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„Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt“

Den August widmet sheconomy dem Thema Vereinbarkeit. Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, ist mit viel Aufwand, Planungsstress und Hindernissen verbunden. Umso wichtiger ist es, Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken und Rolemodels zu Wort kommen zu lassen, die das Thema aus ihrer Perspektive und Erfahrung beleuchten.

Ein Gastkommentar von Kasia Greco

Alles, was wirkt als sei es eine Leichtigkeit, hat im Hintergrund eine ganz strenge Eigenregie – und das kann nur funktionieren, wenn man die eigenen Aufgaben aus Überzeugung erledigt. Es ist dabei aber besonders wichtig, auch in den höchsten Stresszeiten, sich (zumindest) ein paar Minuten Freizeit ganz bewusst zu nehmen und diese, beispielsweise mit der Familie zu verbringen – sei es bei einem Spaziergang oder, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, bei einer Kurzreise.

4 Tipps für Gründer*innen und Unternehmer*innen

Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, Eltern zu werden, so wie es keinen perfekten Zeitpunkt gibt, sich selbstständig zu machen. Das heißt: Jetzt oder nie, denn der perfekte Zeitpunkt ist immer jetzt, und zwar dann, wenn man weiß, was man möchte. Wenn man die Frage beantworten kann, welche zukunftsorientierte Geschäftsidee und welches durchdachte Konzept man verfolgen will.

1. Es muss nicht perfekt sein, um perfekt zu sein

Leistung und Perfektion stehen in unserer Gesellschaft oft an erster Stelle. Ein Leitmotiv, das ich gern meinen Kund*innen mitgebe, lautet: „Es muss nicht perfekt sein, um perfekt zu sein!“ Es muss nicht das 5-Sterne-Menü für die Familie sein oder die besten Cupcakes – es geht, darum Prioritäten zu setzen und den Mut zu haben, zu diesen zu stehen.

2. Weg vom Gedanken der Work Life Balance, hin zum Gedanken des „Gummiringerlprinzips“

Das Gummiringerlprinzip ist jenes, bei dem wir anerkennen, dass wir nicht jeden Tag 50 Prozent Familie und Privatleben sowie 50 Prozent Arbeit stemmen können. Es gibt Phasen, in denen wir in der Arbeit so sehr gefordert sind, dass wir uns vor allem auf unsere Tätigkeit konzentrieren müssen. Umgekehrt gibt es Phasen, in denen uns unsere Familie mehr braucht – egal ob Kinder, zu pflegende Angehörige oder Freund*innen. Hier ist die Wichtigkeit eines funktionierenden Netzwerks hervorzuheben und den Mut, es auch zuzugeben: Wir können nicht immer mit genau der gleichen Leistung sein und agieren.

3. Hilfe annehmen

….Und zwar ohne den Anspruch, immer alles bestimmen zu wollen. Wenn wir Dinge abgeben, dann im Vertrauen, dass die Sachen erledigt werden – auch wenn wir es selbst anders machen würden. Dankbarkeit statt Kritik. Das ist oft schwer, aber es hilft enorm und zeugt auch von Respekt – denn wie wir alle wissen: Es führen tausende Wege nach Rom.

Ein weiterer, ganz wichtiger Punkt ist die Familie und ein positives Umfeld, beides ist Goldes wert. Es ist enorm wichtig, ein Netzwerk zu haben. Es ist auch enorm wichtig, dass man weiß, wo das Kind ist, um den Kopf für seine Aufgaben, Ziele und Visionen frei zu haben, und man darf diese Hilfe guten Gewissens annehmen. Es gibt eine Aussage von Richard P. Feynman, die lautet: „If you are the smartest person in the room, then you are in the wrong room.“ Wir müssen uns mit Menschen umgeben, die uns unterstützen, motivieren und uns gleichzeitig herausfordern, denn nur so können wir den nächsten Schritt in unserem Leben gehen.

4. Über den Mut, zu beginnen

Um weiterzukommen, braucht vor allem eines: Den Mut eine Sache zu beginnen, denn das ist die erste Basisgrundvoraussetzung für den Erfolg. „Stop taking notes, start taking action“ war einer der wertvollsten Sätze, die ich in einem Unternehmerkurs gehört habe. In dieser Hinsicht: Ja, es ist alles möglich. Ja, es ist möglich, Familie und Unternehmertum unter einen Hut zu bringen und nein, es ist nicht leicht, aber wenn man es mit Herzblut und aus Überzeugung macht, dann kann es auch wunderbar funktionieren, und dann wird es auch wunderbar funktionieren.

Wertschätzung, Vertrauen und Respekt sind die drei Stichworte die relevanter denn je sind, um in so herausfordernden Zeiten wie diesen – sei es als Arbeitgeber*in oder Arbeitnehmer*in – optimistisch und nachhaltig die Zukunft zu blicken. Ein aufrichtiges MITEINANDER ist die Prise, die das Ganze schmackhaft macht. Ich bin aus Überzeugung und Begeisterung Weichenstellerin, Netzwerkerin und Motivationskanone – wobei der Mensch immer im Mittelpunkt steht.


Zur Person

Kasia Greco, (50) studierte internationale Betriebswirtschaft an der Schiller International University in Madrid sowie an der SDA Bocconi in Mailand, in weiterer Folge schloss sie ihr Doktorat an der Universität Katowitz sowie an der Universität Kent ab. Sie verfügt über 20 Jahre Erfahrung in internationalen Konzernen sowie knapp 15 Jahre als erfolgreiche Unternehmensberaterin und Coach und ist zudem Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien.

Tipp: Kasia Greco ist beim balanceUP Summit als Speakerin vertreten. Sehen Sie hier jetzt schon einen Teaser zu dem Interview:

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