StartOpinionAufbruch: Drei Zukunftsideen, die Mut machen

Aufbruch: Drei Zukunftsideen, die Mut machen

Die Zukunftsforscher*innen Oona, Matthias und Tristan Horx sind dafür bekannt, auch in düsteren Zeiten nicht die Hoffnung zu verlieren. Hier verraten sie drei inspirierende Konzepte und Strategien, mit denen sich die Herausforderungen von morgen gut bewältigen lassen.

Kleine Schritte, grosse Effekte

Kriege, Klimawandel, Rezession – gefühlt brennt es an jeder Ecke. Um in Zeiten der Omnikrise nicht die Zuversicht und den Glauben an sich selbst zu verlieren, empfiehlt Matthias Horx, sich selbst Perspektiven, Optionen und Möglichkeiten zu schaffen. Zum besseren Verständnis splittet er die Idee von Zukunft in mehreren Ebenen auf: in Zeit, Sein und Möglichkeiten. „Dieses Perlenschnur-Prinzip führt dazu, dass wir Zukunft nicht als abstrakte Vorstellung oder Bedrohung wahrnehmen, sondern als ein Resultat von Praxis. ‚Doing Future‘ heißt, die großen Zusammenhänge zu erkennen und immer wie der überprüfen zu können, in welche Richtung man geht“, erklärt er.

Kindness-Ökonomie

Wirtschaftlicher Erfolg und Menschlichkeit müssen sich nicht ausschließen, sondern können sich ergänzen – davon ist Oona Horx Strathern überzeugt. Die Zukunftsforscherin plädiert für eine „Kindness Economy“, die sich durch Zugewandtheit, Anerkennung und Großzügigkeit auszeichnet und sowohl die Bedürfnisse der Gesellschaft als auch die der Natur im Blick hat. „Wir reden derzeit zu viel über die ökologische Nachhaltigkeit. Die ist wichtig, keine Frage. Aber wenn Beschäftigte unzufrieden und überfordert sind, wenn sie im Job schlecht behandelt werden – werden sie dann wirklich rausgehen und sich für den Klimaschutz einsetzen?“, fragt sie.

Das Konzept der Kindness Economy biete einen Rahmen, in dem wirtschaftliche Aktivitäten so gestaltet werden, dass sie nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch sozial förderlich sind. Ein Beispiel dafür sei die sogenannte „Wellbeing Allowance“, die es bereits in Schweden gibt. Dort bieten Unternehmen steuerfreie Sozialleistungen an, die ihren Mitarbeitenden Zeit und Ressourcen für ihr persönliches Wohlbefinden ermöglichen.

Possibilismus

Tristan Horx ist sich sicher: Den Macherinnen und Machern gehört das Morgen. Er ist daher ein Verfechter des Possibilismus, der die Herausforderungen der Zukunft nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance begreift. Der Begriff leitet sich vom englischen „Possibility“ ab und beschreibt eine konstruktive Weltsicht, die sich nicht ausschließlich auf Negativaspekte konzentriert, sondern aktiv nach Lösungen sucht.

Tristan Horx fasst es so zusammen: „Possibilismus ist ein Anerkennen unserer Fortschritte, zahlenbasierte Konstruktivität und eine gehörige Portion Jammerverzicht.“ Statt in Resignation zu verfallen, empfiehlt der Zukunftsforscher, sich folgende Frage zu stellen: Welche Möglichkeiten haben wir, um unsere Zukunft aktiv und positiv zu gestalten?

 

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