StartBusinessKarriereHoher Werkstättenbesuch im FiT-Zentrum

Hoher Werkstättenbesuch im FiT-Zentrum

Österreichs First Lady Doris Schmidauer, AMS-Vorständin Petra Draxl und die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern, beim Lokalaugenschein in der richtungsweisenden Bildungseinrichtung des ABZ*AUSTRIA.

Höhere Erwerbstätigkeit von Frauen gilt als zentrales Mittel gegen den Fachkräftemangel, der in technischen und handwerklichen Berufen eklatant ist. Doch viele Frauen erkennen erst nach dem Ende der ersten Berufsausbildung, dass sie handwerkliches Geschick und Können sowie technisches Interesse haben. Zuvor haben oft stereotype Vorurteile ihren Berufsweg bestimmt. Es fehlt nicht nur an weiblichen Vorbildern, es fehlt oft auch das Wissen über mögliche Ausbildungen, Berufe und Gender Pay Gap.

Zweiter Bildungsweg – neue Chance

In der Werkstatt des FiT-Zentrum Weinviertel können Frauen aktiv ihr handwerkliches Geschick und Können ausprobieren. Es kann mit Holz, Metall und auch mit Elektronik gearbeitet werden. Das vom ABZ*AUSTRIA nunmehr bereits seit 15 Jahren im Auftrag des AMS Niederösterreich durchgeführte Bildungsprogramm, ermöglicht es Frauen, eine (maximal) zweijährige Ausbildung in den Bereichen Handwerk und Technik in Angriff zu nehmen. Das kann eine Lehre sein, aber auch ein FH-Bachelor-Studium oder Kolleg kommen in Frage.

First Lady Doris Schmidauer, AMS-Vorständin Petra Draxl und die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern, beim Lokalaugenschein im FiT-Zentrum Weinviertel.

„Frauen können alles – und im FiT Programm bekommen sie die Möglichkeit, ihre Talente und Interessen zu entdecken und beruflich umzusetzen“, zeigt sich AMS-Geschäftsführerin Petra Draxl, überzeugt.

Und Kollegin Sandra Kern, Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, ergänzt: „Studienergebnisse belegen eindrucksvoll, dass das FiT-Programm den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt nicht nur wirksam unterstützt, sondern beruflichen Karrieren einen Turbo verpasst. Im zweiten Jahr nach der Ausbildung sind drei Viertel der Absolventinnen in Beschäftigung. Und das Median-Einkommen der Frauen erhöht sich deutlich! Solange eine Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt nicht erreicht ist, hat das Arbeitsmarktservice das Ziel, jobsuchende Frauen verstärkt zu unterstützen, unter anderem mit maßgeschneiderter Qualifizierung, auch in technischen Berufen.“

FiT-Erfolge

Manuela Vollmann und Daniela Schallert, die beiden Geschäftsführerinnen von ABZ*AUSTRIA, führten durch die Veranstaltung. „Nach wie vor gibt es unzureichende Rahmenbedingungen in punkto Vereinbarkeit, männlich geprägte Betriebskulturen sowie festgefahrene geschlechtsspezifische Rollenvorstellungen und Zuschreibungen. Doch der hohe Anteil an FiT-Absolventinnen, welchen den Einstieg ins- und der nachhaltige Verbleib im FiT-Berufsfeld gelingt, sowie deren positive Erfahrungen in den jeweiligen Berufsfeldern zeigen jedenfalls, dass die noch bestehenden Herausforderungen bewältigbar sind – wenn der Wille dazu auch von betrieblicher Seite vorhanden ist“, so Vollmann.

Ihre Co-Geschäftsführerin Schallert goss die Erfolge dann auch in ganz konkrete Zahlen: „Rund 2.500 Weinviertler*innen nutzten seit 2009 bereits die Chance, im FiT-Zentrum Berufe aus Handwerk und Technik kennen zu lernen. Seit dem Beginn des Programms sind über 800 Weinviertler*innen in rund 90 verschiedenen Berufen in eine FiT-Ausbildung eingetreten. Der Anteil der FIT-geschulten Frauen mit Arbeitsaufnahme war von Oktober 2022 bis September 2023 in Niederösterreich gesamt 81 Prozent, im Weinviertel 73,3 Prozent.“

Sichtlich stolz auf ihr erfolgreiches Programm: Manuela Vollmann (li) und Daniela Schallert (re), Geschäftsführerinnen ABZ*AUSTRIA.

Rund 20 FiT-Teilnehmerinnen, stellten beim Rundgang durch die Werkstätte ihr neu erlernten Fertigkeiten unter Beweis und standen den neugierigen Gästen Frage und Antwort zu ihren Beweggründen und bisherigen Erfahrungen mit dem Programm.

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