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Wie Kunst Kapital wird

Kunst soll nicht nur inspirieren, sondern auch investierbar werden – wenn es nach Gründerin Patricia Paulina Karrer geht. Mit ihrem Start-up GAIA Culture verbindet sie analoge Kunstwelten mit digitalen Innovationen und schafft ein Modell, das Künstler*innen neue Perspektiven bietet.

Text: Eugenie Rupprecht

In einer Welt, in der sich technologische Innovation und kulturelles Erbe oft noch unverbunden gegenüberstehen, schafft eine Gründerin Raum für beides – mit dem Ziel, Kunst zu demokratisieren und für neue Zielgruppen investierbar zu machen.

„GAIA Culture ist die Antwort auf eine Kunstwelt im Wandel – und auf ein Publikum, das Wert nicht nur sehen, sondern auch teilen will.“ Patricia Paulina Karrers Vision: Kunst und Künstler*innen als investierbare, für alle zugängliche Anlageklasse etablieren – über ein dreistufiges Modell aus kuratierten Events, digitalem Zugang und einer Investment-Plattform.

Karrer vereint Wirtschaft, Technologie und Kunst in einer unternehmerischen Idee. Aufgewachsen in einer Galeristenfamilie (Galerie Weihergut, Salzburg) und beeinflusst durch ihren Onkel, dem Gründungsdirektor der Nitsch Foundation, kennt sie die Dynamiken des Kunstmarkts von klein auf.

GAIA Culture schafft Zugang

GAIA Culture will Künstler*innen neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen und traditionelle wie moderne Kunst- und Kulturstätten für eine digital affine Generation öffnen. Denn: Der klassische Kunstmarkt spricht bisher vor allem ältere Käufer*innen an. GAIA Culture richtet sich an Menschen, die digitale Erlebnisse, finanzielle Teilhabe und Transparenz erwarten. Über exklusive Events mit integriertem Token-Erwerb schafft die Plattform erste Berührungspunkte – Kunstliebhaber*innen können so in Werke und Künstler*innen investieren.

Kultur als Kapital

„Mit GAIA Culture wird aus digitaler Reichweite kulturelles Kapital“, so Karrer. Das Start-up nutzt ein innovatives Token-Modell, das Beteiligungen an Künstler*innen ermöglicht – vergleichbar mit einem kulturellen Aktienmarkt. Diese digitalen Tokens verändern ihren Wert dynamisch – abhängig von Faktoren wie Sichtbarkeit, Verkaufserfolg oder Social-Media-Aktivität. Ein KI-basiertes Bewertungssystem soll diese Parameter künftig laufend analysieren und den Tokenwert entsprechend anpassen.

Ein QR-Code führt direkt zur Plattform – und macht Investitionen in Kunst live erlebbar.

Von Events zur Plattform

Der Einstieg erfolgt über Events, bei denen Token direkt im Ticketpreis enthalten sind. Nutzer*innen erhalten über Veranstaltungen Zugang zur Plattform, auf der sie ihre Token verwalten und weiter investieren können. Das Geschäftsmodell umfasst Plattform-, Service- und Daten-basierte Erlösquellen – etwa durch Eventintegration, Token-Transaktionen und Bildungsangebote für Kulturschaffende.

Proof of Concept und nächste Schritte

Innerhalb weniger Monate entwickelte das Team um Patricia Paulina Karrer einen marktfähigen MVP und präsentierte ihn beim Event The Renaissance of Value im HOIV – Home of Innovation Vienna. Gemeinsam mit der Künstlerin Coco Wasabi wurde das Modell erstmals öffentlich vorgestellt und eine erste Community aktiviert.

Seit dem Projektstart im Jänner 2025 ist viel passiert: MVP live, erste Nutzer*innen aktiv, akademische Anerkennung. Der nächste Schritt: eine strategische Kooperation mit einem B2B-Kunst-Outlet im Bereich klassischer Musik (Q3 2025) – mit dem Ziel, das Modell auch im traditionellen Kultursektor zu etablieren.

FotomaterialGAIA Culture

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