StartBusinessSkillsLearn smart, not hard: Besser arbeiten mit Wissensmanagement

Learn smart, not hard: Besser arbeiten mit Wissensmanagement

Im Spannungsfeld aus Arbeitskräftemangel, fortschreitender Technologisierung und digitaler Transformation ist Wissen zur knappen Ressource geworden. Umso mehr gewinnt die effektive Verwaltung von Wissen an strategischer Relevanz. Auf der Gewinnerseite werden in Zukunft solche Unternehmen stehen, die sich durch ein Höchstmaß an Flexibilität auszeichnen und in der Lage sind, auch in volatilen Zeiten produktiv zu agieren. Wissensmanagement ist hierfür unerlässlich, erklärt Mission Female Member und Troi CEO Kerstin Götz in diesem Gastbeitrag.

Effektives Wissensmanagement als Basis für Wissensaustausch

Es hat sich herumgesprochen: Wissen ist Macht. Nur wird diese Macht nicht allen in gleichem Maße  zuteil. Denn wie eine Studie von Kyocera unlängst zutage förderte, empfinden nur 46 Prozent aller  befragten Büroangestellten – insgesamt 1.600 in Deutschland und Österreich – das  Wissensmanagement in ihrem Unternehmen als strukturiert. Weniger als die Hälfte, und damit  Grund genug für Handlungsbedarf. 

Wissenstransfer von überall

Doch warum überhaupt Wissensmanagement? Als selbstverständlicher Bestandteil des Arbeitsalltags  kann der strategisch geförderte Austausch von Wissen dabei helfen, auch in hybriden  Arbeitsumgebungen einen nahtlosen Wissenstransfer zu ermöglichen, zum Wohl der Führungskräfte und der Mitarbeiter:innen. Das wiederum ist ein wichtiges Argument in einer Zeit, in der Arbeitgeber verkünden, Mitarbeiter:innen im Homeoffice seien weniger leistungsstark als die Bürobelegschaft. Menschen sollten passend zum individuellen Lebensentwurf von überall aus arbeiten und das benötigte Wissen jederzeit sowie ortsunabhängig abrufen dürfen – ganz im Sinne von New Work. 

Willkommen, Wissenskultur!

Die Unternehmenskultur spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des  Wissensmanagements. Wenn eine Kultur der Offenheit und des Teilens vorhanden ist, wird der  Informationsfluss gefördert, was die Basis für erfolgreiches Wissensmanagement bildet. In diesem  Kontext betont der Managementexperte Peter Drucker die Bedeutung von Kultur: „Culture eats strategy for breakfast.“

Das heißt, selbst die beste Strategie kann ohne eine förderliche Kultur nicht  erfolgreich sein. Zugleich meint Drucker hiermit nicht, Strategie sei bloß lässliches Beiwerk, im  Gegenteil: Am besten entwickelt sie sich im Zusammenspiel mit einer Corporate Culture, in der Werte wie Lernen, Neugier und gemeinsamer Austausch das Miteinander prägen. 

Selbstreflexion üben

Ganz oben auf der Liste steht dabei Selbstreflexion als fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Hierzu zählt auch, dass Unternehmen sich selbst hinterfragen, etwa dadurch, indem aktiv das  Feedback der Mitarbeiter:innen eingeholt wird. Ebenso lohnt der Blick über den eigenen Tellerrand: Was machen erfolgreiche Unternehmen anders respektive besser? Solche Erfahrenswerte lassen sich idealerweise im Austausch in entsprechenden Netzwerken diskutieren – oder durch den Blick auf  Arbeitgeberportale wie kununu und Co. Sie können genauso Aufschluss über mögliches Verbesserungspotenzial geben. 

Authentisch und informativ kommunizieren

Das bewusste Bekenntnis zu einer stetigen Optimierung darf dabei nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Authentische Kommunikation ist das A und O, auch im alltäglichen Doing innerhalb von Teams und Projekten. Dabei sollten Verantwortlichkeiten festgelegt sein: Wer kommuniziert wie an wen? Und dann: Welches Wissen muss in welchem Maß vorliegen, damit alle gut informiert sind und ihrer jeweiligen Tätigkeit bestmöglich nachgehen können? Damit die interne Kommunikation auf diese Ziele einzahlen kann, sind alle gefragt – Geschäftsführung, Innovationsmanagement, HR-Profis und viele mehr. 

