StartShedailyBerge versetzen. "aufgeschnappt" von Nadia Weiss

Berge versetzen. „aufgeschnappt“ von Nadia Weiss

Vor einigen Jahren führte ich ein Interview mit dem berühmten Bergsteiger Reinhold Messner. Eine seiner Aussagen geht mir seitdem wie ein Ohrwurm immer wieder einmal durch den Kopf: „Ich bin nicht der beste Bergsteiger der Welt. Der beste Bergsteiger lebt vielleicht in Äthiopien und hat noch nie einen Berg gesehen.“  Messner gibt mit der Gelassenheit eines erwiesenen Ausnahmetalentes zu: Irgendwo gibt es trotzdem mit Sicherheit jemanden, der es besser kann oder es besser könnte, wenn er es nur versuchen würde. Im Umkehrschluss: Vielleicht schlummern in uns Talente, von denen wir nur nichts wissen oder sogar nichts wissen können? Welche Karriere hätte Marc Zuckerberg vor dem digitalen Zeitalter gemacht? Woran würde Marie Curie heute forschen? Wieviele gute Ideen sind in Schubladen gelandet und haben nie eine Chance bekommen?

Im SHEconomy-Universum sprechen wir viel davon, dass gemischte Teams besser performen. Dazu gehört auch, dass wir diejenigen ins Boot holen, die noch nie die Gelegenheit hatten über ihre Karriere nachzudenken. Menschen, deren Talente Niemand erkennt und Niemand fördert. Das betrifft Männer, aber noch immer in größerem Ausmaß Frauen. In unserer aktuellen Print-Ausgabe erzählen wir die Geschichte von Carmen Köhler, die zuerst Friseurin und dann Astronautin wurde. Ein Professor, dem sie die Haare schnitt, war verblüfft über ihr Verständnis von mathematischen Formeln und ermutigte sie zu studieren.

In meiner Kindheit war es noch üblich, dass Mädchen ein der Schule Stricken lernten, während den Buben gezeigt wurde, wie ein Stromkreislauf funktioniert. Ist zugeben ein paar Jahre her. Ich bin überzeugt, dass viele Buben beim Stricken geschickter sind als ich. Einfach gestrickte Muster gehören aufgelöst, damit keine Talente verloren gehen.

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