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Selbstmarketing! Teil 1: Muss das sein?

"Boost durch Selbstmarketing!" ist eine Kolumnen-Serie in vier Teilen von Gabriele Strodl-Sollak, Kommunikationsberaterin, Business-Coach und Autorin des Buches „Boost your career, Sister! Jeden Montag im September auf SHEconomy.

Selbstmarketing! Muss das sein? Definitiv ja, aber bitte elegant und integer; lautes Löwengebrüll lieber nicht.

„Jahrelang habe ich wie eine fleißige Biene gearbeitet und gerade damit alles falsch gemacht! Ich werde viel zu oft übersehen. Es reicht! In den nächsten Wochen will ich im Konzern sichtbarer werden und mich besser verkaufen“, klagt Jana.

Wenn Sie sich fragen, wie gewinnendes Selbstmarketing geht und wie Sie mehr Anerkennung in Ihrem Job bekommen, dann ist die allererste Frage:

Von WEM wollen Sie denn mehr Anerkennung und gesehen werden? Finden Sie im ersten Schritt heraus, WER konkret wahrnehmen soll, wie gut Sie sind, welchen wichtigen Beitrag Sie fürs Unternehmen leisten. Erst danach können Sie einen Plan entwickeln. „Von allen“ oder „ganz generell“ hilft Ihnen nicht weiter.

Haben Sie diese konkreten Menschen oder Gruppen (wie Steuerungsgruppen, Projektgruppen, Inhaberfamile, …) definiert, sind Sie auch schon bereit für den zweiten Schritt: Den Perspektivenwechsel.

Für die meisten Menschen gibt es einen allerwichtigsten Menschen in ihrem Leben. Richtig. Das sind sie selbst. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es bei den Menschen, von denen Sie sich vermehrte Anerkennung wünschen, ebenso. Deshalb ist die beste Strategie, deren Perspektive einzunehmen, um herauszufinden, was sie beeindruckt, wofür sie – zumindest theoretisch – Anerkennung geben würden. Es geht darum, die WÄHRUNG der anderen herauszufinden.

Ein Beispiel: Manu arbeitet in einer Bank. Sie liebt Kunden*innengespräche und bekommt von Mystery Shopper*innen regelmäßig Höchstbewertungen. Weil Kund*innen ihre absolute Priorität sind, lässt sie die E-Mails ihrer zwei Ebenen höher angesiedelten Chefin viel zu oft liegen. Häufig muss die Assistentin der Chefin sogar nachfragen. Im Perspektivenwechsel würde Manu sehen, wie wichtig ihrer Chefin ist, Antworten prompt zu bekommen – damit sie wiederum weiterarbeiten kann und ihren Status als Chefin bestätigt bekommt. Währung bedeutet also: Was zählt für die andere Seite, ist bedeutend?

Um ein paar weitere Ideen zu geben: Sind es Loyalität, Verlässlichkeit, den Rücken freihalten, wenig nachfragen stattdessen eigenständig Lösungen entwickeln, positiver Spirit, präzise Listen, Hands-on-Mentalität, …?

Der dritte Schritt ist zu überlegen, wie ich mein Verhalten anpassen kann, ohne gleich opportunistisch zu werden. Im Fall von Manu ist es einfach klug, die E-Mails der Chefin zügig zu beantworten. Damit spart sie sich erstens Ärger und macht zweitens den Blick dafür frei, worin sie ausgezeichnet ist und wofür sie tatsächlich Anerkennung verdient: Für exzellente Beratung und Verkaufsabschlüsse.

Andere Beispiele: Ist in der Regel ein One-Pager gewünscht, statt einem mehrseitigen Dokument? Sind es informelle Projektupdates? Sind es weniger E-Mails in CC, um die Eingangsmails überschaubar zu halten? Oder mehr E-Mails in CC, damit alle denselben Wissensstand haben?

Die ersten Schritte für gewinnendes Selbstmarketing und mehr Anerkennung im Job sind also:

  • Von wem wollen Sie mehr Anerkennung?
  • Was ist die „Währung“ dieser Person(en)?
  • Wie können Sie Ihr Verhalten anpassen?

Jana ist es innerhalb von wenigen Wochen gelungen, ihren Chef während seines Urlaubs in strategisch wichtigen Projektgruppen zu vertreten und mit ihren Präsentationen aufhorchen zu lassen. Sie hat ihre Chance gesehen, tief durchgeatmet und ist losgestartet, so wie sie sich das vorgenommen hat.


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