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Vom Businessplan zur Firmengründung

Eine Firmengründung ist nie leicht, insbesondere wenn es die erste ist. Der Club alpha hat in einem 3-teiligen Workshop den praxisnahen Zugang zur Selbständigkeit beleuchtet. Laut Doris Bock ist es für eine Firmengründung nie zu spät – immer mehr Frauen wollen ihr eigenes Geschäftsmodell in der Praxis umsetzen und beschäftigen sich mit dem Thema Firmengründung.

Diese Veranstaltungsreihe zum Thema „Firmengründung – Tipps aus der Praxis“ startete laut Doris Bock mit dem Thema „Vom Einzelunternehmen zur GmbH – welche Rechtsform ist gerade richtig?“ Der 2. Teil der Vortragsreiche zum Thema „Rechtliche Knackpunkte wie NDA, Markenrechte und AGB“ hatte das Ziel Firmengründer dabei zu unterstützen, typische Fehler und damit unnötige Kosten zu vermeiden. Der 3. Veranstaltungsteil, der am 14.09.2021 abgehalten wurde, beschäftigte sich mit dem Thema „Vom Businessplan zur Firmengründung“. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden die Schritte Businessplan-Erstellung bis hin zur Finanzierung anhand von 2 Praxisbeispielen beleuchtet.

Mag. Doris Bock erläuterte aus ihrer langjährigen Praxis als Vortragende, Mentorin und Beraterin u.a. im Startup-Bereich die ersten Überlegungen im Zusammenhang mit einer Firmengründung anhand von Business- und Finanzplanpunkten. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Bewertung des Geschäftsmodells mit detaillierter Markt- und Umsatzanalyse. Themen wie die Meilensteinplanung zur Umsetzung der Geschäftsidee wie auch die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten aufgrund des sich ergebenden Finanzierungsgaps wurden beleuchtet.

Die richtige Unternehmensfinanzierung

„Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, ein maßgeschneidertes Finanzierungsmodell zu finden“ laut Doris Bock, die über eine 30-jährige Praxiserfahrung in diesem Themenbereich verfügt. In einem ersten Schritt sollten gemeinsam mit der UnternehmerIn die Schwerpunkte der externen Finanzierungsalternativen wie Investorenkapital, Fördermöglichkeiten und Bankfinanzierungsmöglichkeiten festgelegt werden. In einem nächsten Schritt muss die zu finanzierende Summe auf Themenschwerpunkte wie Investitionen, Forschungs- und Entwicklungsleistungen und so. Betriebskosten dargestellt werden. Dies ist wesentlich da einerseits adäquate Bankkredite bzw. Förderungen für diese Themenschwerpunkte gewählt werden sollen. Hier spielt die Fristenkongruenz eine wesentliche Rolle, d.h. für eine Investition muss eine entsprechende Finanzierung hinsichtlich Laufzeit aufgestellt werden.

Wie Sie zu Bankfinanzierungen und Förderungen kommen

Bei Kreditfinanzierungen sind Punkte wie Zinsen, Gebühren und vor allem Konditionen im Bereich Kreditlaufzeit und tilgungsfreier Zeitraum bzw. Rückzahlungsmodalitäten wesentlich. Förderungen können eine wichtige Starthilfe bei der Unternehmensgründung sein. Hier ist der Status des Unternehmens, die Projektkosten als auch der Standort und die Branche wesentlich. Förderungen werden schwerpunktmäßig vom AWS und der FFG für Firmenstandorte in ganz Österreich und von Landesförderstellen vergeben. Es besteht die Möglichkeit der Kombination zwischen Bundes- und Landesförderungen bzw. unterschiedlicher Förderinstrumente.

Investorenkapital – Von Venture Capital bis Private Equity

In der ersten Finanzierungsphase eines Unternehmens handelt es sich um Risikokapital, da hohes Renditepotential bei hohem Risiko an Start-ups vergeben wird. Hierzu zählen auch Finanzierungen von „Friends and Family“, Business Angels und Crowdfunding. Im Expansionsbereich kann Private Equity vor allem von Fonds eingeworben werden. Meistens sind hier die Themenstellungen Entwicklung neuer Produkte oder Finanzierung der Unternehmensnachfolge. Abschließend kann festgehalten werden, dass aufgrund von langfristigen Planungen eine optimale Unternehmensfinanzierung sowohl von der Finanzierungsstruktur als auch vom jeweiligen Status des Unternehmens wie die Gründung, der Betrieb oder die Erweiterung eines Unternehmens abhängig ist. 

