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Startup der Woche: Social Held

Social Held bringt motivierte Menschen und Unternehmen über eine online-Plattform unkompliziert mit den gemeinnützigen Organisationen und Projekten zusammen, die wirklich zu ihnen passen. Im Interview mit Gründerin Karolina Kartus erfuhren wir mehr über das Unternehmen und den sozialen Beitrag der daraus erwächst.

Worum geht es in Ihrem Startup und welches Problem lösen Sie damit?

Tatsächlich sind zwei Drittel aller ehrenamtlich Tätigkeiten durch Bekannte bzw. Freunde organisiert, und dadurch natürlich wenig Auswahl, die zu den eigenen Talenten oder Interessen passt. Gleichzeitig bemängeln mehr als die Hälfte aller Freiwilligen, die schwierige online Suche durch kaum vorhandene online Präsenz von regionalen NPOs und fehlende Informationen zu konkreten Möglichkeiten.

Wir wollen das ändern: wir sorgen dafür, dass die Organisierung der Freiwilligenarbeit so einfach wie möglich ist.

Weil Freiwilligenarbeit unbezahlbar ist, bringt Social Held motivierte Freiwillige und Unternehmen über eine online-Plattform unkompliziert mit gemeinnützigen Organisationen und Projekten zusammen, die wirklich zu ihnen passen. Egal welche Art von ehrenamtlicher Arbeit geleistet werden will, durch Social Held wird soziales Engagement in Wien erleichtert. Auch Unternehmen ist es ab sofort möglich über Social Held im Rahmen ihrer CSR & HR Aktivitäten ihren Mitarbeiter*innen Arbeitszeit für gute Zwecke zur Verfügung zu stellen und konkrete Möglichkeiten zu bieten, sogenanntes Corporate Volunteering. 

Welches Klischee rund um Frauen als Gründerinnen können Sie nicht mehr hören?

Dass erfolgreiche Gründerinnen, die als typisch männlich geltenden Charaktereigenschaften mitbringen müssen strenger Führungsstil, eiskaltes Kalkül und überzogenes Selbstbewusstsein. 

Was war die größte Hürde, die Sie bei der Gründung gemeistert haben?

Zu erklären, dass social businesses profitabel sein können und auch müssen.

Wie sind Sie mit der Entwicklung Ihres Unternehmens zufrieden?

Wir haben letztes Jahr gegründet, also genau in der Coronakrise. Der Freiwilligensektor war natürlich massiv betroffen, weil das face to face Volunteering sehr beschränkt war. Aber, die durch die Krise ausgelöste Welle der Solidarität eröffnet auch die Chance neue Zielgruppen zu aktivieren und Freiwilligenarbeit attraktiver und flexibler zu gestalten. Viele NPOs waren auch erstmal gezwungen sich mit der Digitalisierung auseinander zu setzen. Es war schwierig, aber wir haben unsere Aktivitäten schnell angepasst und sind damit zufrieden. 

Wo soll die Reise noch hingehen?

Wir planen neue Features auch unserer Plattform, um die Freiwilligen zu motivieren sich mehr zu engagieren & langfristige Beziehungen mit den NPOs aufzubauen. Es wird spannend!

Im Bereich Corporate Volunteering wollen wir, dass soziales Engagement von Unternehmen nicht nur ein good practice bleibt sondern zum Standard in Österreich wird. Purpose driven companies sind die Zukunft

Welche drei Eigenschaften helfen Ihrem Unternehmen dabei, erfolgreich zu sein?

Das Team / flexibel, divers und kreativ.

Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?

Wir brauchen mehr weibliche Role Models – erfolgreiche Frauen als Unternehmerinnen oder in Führungspositionen. Speziell in Österreich gibt es hier noch Aufholbedarf im Vergleich zu anderen EU Länder. 

Haben Sie das Gefühl, dass sich weibliche Gründerinnen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen?

Ja, Frauen wird in unserer Gesellschaft oft das Gefühl gegeben, dass sie sich erst beweisen muessen waehrend Männern in vergleichbaren Situationen oft mehr Vertrauen entgegengebracht wird. Das führt auch dazu, dass Männer oft mit größeren Selbstbewusstsein an Sachen herangehen, und so einen Start Vorsprung haben. 

Ein anderes Thema ist auch, dass die Entscheidungen, ob ein Start Up Funding bekommt, zu oft ausschließlich von Männern getroffen werden, was es für Gründerinnen auch nicht leichter macht.


Mehr über Social Held erfahren Sie hier.

Fotomaterial© socialheld.at

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