Wissensmanagement mit Köpfchen

Hier eröffnen sich nun unterschiedliche Möglichkeiten, um den Wissenstransfer weiter zu  professionalisieren. Tatsächlich leisten auch Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen einen wertvollen Beitrag, um Wissensressourcen und Kompetenzen zu identifizieren, zu erweitern und zu teilen. Auch der Einsatz von Management-Methoden wie den Lessons Learned Sessions auf Basis früherer (Miss-)Erfolge erweist sich als sehr nützlich für den individuellen Lernfortschritt. Und das stärkt wiederum die Wissenskultur. Mit anderen Worten: Nur mit einem kulturellen Fundament kann sich die volle Wirkungskraft eines erfolgreichen Wissensmanagements entfalten. 

So ergibt auch die Verknüpfung des Wissensmanagements mit der Unternehmensstrategie Sinn. Deren übergeordnete Ziele sollten sich idealerweise mit den Zielen des Wissensmanagements decken. In diesem Fall steigert sich nicht nur die Innovationsfähigkeit und -frequenz in Unternehmen. Sie sind vielmehr in der Lage, innerhalb kürzester Zeit auf Marktveränderungen zu reagieren und die  Unternehmensstrategie entsprechend anzupassen. 

Technologie verändert Arbeit

Die fortschreitende Technologisierung der Arbeitswelt hat dabei einen wesentlichen Einfluss auf das  Wissensmanagement. Dazu zählen etwa die Digitalisierung, Cloud-Plattformen, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. So lassen Prozesse sich nicht nur vollständig automatisieren und Know-how zentralisieren; Belegschaften können darüber hinaus auch zeit- und ortsunabhängig arbeiten, was wiederum eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht.  

Fazit: Mit Wissen gewappnet für die Zukunft

Digitalisierung, Wechselwilligkeit, Fachkräftemangel: Wissen ist knapp. Wissensmanagement gewinnt daher an strategischer Relevanz und entwickelt sich aus Unternehmenssicht zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Das Zusammenspiel aus Wissenskultur, Unternehmensstrategie und  Technologie formt dabei ein stabiles Fundament, auf dem sich effektives Wissensmanagement aufbaut.  

Auch die einzelnen Mitarbeiter:innen und die Frage, wie Arbeit sich verändert, rücken zunehmend in den Fokus. Denn letztlich geht es um die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen an eine sich verändernde Arbeitswelt. Gemeinsames Wissen ist eine kostbare Ressource – legen wir sie am besten heute noch frei! 


Zur Person:

Kerstin Götz ist seit 2017 als Geschäftsführerin (CEO) der TROI GmbH tätig. Dort hat sie die Entwicklung einer KI-basierten Workmanagement-Software vorangetrieben, die mittlerweile in über 650 Unternehmen im Einsatz ist. Ihr Streben gilt der Beschleunigung der digitalen Transformation im Einklang mit Nachhaltigkeit, New Work und Diversity, wobei Zukunftsfähigkeit und Modernisierung im Fokus stehen. 

Mit über 25 Jahren Erfahrung in nationalen und internationalen Agenturen und Unternehmen unterstützt Kerstin Organisationen bei der kulturellen Transformation und der Innovation ihrer Geschäftsmodelle. Ihr Ziel ist es, Unternehmen widerstandsfähiger, bewusster und vielfältiger zu gestalten. 

Mission Female GmbH:

Mission Female bietet erfolgreichen Frauen ein exklusives Netzwerk von Vertrauen und Austausch auf Augenhöhe und stärkt sie aktiv bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Dabei engagiert sich das 2019 von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk aktiv für mehr Female Power in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik und vereint erfolgreiche Frauen branchenübergreifend auf höchster Ebene mit einem Ziel: Gemeinsam beruflich noch weiter voranzukommen. Immer persönlich, vertraulich und verbindlich ganz nach dem Motto #strongertogether.


Weitere Gastbeiträge von Mission Female:

Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft stärken

Der Hase im Hamsterrad

 

Fotomaterial(c) Troi

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