StartBalanceHealthLanger Atem bei Long Covid: Teil 1

Langer Atem bei Long Covid: Teil 1

Rund 17 Millionen Europäer*innen sind seit Ausbruch der Pandemie an Long Covid erkrankt. Die Forschung konnte bisher noch keine Antwort auf die Frage nach der Ursache dieser Krankheit geben, liefert jedoch laufend neue Erkenntnisse. Dahinter stehen zahlreiche unermüdliche Forscher*innen. Jördis Frommhold ist eine davon.

Sie leiden unter Depressionen, Kurzatmigkeit, sind erschöpft oder haben Konzentrationsprobleme. Long-Covid-Betroffene sind oft noch lange nach ihrer Virusinfektion nicht in der Verfassung, tägliche Aktivitäten wie Wäschewaschen oder in-die-Arbeit-Gehen auszuführen. Welche Ursache die Erkrankung hat, wieso Frauen häufger davon betroffen sind als Männer, und was gegen Long Covid hilft – das sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Forschung derzeit beschäftigt. Noch ist nämlich wenig über die Spätfolgen von Covid-19bekannt. Doch wer sind diese Personen, die die neue Volkskrankheit, wie LongCovid oft bezeichnet wird, erforschen?

Eigenes Institut eröffnet

In Deutschland sticht vor allem eine Wissenschaftlerinnen hervor: Jördis Frommhold. Die Internistin gilt deutschlandweit als Expertin für Long Covid. Anfang Oktober eröffnete sie ein eigenes Institut für Long-Covid-Erkrankungen in Rostock, wo Long Covid erforscht und Betroffene beraten werden. Am rund 100 m2 großen Institut im Stadthafen Rostocks arbeitet die Expertin aus Heiligendamm zunächst allein: Sie bietet Telemedizin an und führt Videosprechstunden durch. Zu Beginn der Pandemie war die 41-Jährige Oberärztin der Abteilung Pneumologie in der MEDIAN-Klinik Heiligendamm. Wenige Wochen später stieg sie zur Chefärztin der Abteilung und schließlich zu jener der Klinik auf.

Frau des Jahres

Über zwei Jahre lang behandelte Frommhold gemeinsam mit ihrem Team Post-Covid-Patient*innen und führte in Zusammenarbeit mit der Universität zu Lübeck eine Studie über die Wirksamkeit verschiedener Rehabilitationen durch. Im vergangenen Jahr war Jördis Frommhold für ihr Engagement zur Aufklärung über die Langzeitfolgen einer Covid-19 Erkrankung und die Möglichkeiten der Rehabilitationsmedizin als „Frau des Jahres“ in Mecklenburg-Vorpommern geehrt worden. Die Pulmologin ist zudem Präsidentin des neuen Ärzteverbandes Long Covid und schrieb zuletzt ein Buch, in dem sie den aktuellen Wissensstand zusammenfasst und Schicksale von Long-Covid-Betroffenen beschreibt.


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