Wirtschaft ohne Anbindung an Kunst und Kultur verliert ihre Humanität. Dieser Zusammenhang lässt sich zu allen Zeiten in den jeweils betroffenen Gesellschaften gut nachvollziehen.
So war es eine schlüssige Initiative engagierter Unternehmer:innen, 1951 den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. zu gründen. „Mit dem Ziel eine freie Entwicklung von Kunst und Kultur in Deutschland sicherzustellen und auszubauen. Kunst und Kultur (…) sind eine wesentliche Voraussetzung für eine fruchtbare Entwicklung der Wirtschaft in Freiheit und Verantwortung“. So steht es in der Satzung des Verbands.
Kulturförderung steht also an erster Stelle. Letztes Wochenende war es wieder so weit. Herausragende junge Talente wurden prämiert. Lionel Martin, ein 18jähriger Cellist, schien vollkommen eins mit seinem Instrument, technisch und musikalisch ein grosser Genuss. Noch dazu in einem so perfekten Konzertsaal, wie ihn die Kronberg Academy gerade erst fertig gestellt hat. Klanglich exzellent. Auch ökologisch ein vorbildliches Konzept des Architekten Volker Staab.
Lena Gorelik gewann den Literaturpreis mit ihrem persönlichsten Buch „Wer wir sind“. Den Architekturwettbewerb erhielten Sophia Lieberich und Laura Weber für ihr Projekt „Wo Zukunft wurzelt“ für die Vorschläge zur Transformation der Siemensstadt, Berlin.
Und in „meinem“ Bereich, der Bildenden Kunst, überzeugten Leyla Yencirce mit ihrer Video/Soundarbeit, Bildern und Texten zum Widerstand in Kurdistan. Shaun Motsi zeigte einen ironisch verfremdeten Geldautomaten und beeindruckende Gemälde. Paul Kolling ging mit seiner Arbeit den Handelswegen der sogenannten neuen Seidenstrasse auf akribische Weise nach – trotz aller Widrigkeiten chinesischer Geheimhaltung.
Kunst und Kultur erweitern nicht nur den Horizont und sind eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Sie wirken als wichtiges Korrektiv und spiegeln unsere Gesellschaft und Wirtschaft.
Bei Interesse am Kulturkreis gerne melden!
Herzlich Ihre Eva Mueller
Abb. im Header: Leyla Yenirce in Künstler-Off-Space „Freitagsküche“ in ihrer Ausstellung zum Ars Viva Preis 2022 bei der Jahrestagung des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft in Frankfurt