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Europäisches Astronautenprogramm: Ein Viertel der Bewerbungen von Frauen

Zum ersten Mal seit elf Jahren sucht das Europäische Astronautenprogramm nach neuen Astronaut*innen. Der Andrang ist groß, auch Frauen bewerben sich deutlich häufiger als noch vor elf Jahren.

Mehr als 23000 Bewerbungen hat das Europäische Astronautenprogramm in seiner ersten Rekrutierungsrunde seit elf Jahren erhalten. Das Interesse war größer, als die Europäische Weltraumorganisation (Esa) erwartet hat. Innerhalb von wenigen Monaten haben sich mehr als 23000 Personen beworben, die sich jetzt gedulden müssen, wie die Esa in einer Aussendung bekanntgibt: „Jede Bewerbung sollte die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient. Aufgrund der hohen Anzahl an Bewerbungen braucht es jetzt einfach mehr Zeit, als ursprünglich erwartet.“ Die Esa schreibt weiter: „Diese Zahl übertrifft die optimistischen Überwartungen der Organisation bei weitem.“

Das Interesse ist seit der letzten Suche nach Astronaut*innen im Jahr 2008 stark gestiegen. Damals haben sich rund 8413 Personen für das Programm vollständig, also mit medizinischem Nachweis und abgeschlossenem Online-Antrag, beworben. Zum ersten Mal sucht das Europäische Astronautenprogramm auch nach Astronaut*innen mit Behinderung, dafür haben sich mehr als 200 Personen beworben.

Auch der Frauenanteil hat sich im Vergleich zur letzten Rekrutierungs-Runde stark erhöht. Während 2008 nur 15,5 Prozent der Anträge von Bewerberinnen stammten, kommen diesmal 24 Prozent der Bewerbungen von weiblichen Kandidatinnen, insgesamt 5400. Das Interesse von Frauen in den Astronautenberuf ist also am aufsteigenden Ast.

Valentina Tereshkova, Mae Jemison und Christina Koch haben es vorgemacht. Frauen wie Carmen Köhler sind Vorbilder der Gegenwart und beweisen, dass das Weltall längst nicht mehr nur von Männern erforscht wird. Nach dem umfassenden Aufnahmeverfahren für das Astronautenprogramm, das unter anderem einen Schwimmtest umfasst, wird sich herausstellen, wie viele Raumfahrerinnen das Rennen machen und mit ihrem Vorstoß zukünftige Astronautinnen-Generationen inspirieren werden.

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