Espresso Martini in großem Stil, wie lange hat die Entwicklung der Rezeptur bis zum Marktstart gedauert?
Gar nicht so lange, wie man denken könnte. Direkt zu Beginn hatte ich das Glück, einen tollen Produzenten zu finden, der bereits Erfahrung im Bereich Nitro-Kaffee in Dosen hatte. Das gleiche Stickstoffprinzip wende ich bei meinen Espresso Martinis in der Dose an, um die klassische Espresso Martini Crema zu erzeugen. Der Produzent verfügt zudem über ein großes Netzwerk an Lieferanten, mit denen wir gemeinsam die Zutaten ausgewählt haben. Nach meinem ersten Gespräch und einer Produktionsbesichtigung vor Ort hat es insgesamt nur drei Monate gedauert, bis wir die perfekte Rezeptur gefunden hatten, die weder zu süß noch zu stark ist.
Warum Espresso Martini?
Zum einen bin ich leidenschaftliche Gastgeberin und liebe gute Drinks (vor allem Espresso Martinis!). Zum anderen hatte ich schon immer eine gewisse Trendaffinität insbesondere im Lebensmittelbereich und hab auch einige Jahre als Trendscout bzw. Innovationsmanagerin in einem Lebensmittelunternehmen gearbeitet. Damals wollte ich schon immer meine Kolleginnen überreden sich mit mir selbstständig zu machen und ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. Nachdem ich mir im letzten Jahr unter Freundinnen den Ruf der besten Espresso Martini Zubereiterin erarbeitet hatte und in England das Konzept in den Dosen entdeckt habe, war mir klar: Perfect Match! Das ist genau das Produkt das perfekt zu mir passt und das Timing könnte bei der aktuell steigenden Beliebtheit des Espresso Martinis auch nicht besser sein.
Die Food-Branche ist hart umkämpft. Was war die bislang größte Herausforderung?
Ehrlicherweise stehen mir die größten Herausforderungen noch bevor. Diese werden darin bestehen, mich auf dem Markt neben den großen Playern zu positionieren, die Produktion zu skalieren und in den Handel zu kommen.
Wie funktionieren Produktion, Finanzierung und Vertrieb?
Meinen Espresso Martini lasse ich bei einem familiengeführten hessischen Produzenten abfüllen und vertreibe ihn aktuell primär über meinen Onlineshop und in ausgewählten Kiosken in meiner Heimatstadt Bremen. Meine erste Produktion und der kompletten Start ist selbstfinanziert.
Was war die schönste Überraschung, der schönste Erfolg?
Soweit alleine gekommen zu sein, ist für mich schon ein großer Erfolg, den ich mir immer wieder selbst vor Augen führen muss, wenn mich klassische Selbstzweifel einholen. Mein eigenes Produkt kreiert zu haben, macht mich wahnsinnig stolz, und wenn ich dann noch eine Zweitbestellung über meinen Onlineshop bekomme, ist das das beste Feedback, das man sich wünschen kann.
Was würden Sie anderen Gründerinnen raten, speziell Foodies?
- Sich nicht im Klein-Klein zu verlieren und alles vorab schon zu zerdenken, bevor man überhaupt gestartet ist.
- Mit anderen über seine Ideen und Konzepte sprechen und Support annehmen.
- Gerade in der Lebensmittel- und Getränkebranche die Markttrends beobachten, um dann das richtige Timing zu finden und Gas zu geben.
- Und natürlich: Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk.
Wo wollen Sie noch hin?
Ökonomin. Nach Jahren in der Konzernstrategie und im Innovationsmanagement bei einem führenden Lebensmittelunternehmen entdeckte sie ihre Leidenschaft für innovative Food-Konzepte. Als Startup-Coach unterstützte sie Gründerinnen und Gründer im Food-Bereich, bevor sie selbst als Unternehmerin startete. Sie gründete eine Eventagentur und entwickelte die Marke und das Konzept „CHEERS to“.