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Brett vorm Kopf

Das Horrorszenario, dass trotz herannahendem Prüfungstermin vom Lernstoff einfach nichts hängen bleibt, ist nicht nur angehenden Maturant:innen bekannt. Auch in der Erwachsenenbildung sind Lernblockaden keine Seltenheit. Wie man sie am besten löst.

Ob in der Schule, auf der Uni oder bei der Weiterbildung. Die meisten haben schon einmal eine Lernblockade erlebt. Die Anzeichen sind dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei denen sind es plötzlich einsetzende Konzentrationsstörungen, anderen fallen ständig wichtige Dinge ein, die unbedingt sofort erledig werden müssen. Selbst Wutgefühle oder körperliche Beschwerden wie Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen können auftreten. Manchmal schafft man es aber auch, sich in den Lernstoff zu vertiefen, und merkt sich trotzdem nichts. Das ist dann fast so, als würde das Wissen Flügel bekommen, mit dem es jeden Tag aufs Neue zum Fenster hinausfliegt – während der Prüfungstermin immer näher rückt.

In jeden Fall gilt es, ruhig Blut zu bewahren und sich zunächst einmal zu entspannen. Denn in den meisten Fällen ist Angst die Ursache für das Lernversagen – und die wird durch Stress nur verstärkt. Die folgenden Tipps können helfen, die Blockade zu überwinden.

Gründe für Lernblockade erforschen

Angst kann lähmend wirken. Aber woher kommt sie eigentlich? Fürchtet man sich davor andere zu enttäuschen, ausgegrenzt oder verspottet zu werden – etwa, weil man das in der eigenen Kindheit so erlebt hat? Sieht man bei einem Scheitern finanzielle Einbußen herannahen, weil der Job dadurch gefährdet ist? Oder steckt tief in einem die Sorge, nach einer bestandenen Prüfung schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, die den weiteren Lebensweg bestimmen?

Um herauszufinden, was die Blockade auslöst, kann es nützlich sein, alle negativen Gedanken zu notieren, die einem beim Lernen auffallen. So lassen sich Programmierungen und Konditionierungen Schritt für Schritt aufdecken, damit man anschließend gezielt gegensteuern kann – zum Beispiel, indem man die negativen Formulierungen dann ins Positive verkehrt („Sobald ich das Examen bestanden habe, wird mir ganz von selbst einfallen, was ich als nächstes machen soll“) oder sich bewusst macht, dass die Ängste, die man hat, längst überholt sind („Niemanden aus meiner Familie geht es etwas an, ob ich diese Prüfung schaffe“).

Realistische Ziele setzen

Wenn der Lernstoff riesig ist, kommt man sich häufig vor, als würde man ein hohe Wand erklimmen müssen. In diesem Fall hilft es, ihn in verschiedene Blöcke zu unterteilen. Dabei sollte man sich Tagesziele setzen, die auch wirklich erreichbar sind – und sich bei ihrem Erreichen belohnen. Womit, überlegt man sich am besten schon im Vorfeld. Das steigert die Motivation.

Kreativ lernen

Manchmal werden Blockaden nicht durch Angst, sondern durch Langeweile ausgelöst. Das kann vor allem bei trockenen Inhalten der Fall sein, die man sich auswendig merken soll. Hier gilt es, die Lernsessions so interessant wie möglich umzugestalten. Am besten holt man sich alle Informationen zum Thema, die man bekommen kann – über Filme, Dokumentationen, Presseartikel und auch persönliche Gespräche – und gestaltet mit den gesammelten Daten eine Mindmap. Visuell aufbereitet lassen sich Lerninhalte leichter merken. Und allein durch die Beschäftigung mit der Materie bleibt zumeist einiges im Gedächtnis.

Für Ruhe & Ordnung sorgen

In einem aufgeräumten Umfeld ist es häufig leichter, die eigenen Gedanken zu ordnen. Wer seinen Arbeitsplatz von überflüssigem Ballast befreit, schafft das Gefühl von Raum – und genau den braucht es auch geistig, um neue Inhalte aufnehmen zu können. Alles, was nicht fürs Lernen benötigt wird, sollte aus der Sichtweite geschafft werden. Idealerweise liegen alle benötigten Unterlagen übersichtlich bereit. Dann kann man gleich mit dem Lernen beginnen und muss nicht erst noch Zeit mit der Suche nach Material verschwenden. Die optische Ruhe sollte durch akustische ergänzt werden. Läutende und piepsende Handys sorgen nur für Ablenkung und sollten auf lautlos gestellt sein. Wohnt man nicht alleine, kann ein „Bitte nicht stören“-Schild an der Tür für mehr Ungestörtheit sorgen – vorausgesetzt, die eigenen Kinder können schon lesen.

Pausen einplanen

Lernen kostet Energie. Von Zeit zu Zeit sollte man Abstand zum Arbeitsplatz gewinnen und frische Power tanken – im Idealfall, noch bevor die Lernblockade eintritt. Dabei sollte man sich von Multimedia fernhalten, um eine Reizüberflutung zu vermeiden.

Am besten nutzt man Pausen, um einem analogen Hobby nachzugehen, Sport zu betreiben oder einfach mit der Seele zu baumeln. Ideal ist Bewegung an der frischen Luft: Da kann das Gehirn optimal Sauerstoff tanken, man schaltet negative Gedanken leichter ab – und kehrt mit optimistischem Elan wieder zu seinem Lernstoff zurück.

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