Forstwirt*innen arbeiten für die Erhaltung und den Schutz von Wäldern und Waldgebieten. Sie sind für die sichere und nachhaltige Bewirtschaftung von Gebieten verantwortlich, die der Holzproduktion, der öffentlichen Erholung und dem Naturschutz dienen. Zusätzlich korrespondieren sie mit lokalen Behörden, Wohlfahrtsverbänden und Berufsverbänden, um in Fragen der Landnutzung und des Gleichgewichts zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Prioritäten zu beraten. Die Arbeit findet sowohl im Büro als auch im Freien in ländlicher Umgebung statt, ist wetterunabhängig und kann körperlich anstrengend sein.

Forstwirt*innen sind oft im höheren forsttechnischen Dienst tätig. Wenn sie über alle Erfordernisse verfügen und die Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst abgelegt haben, können sie als leitende Forstorgane tätig sein und bestellungspflichtige Forstbetriebe leiten. Mit der entsprechenden fachlichen Voraussetzung können sie auch die Funktionen eines Forstschutzorganes übernehmen. Sie unterstützen dann als verlängerter Arm der Behörde die Vollziehung des Forstgesetzes. In ihrem Forstrevier sind sie dann für den Schutz Waldes zuständig. Laut der Agrarstrukturerhebung 2016 sind rund 30 Prozent der österreichischen WaldeigentümerInnen Frauen.

Karrierechancen im höher gestellten Forstwesen und die Betreuung sehr großflächiger Waldbestände (mehr als 3.600 Hektar*) stehen eher den akademisch ausgebildeten Forstwirt*innen offen. Die forstliche Ausbildung in Österreich basiert auf dem allgemeinen Ausbildungssystem und beinhaltet unterschiedliche Berufs- und Fachausbildungen. Die Forstfachschulen sind berufsbildende, mittlere Schulen des Bundes. Die forstwirtschaftliche Ausbildung wird in Österreich an den Ausbildungsstätten in Ort/Gmunden, Ossiach, Rotholz und Pichl angeboten. Es gibt auch den Lehrberuf Forsttechniker*in. In Deutschland dauert die Ausbildung in der Regel drei Jahre. Dafür arbeiten die Auszubildenden in einem Ausbildungsbetrieb beziehungsweise besuchen blockweise die Berufsschule.