StartBusinessGeistesblitz oder Irrlicht?

Geistesblitz oder Irrlicht?

Gute Idee? Nicht jeder originelle Einfall, den man hat, ist eine geniale Geschäftsidee. Diese 10 Merkmale verraten, ob sich eine Umsetzung lohnt.

1. Die Idee ist überraschend

„Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint“, hat Albert Einstein einmal gemeint. Tatsächlich liefern geniale Konzepte häufig einen gewissen Überraschungseffekt. Etwa, weil aus Ihnen ein Produkt oder ein neues Image entsteht, das man der Marke nicht zugetraut hätte. Oder, weil dadurch das Bild einer ganzen Branche auf den Kopf gestellt wird. Und natürlich hilft der Wow-Effekt, mit der Idee aufzufallen.

2. Sie begeistert Menschen

Zuallererst einmal einen selbst. Macht es glücklich, über die Idee und ihre Realisierung nachzudenken? Passt sie zur eigenen Persönlichkeit? Ist sie stimmig? Um Erfolg zu haben, muss sie anderen überzeugend vermittelt werden können. Und das gelingt am besten, wenn man selbst Begeisterung ausstrahlt. Ob das der Fall ist, merkt man ganz leicht daran, dass man sich gern mit der Idee beschäftigt und sogar auf andere Dinge, die einem wichtig sind, verzichtet, um an ihr weiterarbeiten zu können.

3. Sie ist einfach

Lässt sich die Idee in wenigen Sätzen verständlich erklären? Oder braucht es aufwändige Videos und Visuals, um sie zu präsentieren? Gerade die besten Konzepte kommen oft ohne viel Tamtam und Special Effects aus. Sie haben im Kern eine simple und schlüssig vermittelbar Funktion. „Wieso ist da nicht schon längst jemand draufgekommen…?“, fragen andere häufig, wenn man ihnen davon erzählt. Natürlich heißt das nicht, dass die Idee zwangsläufig easy umzusetzen ist oder es leicht gewesen wäre, sie zu entwickeln. Aber ihr liegt ein Kerngedanke zugrunde, der einfach und logisch erscheint.

4. Sie löst ein Problem

Und zwar eines, das es schon gibt – und nicht eines, das man erst herbeireden muss. Mit anderen Worten: Sie ist relevant. Sie hat für die Zielgruppe einen Wert, sie verbessert den Status quo, sie ergibt Sinn. Leider scheitern viele Ideen an der Relevanz-Frage. Deshalb ist es empfehlenswert, sie rechtzeitig zu stellen. Ebenfalls wichtig: Die Lösung des Problems sollte nicht nur für andere wichtig sein, sondern einem auch selbst am Herzen liegen.

5. Sie ist anders

Man muss nicht immer das Rad neu erfinden. Es reicht, wenn man ein neues Rad erfindet. Wichtig ist allerdings, dass es ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Der Unterschied zu bereits vorhandenen Produkten oder Konzepten kann dabei gravierend oder minimal sein – solange er für die Zielgruppe von ausreichender Bedeutung ist. Oft reicht schon ein anderer Standort als „anders sein“ aus. Auch eine neuartige Benutzerführung oder ein einmaliges Design können die Einzigartigkeit ausmachen.

6. Sie ist wirtschaftlich

Natürlich stellt sich bei einer Geschäftsidee auch die Frage, ob sie finanziell tragfähig ist. Betrifft es einen Markt, der groß genug ist, um eine Umsetzung rentabel zu machen? Eine grobe Kostenaufstellung, der man eine Umsatzschätzung gegenüberstellt, kann darüber Aufschluss geben, ob es sich lohnt, die Idee auf Business-Ebene weiterzuverfolgen. Dabei geht es nicht darum, genaue Zahlen auszutüfteln, sondern um einen realistischen ersten Eindruck. Es kann auch Sinn machen, verschiedene Szenarien – von Best Case bis Worst Case – überschlagsweise durchzurechnen.

7. Sie ist umsetzbar

Visionen sind etwas Wunderbares. Aber letztlich ist eine Idee vor allem gut, wenn man sie verwirklichen kann – und dazu braucht es zumeist spezifische Fähigkeiten und Erfahrungen. Natürlich muss man nicht alle Qualifikationen selbst mitbringen, man kann auch mit Menschen zusammenarbeiten, die das nötige Know-how liefern. Vorausgesetzt natürlich, dass man sie für ihre Mitarbeit bezahlen beziehungsweise ihnen im Gegenzug adäquate Leistungen anbieten kann. Auf jeden Fall sollte man sich zum Realitätscheck fragen: Kann ich das? Kenne ich eine Person, die das kann – und die das für mich machen würde?

8. Sie ist skalierbar

Oft erlauben es gute Geschäftsideen, mit geringen Investitionen gewinnbringend zu starten – und den Gewinn immer weiter nach oben zu steigern. Das gelingt dann am leichtesten, wenn man anfangs viel selbst machen kann und dadurch nur geringe Personal- oder Lieferantenkosten erzeugt. Später sollte es dann möglich sein, das Projekt immer mehr von sich selbst zu entkoppeln. Schließlich hat man nur zwei Hände und der Tag nur 24 Stunden. Skalierbarkeit ist vor allem dann ein wichtiges Kriterium, wenn zu Beginn wenig Budget zur Verfügung steht.

9. Sie ist vermarktbar

Selbst die beste Idee ist nur dann gut, wenn sie jemand bemerkt. Klar kann man mit dem nötigen Kleingeld so gut wie alles vermarkten. Nur: Dieses Geld muss man erst einmal haben. Ist es nicht vorhanden, neigen viele Erstgründer:innen dazu, auf die Macht der Mundpropaganda zu vertrauen – und das kann gehörig ins Auge gehen. Deshalb: Lieber schon im Vorfeld überlegen, was es wirklich braucht, um die Idee bekannt zu machen. Geht das nur mit einem Riesen-Werbebudget? Oder reicht ein kreativer Instagram-Account Schafft man die Vermarktung alleine? Oder braucht es dazu Personal beziehungsweise eine Agentur? Und kann man sich das, was nötig ist, auch leisten?

10. Sie kommt zur rechten Zeit

Zu guter Letzt kann eine gute Idee zum falschen Zeitpunkt eine schlechte Idee sein. Selbst das genialste Restaurant-Konzept hätte während der Pandemie im Jahr 2020 wohl nicht so recht funktioniert. Auch saisonale Faktoren können eine Rolle spielen: etwa, wenn einem im September in den Sinn kommt, dass man spontan einen Bademoden-Shop eröffnen könnte. Oder wenn man im März einen tollen Einfall hat, wie man Kamine schöner präsentieren kann. So wichtig es ist, seine Ideen auch umzusetzen: Manchmal ist es besser, ein wenig abzuwarten. Das Gute daran: Wenn einem die Idee ein paar Monate später immer noch grandios vorkommt, dann ist sie es vermutlich wirklich.

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