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Investment-Trend Gesundheit

Investitionen in den Gesundheitsbereich liegen derzeit im Trend. Börsen und Investmentbanken sehen in steigenden Gesundheitsausgaben und der Entwicklung digitaler Gesundheitsmethoden eine große Chance.

Weltweit steigen die Gesundheitsausgaben und so auch das Interesse von Anleger:innen an dem Healthcare Bereich. Die 37 OECD-Länder werden laut der Studie „Health at a Glanze 2019: OECD Indicators“ bis 2030 rund 10,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Gesundheitsausgaben aufwenden. Bis 2060 soll sich der Anteil der Ausgaben am BIP sogar verdoppeln. Alleine in Deutschland wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts 2018 390,6 Milliarden Euro für die Gesundheit ausgegeben (11,7% des BIP), in Österreich beliefen sich die Gesundheitsausgaben 2019 auf rund 41,5 Millionen Euro (10,4% des BIP). Dass der Gesundheitsbereich zu den derzeit wichtigsten Investment-Trends zählt, bestätigt auch Sandra Straka, Executive Director bei Goldman Sachs, im Gespräch mit SHEconomy: „[…] Das zweite Thema ist die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens. Wir schauen uns an: wo geht die Reise im Healthcare Bereich hin?“

Digitale Technologien und Fortschritte im Bereich der Biotechnologie treiben den Gesundheitssektor voran und die Kosten in die Höhe. Begünstigt wird das Wachstum des Markts auch durch den Ausbau von Gesundheitssystemen in Schwellenländern, sowie durch das steigende Alter in der Bevölkerung. Zudem häufen sich chronische Krankheiten wie Diabetes. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Diabetes mittlerweile die neunt häufigste Todesursache weltweit. Rund 422 Millionen Menschen leiden an der Stoffwechselerkrankung und die Behandlungskosten sind enorm hoch.

Der Gesundheitssektor zählt zu den wichtigsten Branchen der Zukunft und erwies sich während der Pandemie, sowie in vergangenen Krisen als stabile Branche. Eine Studie des Fonds-Forschungszentrums Scope Analysis aus dem vergangenen Jahr untersuchte, ob der Gesundheitssektor während der Corona-Krise nur gut ausgestiegen ist, weil es eine Gesundheitskrise ist oder ob er sich auch in vergangenen Krisen resistent zeigte. Die Untersuchung zeigt, dass der Healthcare Sektor etwa während der weltweiten Finanzkrise 2008 und 2009 mit 25,6 Prozent zwar stark eingebrochen ist, sich jedoch weit besser halten konnte als andere Branchen. Ähnliche Beobachtungen machte Scope bei der europäischen Kreditkrise 2011, damals betrug der Verlust von Gesundheitsaktien rund zwei Prozent.

Fotomaterial© Unsplash

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