StartBusinessDer ultimative Networking-Guide (Part 3): So bekommt ihr mehr Sichtbarkeit auf LinkedIn

Der ultimative Networking-Guide (Part 3): So bekommt ihr mehr Sichtbarkeit auf LinkedIn

12 Profitipps für ein effektiveres Wachstum auf LinkedIn von Lara Sophie Bothur, Deutschlands erfolgreichster Corporate-Influencerin.

1. Bau dir ein relevantes Netzwerk auf

Vernetz dich jede Woche aktiv mit 100 neuen Kontakten. Ein starkes Netzwerk entsteht
nicht zufällig. Du kannst dieses Prinzip bis 30.000 Kontakte skalieren. Gehe dazu auf dein bestehendes Netzwerk und verbinde dich gezielt mit Kontakten 2. und 3. Grades. Wähle dabei Personen aus, deren Positionen zu deinem Netzwerk und Business passen, um es relevant und wertvoll zu gestalten.

2. Fange an, Content zu erstellen, aber feiere dich nicht selbst ab

… eine Tendenz, die man immer wieder auf LinkedIn beobachtet. Dieses reine „Ich bin die/ der Schnellste, Tollste, Größte“ interessiert echt niemanden. Schaff stets einen Mehrwert für die Community – am besten durch Wissenstransfer.

3. Investiere Zeit – mind. 3 Stunden die Woche

Das ist die zeitliche Untergrenze, und sie sollte idealerweise so aufgeteilt sein: Eine Stunde für die Erstellung von Content und Bildmaterial inklusive Research und Abstimmungen, eine Stunde für den Post selbst – die erste Stunde zählt, in dieser muss man mit allen Kommentaren und Shares interagieren – und eine Stunde für Netzwerken, Community Management, Kontaktpflege und Netzwerkausbau.

4. Mind. ein Post die Woche

Setz auf Qualität statt auf Quantität. Die Algorithmen schreiben vorm mind. einmal pro Woche zu posten, sonst wird man auf der Plattform weniger ausgespielt.

5. Poste auf Englisch, wenn du mehr Leute erreichen willst

Ich kann immer empfehlen auf Englisch zu posten. Mit deutschem Content erreicht man lediglich 2,5 Prozent der Gesamtnutzerschaft. Für mehr Reichweite setz auf eine Sprache, die jeder versteht. Es gibt auch die Übersetzungsfunktion für diejenigen, die nicht so sicher mit Englisch sind.

6. Briefing vor jedem Post

Innerhalb der ersten fünf Minuten sollten alle Personen, die in deinem Post verlinkt sind, reagieren (ein Like reicht aus). Mit jeder Minute, die sie sich später zuschalten, lässt die Performance deines Posts nach. Was die verlinkten Personen davon haben? Sichtbarkeit.

7. Such dir ein relevantes Fokus-Thema

Zu Beginn solltest du dir genau überlegen: What do I want to be known for? Ist es Tech & Innovation, HR & New Work, Sustainability & Energy oder etwas ganz anderes? Setz einen klaren Fokus und schaff einen Wiedererkennungswert für deine Community – so kannst du Menschen für dich und vor allem deine Themen gewinnen.

8. Setze maximal 10 Tags pro Post

Diese helfen dem Algorithmus, deinen Post zu kategorisieren. Wenn es mehr als 10 sind, steigt der Algorithmus aus. Mit Tags sind Hashtags, People- und Company-Tags gemeint. Mach die Hashtags nicht zu kompliziert – simplicity is key!

9. Poste nicht mehr als 9 Bilder

Wenn du Bilder auswählst, begrenz sie auf 9, bei mehr Bildern spielen die Algorithmen deinen Post weniger aus. Achte darauf, dass, wenn du mehr Bilder auswählst, LinkedIn automatisch eine Collage daraus macht. Achte darauf, dass vor allem beim ersten Bild der Inhalt des Posts zu sehen ist, sonst verliert der Post direkt an Aufmerksamkeit. SIDE FACT einer Studie unseres Deloitte Neuroscience Institutes: Die Entscheidungsspanne der Gen Alpha liegt nur noch bei 0,4 Sekunden! Aufmerksamkeit einfangen wird also wichtiger denn je.

10. Die beste Uhrzeit

Wenn Du in mehreren Zeitzonen aktiv bist, poste gegen 14:00 Uhr, dann erreichst Du die meisten Leute rund um den Globus. Amerika und Indien haben die größten Nutzerschaften auf LinkedIn. Wenn Du im deutschen Sprachraum bleibst, dann poste am besten um 8 Uhr morgens. Somit erreichst du deine Community auf dem Weg zur Arbeit, beim Lunch und Feierabend – die Hauptnutzungszeit.

11. Keine externen Links im eigenen Post

Ganz wichtig: weiterführende Links immer in die Kommentare packen, sonst strafen die Algorithmen deinen Post ab. LinkedIn möchte, dass du auf der Plattform verweilst und nicht zu einer anderen Website abhaust.

12. Sei persönlich, aber nicht privat

Man kann ein Thema immer persönlich vermitteln, indem man eine Geschichte erzählt, die eigenen Interessen betont oder die gewonnenen Erkenntnisse teilt. Das eignet sich zum Beispiel besonders gut für Veranstaltungen, die man besucht hat (z. B. „Quotes that made my day“ oder „Meine 3 Learnings“). Das bedeutet jedoch nicht, dass man privat wird – dafür ist LinkedIn meiner Meinung nach nicht der richtige Ort. Im Fokus stehen hier Business-Relevanz und Wissensaustausch.


Zur Person:

Lara Sophie Bothur (28) ist Corporate-Influencerin für die Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte. Mit mehr als 310.000 Followern und über 400 Millionen Views ist sie die erfolgreichste LinkedIn-Influencerin im DACH-Raum, die einzige Frau in den Top Ten auf LinkedIn und eine der erfolgreichsten Tech-Influencerinnen weltweit.

Anfang dieses Jahres hat ihr explosives Follower-Wachstum eine breit diskutierte Debatte über die Echtheit der Reichweite auf LinkedIn ausgelöst. Unter anderem wurde ihr vorgeworfen, mittels Bots und Automatisierungs-Tools Reichweite zu generieren bzw. auch Follower und Likes gekauft zu haben. Als Indiz für die Vorwürfe galt das exponentielle Wachstum ihrer Community zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 um mehr als 10.000 Follower pro Woche. Derartige Sprünge seien bei Spitzensportlern oder Filmstars nicht ungewöhnlich, in der Kommunikationsbranche jedoch eher unüblich. In einem höchst aufwendigen Prozess konnten Deloitte – und damit auch Lara Sophie Bothur – sowie die Plattform LinkedIn nachweisen, dass eher die Vorwürfe „fake“ waren, an ihrem Account war jedoch alles echt.

Lara Sophie Bothur studierte Psychologie und Digitale Transformation im Master, war neben ihrem Studium bereits selbstständig und arbeitete vor ihrer Rolle als „Voice for Innovation“ und Corporate-Influencerin für Deloitte im Tech- und Innovations-Consulting „The Garage“. Sie lebt in Hamburg, verbringt ihre Freizeit am liebsten am Meer beim Beachvolleyballspielen oder in Ruhe zuhause am Klavier.

Fotomaterial(c) JULIA TIEMANN

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