist Sichtbarkeit so wichtig? Ganz einfach: Nur wenn Arbeit gesehen wird, kann sie geschätzt werden. Mehr Sichtbarkeit verbessert nicht nur die Karrierechancen, sondern steigert auch die Motivation. Außerdem stärkt sie das Selbstbewusstsein und hilft, das volle Potenzial auszuschöpfen.

Wie macht ihr eure Arbeit sichtbar?

Sichtbarkeit ist essenziell – ob als Selbstständige oder Angestellte. Online-Präsenzen wie Websites und Social Media sind unverzichtbar. Doch auch offline lässt sich durch persönliche Kontakte, etwa auf Messen oder Veranstaltungen, die eigene Bekanntheit steigern. Ob als Selbstständige, die Produkte präsentiert, oder als Angestellte, die Fachwissen teilt – Sichtbarkeit öffnet Türen. Sie bringt neue Kund:innen, spannende Kontakte und hilft, sich als Expertin zu positionieren. Das kann zu beruflichen Chancen wie Beförderungen oder attraktiven Jobangeboten führen.

Sich zu zeigen, bedeutet auch, sich einem Urteil auszusetzen. Das kann beängstigend sein, doch die Vorteile überwiegen: neue Kontakte, berufliche Chancen und persönliche Erfüllung. Wer Leidenschaft für ein Handwerk präsentiert oder Fachwissen teilt, sollte den Schritt aus der Komfortzone ins Scheinwerferlicht wagen – denn nur dort wird man gesehen.

Sichtbarkeit in der Praxis: Ein Beispiel

Für mein Buch „Best Job Ever“ habe ich Gründerinnen aus der ganzen Welt interviewt. Sarah Grunewald, Betreiberin einer Micro Bakery in Oklahoma, begann aus Freude mit Sauerteig zu backen und postete ihre Ergebnisse auf Instagram. Trotz der Skepsis aus ihrem Umfeld ließ sie sich nicht beirren. Sie sagte: „Am Anfang fragten manche: ‚Was macht sie da? Will sie wirklich solche Videos posten?‘ Heute fragen mich dieselben Leute, wie ich es geschafft habe, so eine große Social-Media-Präsenz aufzubauen.“ Sarahs Instagram-Präsenz brachte sie mit einer Ladenbesitzerin in Kontakt, die ihr anbot, ihr Brot zu verkaufen. Erst dadurch erkannte sie, dass sie ihre Leidenschaft in einen Beruf verwandeln konnte.

Wo kann man seine Arbeit zeigen?

Wen möchte man erreichen – Kolleg:innen, Kund:innen, potenzielle Arbeitgeber:innen oder die breite Öffentlichkeit? Welche Plattformen nutzt die Zielgruppe? Welche Kommunikationskanäle sind in der Branche üblich?

Je nach Berufsgruppe bieten sich unterschiedliche digitale und analoge Plattformen an. Informatiker:innen nutzen häufig LinkedIn, Xing oder spezialisierte Foren. Designer:innen sind auf Instagram und Pinterest aktiv, während Autor:innen und Journalist:innen auf Blogs, Bluesky, Mastodon oder Threads sichtbar werden können.

Auch offline bietet sich die Chance, Menschen bei Stammtischen, Meetups, Konferenzen oder Fortbildungen zu treffen. Hier kann man gezielt Kontakte knüpfen oder Vorträge halten. Für Medien wie Fernsehen, Radio, Print oder Online-Magazine kann die eigene Expertise ebenfalls interessant sein. Gastbeiträge und Interviews sind oft ein guter Einstieg.

Vor dem Start lohnt es sich, die eigene Arbeit genauer zu betrachten: Was macht sie besonders? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse kommen zum Einsatz? Welche Projekte haben besonders begeistert? Durch diese Analyse lässt sich herausfinden, was andere spannend finden könnten.

Angst vor der Öffentlichkeit?

Unsicherheit bei der Veröffentlichung der eigenen Arbeit ist normal, sollte aber niemanden zurückhalten. Jede erfolgreiche Frau hat diesen Schritt gewagt – und das kann jede andere auch. Eine meiner Interviewpartnerinnen, Camilla Sohn, die als Caminvesta auf Social Media aktiv ist, erzählte mir: „Ich habe manchmal Selbstzweifel, aber genau diese Angst hilft mir, zu wachsen. Wenn man sich seinen Ängsten stellt, merkt man oft: So schlimm war es gar nicht. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, was man schon alles geschafft hat – das wird oft unterschätzt.“

Strategien für mehr Selbstbewusstsein

  • Kleine Schritte: Teilt die eigene Arbeit zunächst in einem kleinen Kreis, zum Beispiel mit Kolleg:innen oder Freund:innen.
  • Positive Verstärkung: Entscheidet genau, von wem ihr Feedback annimmt. Lasst euch nur von Menschen kritisieren, die mindestens genauso viel Sichtbarkeit gewagt haben, wie ihr.
  • Vorbilder suchen: Bittet Frauen, die euch inspirieren und Rat oder Mentoring.
  • Netzwerken: Baut ein Netzwerk auf, das unterstützt und fördert. 

Sichtbarkeit ist ein aktiver Prozess, der Zeit und Energie erfordert – doch die Investition lohnt sich. Wer seine Arbeit sichtbar macht, eröffnet sich neue Türen und Möglichkeiten. Sichtbar zu sein bedeutet, gehört und geschätzt zu werden. Das beflügelt und motiviert.

Nächste Schritte:

  • Reflektiert: Welche Aspekte der eigenen Arbeit möchtet ihr besonders hervorheben?
  • Plant: Welche Plattformen eignen sich für mehr Sichtbarkeit?
  • Startet klein: Beginnt mit einem ersten Schritt, zum Beispiel einem Blogbeitrag oder einem kurzen Video.
  • Seid geduldig: Erfolg kommt selten über Nacht. Dranbleiben und den Prozess genießen!

Über die Autorin:

Magdalena Sporkmann unterstützt Frauen mit ihren Büchern, als Speakerin und Mentorin auf dem Weg zu mehr beruflicher und finanzieller Selbstbestimmung. Ihr neues Buch „Best Job Ever“ ist bei Penguin erschienen und kostet 18 Euro.

Fotomaterial© Barbara Dietl

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