StartRolemodels„Energiewende ist auch eine soziale Wende.“

„Energiewende ist auch eine soziale Wende.“

DI Theresia Vogel, Geschäftsführerin beim Klima- und Energiefonds, übergibt Ende des Jahres ihre Agenden als Botschafterin des internationalen Netzwerkes „Equality in Energy Transitions“ an Ing. Mag. Eva Dvorak, MBA, die im Haus die Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften leitet. Im Interview erzählen beide, wie man Diversität, Nachhaltigkeit und Wirtschaft erfolgreich kombiniert.

Die Projekte des Klima- und Energiefonds leisten nicht nur einen Beitrag gegen die Klimakrise, sondern auch zur Stärkung der heimischen Wirtschaft – wie bekommen Sie diese beiden Themen unter einen Hut?

Vogel: Wir arbeiten seit Jahren mit der heimischen Wirtschaft zusammen, um Innovationen für den Klimaschutz auf den Weg zu bringen. Nehmen wir als Beispiel die Automotivbranche: E-Mobilität ist ein Job- und Wirtschaftsmotor, das zeigt unsere „E-Mapp 2“-Studie deutlich. Diese prognostizierte das Wertschöpfungspotenzial bis 2030 mit einem Plus von etwa 19 Prozent, das entspricht einer jährlichen Steigerung von 645 Millionen Euro. Klimaentlastung inklusive!

Frau DI Vogel, Sie haben einmal gesagt, dass die Zusammenarbeit mit jungen Menschen zu den prägendsten Erlebnissen in Ihrem beruflichen Werdegang zählt. Warum ist Generationendiversität so wichtig?

Vogel: Um die Klimakrise bewältigen zu können, braucht es kluge Köpfe und Projekte mit rascher Klimawirkung. Meine Erfahrung zeigt, dass Projekte immer dann erfolgreich sind, wenn die Projektteams nicht nur aus verschiedenen Disziplinen kommen, sondern auch aus unterschiedlichen Generationen.

Wie könnte man heute mehr junge Frauen für technische Berufe gewinnen?

Vogel: Junge Menschen brauchen Vorbilder. Deshalb achten wir zum Beispiel bei unseren Events sehr darauf, junge Expertinnen vor den Vorhang zu holen. Diese machen Lust auf unsere großartige Branche. Ich war daher sehr gern Botschafterin des internationalen Netzwerkes „Equality in Energy Transitions“, das sich für die Chancengleichheit von Frauen in der Energiebranche einsetzt. Mit Ende des Jahres übergebe ich diese Funktion an Eva Dvorak, die bei uns im Haus die Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften leitet.

Dvorak: Energiewende bedeutet auch eine soziale Wende, wir müssen die gesamte Bevölkerung überzeugen und mitnehmen. Dabei brauchen wir in den technischen Berufen noch mehr Frauen, um alle Menschen erreichen zu können. Es gibt schon viele Expertinnen auf diesem Gebiet, die als Vorbilder fungieren.

Über welches Erfolgserlebnis würden Sie sich 2023 besonders freuen?

Dvorak: Energiegemeinschaften haben ein sehr großes Potenzial, die Dezentralisierung, Dekarbonisierung und Demokratisierung unseres Energiesystems voranzutreiben. Jede*r kann die Energiewende mitgestalten, persönliche Vorteile erzielen und aktiv werden. In der Zukunft wird die Bevölkerung eine bedeutende Rolle im Energiesystem spielen. Im Jahr 2023 sind wir dann so weit, dass sich Energiegemeinschaften einfach und rasch gründen können. Die Antwort lautet daher: Besonders viele Energiegemeinschaften 2030 sind mein Erfolgserlebnis und ein großer Schritt im österreichischen Energiemarkt.

Weitere Informationen:
www.klimafonds.gv.at
www.equality-energytransitions.org

 

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