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Geflüchtete leitet neues Projekt „Mental Help for Ukraine“

Yuliia Duliepa (21) ist selbst aus Kyiv vor dem Krieg geflüchtet und bringt nun das Projekt “Mental Help for Ukraine” des Kölner Start-Ups doQtor voran. 


Mehr als 15 Jahre lang kam Yuliia Duliepa jeden Sommer zu ihrer deutschen Gastfamilie ins Rheinland. Jetzt ist die Übersetzerin für Deutsch und Englisch wieder in Köln: Sie fand hier Schutz vor dem Krieg in ihrem Heimatland Ukraine.

“Yuliia hat bei uns Hilfe gesucht und unserem Team berichtet, wie stark traumatisiert die
Geflüchteten sind, wie sehr es sie zerreißt, nicht zu wissen wie es ihren Verwandten geht,
die sie zurücklassen haben müssen. Aus den Gesprächen mit Yuliia entstand die Idee,
unsere digitale Plattform, die wir Unternehmen für ihre Mitarbeiter in psychosozialen Fragen zur Verfügung stellen, so anzupassen, dass wir damit Geflüchtete schnell und
unbürokratisch unterstützen und sie in professionelle, psychologische Unterstützung bringen können”, erklärt doQtor-Gründer Benjamin Schwarz.

Das Kölner Start-Up für psychische Gesundheit hat daher das Projekt “Mental Help for Ukraine” ins Leben gerufen, das psychologische Erste Hilfe für Geflüchtete mit lokalen PsychologInnen und psychologischen FachberaterInnen leistet. Die Online-Plattform unterstützt die Geflüchteten dabei, in ihrer belastenden Situation eine passende psychologische Hilfe zu finden. Geflüchtete UkrainerInnen können auf der Webseite doQtor.de nicht nur Informationen rund um das Thema in ukrainischer oder englischer Sprache herunterladen, sondern sich auch direkt online einen Gesprächstermin buchen.

Das Team des Start-ups versucht dann die belasteten Menschen an psychologisch geschultes Personal mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen zu vermitteln, aktuell noch vorwiegend im Rheinland und im Raum Köln. Der kostenlose Vermittlungsservice soll in Kürze möglichst deutschlandweit ausgerollt werden.

Yuliia Duliepa ist nun festes Teammitglied und leitet das Projekt, sie steht als erste Ansprechpartnerin für Hilfesuchende zur Verfügung. “Für mich ist es so wichtig, hier eine Aufgabe zu haben und meinen Landsleuten zu helfen.” Das Unternehmen ist dafür auf weitere professionelle Unterstützung angewiesen, es wird deutschlandweit weiteres psychologisch geschultes Personal mit entsprechenden Sprachkenntnissen benötigt. Wer bereit ist, zu helfen, kann sich jederzeit über die Website melden.

Foto v.li.: Emily Herter, Mitarbeiterin bei doQtor und Teil der Gastfamilie von Yuliia und Benjamin Schwarz, Gründer und Geschäftsführer von doQtor, per Videocall zugeschaltet: Projektleiterin Yuliia Duliepa 


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