Diese Aspekte wurden anschließend von zwei unterschiedlichen Unternehmen beleuchtet.

Aus der Perspektive eines Leitbetriebes in Österreich wie Berndorf Bäderbau hat die Geschäftsbereichsleiterin Frau Mag. Karen Fanto M.S. erzählt, mit welchen Werkzeugen, welcher Herangehensweise und welchen Daten sie arbeitet und warum die Umsatzplanung und der erzielte Profit für einen Firmengründung so wichtig sind. Frau Fanto ging in Ihrem Vortrag auf die Wichtigkeit der Strategiebildung sowie deren Umsetzung, regelmäßiger Revidierung und Kontrolle im Rahmen Ihres Vortrags ein. Anhand von Beispielen für konkrete Maßnahmen zeigte Frau Fanto die Möglichkeiten der Umsetzung, mit dem Ziel einer kontinuierlichen Umsatzplanung um alle Kosten die im Unternehmen entstehen, decken zu können sowie Profit zu erwirtschaften. 

Frau Doris Kowarsch, BA erklärte aus Sicht der Start-up Gründerin von „Smart PD“ ihre Überlegungen hin zu einer Firmengründung, die wesentlichen Punkte im Bereich Business- und Finanzplan und der Meilensteinplanung mit Bezug auf die Umsetzung der Produktidee mit ihren Knackpunkten dargestellt. „Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Planung des Umsatzes und der Herstellkosten gelegt werden. Hier gilt es, einen möglichst realistischen Ansatz zu wählen, im Falle des Umsatzes am besten unter Einbeziehung zukünftiger KundInnen. GründerInnen sollen sich auch nicht scheuen, Informationen im Vorfeld direkt bei potenziellen Zulieferern einzuholen.“ Frau Doris Kowarsch betonte ebenfalls, dass es sich sowohl beim Businessplan als auch bei der Meilensteinplanung um „lebende“ Dokumente handelt, die es immer wieder zu adaptieren gilt.


Vortragende:

Mag. Doris Bock

hat nach langjähriger Berufserfahrung als CFO bei Philips und Satel Fernseh- und Filmproduktions GmbH im Jahre 2005 ihre eigene Firma gegründet. CFO-, Beratungs-, Restrukturierungs- und Restartmandate in unterschiedlichen Führungspositionen umfassen betriebswirtschaftliche und finanzielle Agenden inklusive Erarbeitung maßgeschneiderter Finanzierungsstrukturen über Banken, Förderstellen und Investoren.

MAG. KAREN FANTO M.S.

Leitet die Geschäftsbereiche Privat sowie Hotel bei Berndorf Bäderbau. Davor war sie als Chief Strategy Officer für die Neuausrichtung des Unternehmens verantwortlich. Als Marketing Leiterin von NIKE hat Sie u.a. mehrere Sparten erfolgreich aufgebaut. Bei L’ORÉAL leitete Sie das Produktmanagement für L’ORÉAL Paris. Als Expertin stellt sie ihr Wissen bei enable2change zur Verfügung. Sie hat 20 Jahre Führungserfahrung.

Doris Kowarsch, BA

Vierfache Mutter, Bilanzbuchhalterin, Bachelor mit Vertiefung Unternehmensrechnung und Management, aktuell Studium Entrepreneurship and Applied Management an der FH Wiener Neustadt. Mehr als 10 Jahre Controlling-Erfahrung in produzierenden Unternehmen, mehrmalige erfolgreiche Implementierung von Management Informationssystemen und Planung-Tools. Mitbegründer von Smart PD, einem Projekt, dass durch smarte Tablettenvergabe ältere Menschen und deren Angehörige bei der Tabletteneinnahme unterstützen möchte.

Fotomaterial© Atelier Bichl

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