»2012 waren Haargummis noch einfache textilbezogene Gummiringe, die in der 30-Stück-Packung für etwa einen Euro zu haben waren – eine alltägliche Notwendigkeit, die Frauen verwendeten, um ihr Haar zum Pferdeschwanz zu binden oder die Zöpfe ihrer Kinder zu fixieren. Sie waren billige No-Name-Produkte – und definitiv nicht haarfreundlich. Mir verursachten sie nicht nur Kopfschmerzen. Die Gummienden waren meist mit einem kleinem Stückchen Metall zusammengeschweißt, in dem sich meine Haare verfingen.« Beginnt so eine Erfolgsgeschichte?

Die Antwort ist ganz einfach: Ja, tut sie. Denn es ist der Beginn von „Invisibobble“, also jenes Unternehmens, das als allererste Firma die spiralförmigen Haargummis, die optisch dem Kabel eines Festnetztelefons ähneln, auf den Markt gebracht hat. Der Vergleich mit dem Telefonkabel ist dabei alles andere als weit hergeholt. Wie Invisibobble-Gründerin Sophie Trelles-Tvede bereits in mehreren Interviews betonte, diente das klassische, spiralförmige Telefonkabel tatsächlich als Vorbild.

Nur 4000 Euro hat das Münchner Unternehmen in den Aufbau seines Geschäfts gesteckt und seit der Gründung Anfang 2012 weder Kredite noch Investorengelder aufgenommen. Klingt nach einer steilen Erfolgskurve? Ist es auch. Denn bereits zwei Jahre nach der Unternehmensgründung bestellte die britische Drogeriekette Boots erstmals 20.000 Invisibobbles. Seit etwa drei Jahren gibt es Invisibobble auch in den USA – aufgrund ihrer Größe der stärkste Markt.

Im August ist Sophie Trelles-Tvedes Buch »100 Millionen Haargummis – und ein Wodka Tonic« erschienen, das die Erfolgsgeschichte der spiralförmigen Haargummis erzählt. Auch der erste Absatz dieses Textes stammt aus diesem Buch. Ihre Erfolgsgeschichte erinnert teilweise an jene von Sophia Amoruso und NASTYGAL.