Wie eine Erhebung der Statistikbehörde Eurostat zeigt, waren 2018 fast 46 Prozent oder rund 184.000 aller 402.000 Wissenschafter und Techniker in Österreich weiblich. Gehörte man mit 34 Prozent bei der letzten Erhebung noch zum Schlusslicht, liegt Österreich nun immerhin über dem EU-Durchschnitt (41 Prozent). In vier EU-Ländern bilden laut Eurostat Frauen sogar die Mehrheit unter den Wissenschaftern und Ingenieuren: in Litauen mit 57 Prozent, Bulgarien und Lettland (jeweils 52 Prozent) und Dänemark (51 Prozent). Weniger als ein Drittel betrug der Anteil in Finnland (29 Prozent), Ungarn (30 Prozent), Luxemburg (31 Prozent) und Deutschland (33 Prozent).

Bei der letzten Erhebung zeigte sich noch ein ganz anderes Bild: Mit 34 Prozent schaffte es Österreich nur knapp über die 30-Prozent-Marke und gehörte gemeinsam mit Deutschland, Finnland, Luxemburg und Ungarn eindeutig zu den Nachzüglern in Sachen Gender Diversity im MINT-Bereich. Damals wie heute ist beim Blick auf diese Zahlen allerdings eine wichtige Facette ebenfalls zu berücksichtigen: Während Männer EU-weit vor allem in High- und Medium-Hightech-Branchen des verarbeitenden Gewerbes überrepräsentiert sind (rund 80 Prozent), sind Frauen vor allem im Dienstleistungssektor nahe an der Ausgeglichenheit dran. Hier liegt der Frauenanteil laut aktueller Erhebung bei 46 Prozent.