»Mind the gap« – was in Londoner U-Bahnen nicht nur täglich tausende Male beachtet wird, sondern bereits komplett internalisiert wurde, ist in Bezug auf den Gender Pay Gap leider noch nicht bei allen angekommen. Immer noch gibt es HardlinerInnen, die behaupten, dass es – bei gleicher Leistung – doch gar keinen Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern gäbe. Dabei sollte der Gender Pay Gap nichts sein, worüber man nur kurz stolpert. Viel zu wichtig und zu dringend ist seine Überwindung. Aber bitte nachhaltig.

Das sehen leider nicht alle so. Bei einer Umfrage unter 2.000 ÖstereicherInnen, die im Auftrag der Leitbetriebe Österreich durchgeführt wurde, kam heraus, dass 30 Prozent der Männer es eigentlich in Ordnung finden, dass Frauen für die gleiche Leistung weniger Gehalt bekommen. Begründet wird dies vor allem damit, dass Frauen, aufgrund von Schwangerschaften oder Kinderbetreuungszeiten, ein höheres Ausfallrisiko haben. Überraschend ist, dass nicht nur Männer den Gehaltsunterschied berechtigt finden: Auch 13 Prozent der befragten Frauen sehen das in ähnlichem Licht.

Der Rest der Umfrage beschäftigte sich mit Themen rund um Motivation und Zufriedenheit. So gaben zwei Dritten der Befragten an, dass »Geldbeschaffung« die wichtigste Arbeitsmotivation sei. Immerhin zählt für ungefähr die Hälfte der Befragten auch die Freude an der Arbeit. Auch bei der Arbeitsauslastung ist das Bild eindeutig: 80 Prozent der Befragten empfinden die eigene Auslastung als zu hoch.