StartInnovationDie neue Leichtigkeit

Die neue Leichtigkeit

Wir haben uns mit Harald Hauke, ARA-Vorstand und Geschäftsführer der Austria Glas Recycling, und Ina Graggaber, Sales Director Vetropack Austria, darüber unterhalten, wie modernes Glasreycling aussieht – und welche Rolle Design dabei spielt.

Was tut sich bei Vetropack punkto Glas-Recycling und nachhaltigen
Verpackungsdesigns? 

Ina Graggaber: Altglas ist für Vetropack der wichtigste Rohstoff. Wir haben in der Glasherstellung das geschafft, wonach viele andere aktuell streben: einen zu 100% geschlossenen Wertstoffkreislauf. Aus einem Kilogramm Altglas wird ein Kilogramm Neuglas – ohne Qualitätsverluste. Der Einsatz von Altglas hat auch in der Produktion wesentliche Vorteile: Sein Einsatz ist Energie- und CO2-sparender. Umso wichtiger ist der Appell an die Konsument:innen, ihre Glasverpackungen korrekt getrennt der Altglassammlung zuzuführen. Statistisch gesehen steht die alte Verpackung dann vier Wochen später wieder im Supermarkt im Regal. 

Harald Hauke: Österreichs Glasrecyclingsystem ist sehr ausgereift, das heißt: Mit einer Recyclingquote von über 80% liegen wir im europäischen Spitzenfeld und erreichen bereits die im Kreislaufwirtschaftspaket für 2030 vorgegebenen Quoten. Verbesserungspotenzial ist bei der Gestaltung von Glasverpackungen gegeben. Nicht jede gute Designidee dient der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Design und Marketing sind eingeladen, Circular Design zu ihrer Aufgabe zu machen.

Ina Graggaber: Bei uns spielt Nachhaltigkeit beim Verpackungsdesign bereits eine große Rolle. Gemeinsam mit unseren Techniker:innen arbeiten wir daran, unsere Glasflaschen bei gleichbleibender Qualität und Sicherheit auch noch signifikant leichter zu gestalten und so den Glaseinsatz zu senken.   

Ina Graggaber, Sales Director Vetropack Austria

Ein wichtiger Aspekt ist aber auch das Mitwirken der Bevölkerung.
Was gibt es da zu beachten? 

Harald Hauke: Die Menschen in Österreich sind sehr gut informiert und motiviert und machen in hohem Ausmaß mit. Wichtig ist, dass wir alle wirklich jede Glasverpackung, also jedes Marmeladeglas, jedes Pestogläschen, jede Weinflasche, jedes Parfumflakon zum Altglas geben. Ausgeleert oder ausgelöffelt, Spuren von Restinhalt stören das Recycling nicht. Bei Glassammelunsicherheiten hilft die App „glasartig“ der Austria Glas Recycling, und mit unserer App „Digi-Cycle“ unterstützen wir Konsument:innen beim richtigen Trennen aller Verpackungen.   

Inwiefern können Produktinnovationen zu einer positiven Beeinflussung von B2B & B2C-Prozessen beitragen?

Ina Graggaber: Gerade bei Mehrweg ist es wichtig, in Systemen zu denken, alle Stakeholder an einen Tisch zu holen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Besonders die Echovai-Technologie macht in einem Mehrwegsystem Sinn. Diese Flasche hat das Gewicht einer Einwegflasche und bringt die Performance einer wirklich robusten Mehrwegflasche. Durch das geringere Gewicht erhoffen wir uns auch einen Convenience-Vorteil bei den Endkonsument:innen.


Die ARA als Innovationstreiber

Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. Seit 30 Jahren agiert die ARA als treibende Kraft der österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und ist Marktführer unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen sowie Elektroaltgeräte und Batterien. Die ARA gilt heute als internationales Best Practice und entwickelt als Servicepartner der Wirtschaft maßgeschneiderte Entsorgungslösungen im Bereich der Abfall- und Kreislaufwirtschaft: vom Entpflichtungsservice über Stoffstrom- und Abfallmanagement bis zu ARA Circular Design reicht das Leistungsspektrum, das zudem die Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft forciert.

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