Wer im vergangenen Jahr die von Agnes Husslein kuratierte Präsentation von Heidi Hortens Kunstsammlung im Leopold Museum – ganz dem Ausstellungstitel gemäß – bereits mit einem »Wow« bedachte, wird schon bald noch schöner staunen. Wie bereits hier und da gemunkelt wurde, folgt der außerordentlich erfolgreichen Schau schon bald ein eigenes Museum nach. 2022 sollen sich die Pforten von Heidi Hortens Museum in der Wiener Innenstadt erstmals öffnen. Die Milliardärin und Kunstsammlerin erwarb zu diesem Zweck den unter dem Namen »Stöckl« bekannten Gebäudeteil des Hanuschhofes. Dort wird jetzt eifrig renoviert und ganz nebenbei die Wiener Museumslandschaft ein wenig umgekrempelt. In guter Gesellschaft befindet man sich jedenfalls – die Albertina liegt nur wenige Schritte vom Hanuschhof entfernt. Ein unerbittlicher Wettstreit zwischen Batliner und Horten ist aber nicht zu erwarten. Schließlich soll am Ende immer die Kunst gewinnen.

Weil sich ein solch ambitioniertes Projekt nicht alleine stemmen lässt, hat sich Horten eine kompetente Mitstreiterin und Freundin ins Team geholt: Agnes Husslein-Arco, die bis 2016 das Belvedere leitete, wird als Direktorin fungieren. Der Erfolg gibt Horten Recht, denn Husslein kuratierte auch schon die bereits erwähnte und durchaus rekordverdächtige Ausstellung im Leopold Museum. Darüber hinaus stand sie der Milliardärin auch bei ihren Ankäufen beratend zur Seite. Der Versicherungswert der Horten Collection ist übrigens schon seit langer Zeit ein gut gehütetes Geheimnis, insgesamt soll er mittlerweile irgendwo zwischen 300 und 500 Millionen Euro liegen. Weniger geheim sind die Namen jener KünstlerInnen, die im vergangenen Jahr im Leopold Museum zu sehen waren – und die machen definitiv Lust darauf den Hanuschhof schon sehr bald zu besuchen: Yves Klein, Lucio Fontana, Cy Twombly, Mark Rothko, Erwin Wurm und Karel Appel. Um nur ein paar wenige zu nennen. Wow!