Julia Kreyler-Valsky
Co-Founder & Managing Partner, Inclusion Indicator
Es gilt, Bias im Team bewusstzumachen und Prozesse so zu designen, dass unbewusste Vorurteile Entscheidungen möglichst nicht verfälschen. Wissensvermittlung durch Seminare schafft ein grundsätzliches Bewusstsein, aber Bias verschwinden deshalb nicht aus menschlichem Verhalten. Daher ist der zweite Teil so wichtig, nämlich die Schaffung von Transparenz und fairen Strukturen.
Ein einfaches Beispiel: Wenn eine Position im Team frei wird, sollte die Frage weniger lauten „Kennen wir vielleicht jemanden, der passt?“, sondern „Welche konkreten Skills erwarten wir uns von der Person?“. Wer – als Individuum und als Organisation – ein klares Bild davon hat, was Exzellenz bedeutet und das auch explizit macht, hat den ersten Schritt in Richtung der Schwächung von Bias getan.
Eveline Breitwieser-Wunderl
DEI Lead, Porsche Holding
Aktiv zuhören, vertrauen, Silos aufbrechen, Austausch fördern. Heterogene Teams sind erfolgreicher als homogene. Für die Führungsarbeit bedeutet das: noch genauer zuhören, den Austausch im Team gezielt fördern. Eine Methode dabei ist die Speak-up-Kultur zu fördern: In Meetings werden bewusst zuerst die introvertierten Team-Mitglieder gefragt, die sich sonst im Meeting eher ruhig verhalten und deren Ideen leichter überhört werden. Alternativ können Meinungen anonym schriftlich abgeben werden. Der*die Chef*in spricht immer erst am Schluss. So stellen wir sicher, dass alle gehört werden.
Lydia Sedlmayr
Country Head People & Organization, Sandoz Österreich
Unser Sandoz-Unternehmergeist wird von einer offenen, flexiblen und kollaborativen Kultur getragen – diese Kultur schafft ein Umfeld, das unsere Leader*innen bekräftigt, in ihren Teams aus Unterschieden Stärken zu formen und für Vielfalt Platz zu machen, also eine inklusive Teamkultur zu leben.
Wir setzen auf Sensibilisierungsformate und offene Teamdiskussionen, um Voreingenommenheit deutlich zu verringern und gleichzeitig die Bereitschaft zu erhöhen, das eigene Verhalten zu reflektieren und bisherige Muster aufzubrechen. Das erfordert von den Führungskräften bewusste Aufmerksamkeit, Anstrengung, den Willen zum Tun und, für mich ganz wesentlich, das Verhalten vorzuleben, das man im Team gerne sehen möchte.