StartInnovationStartup der Woche: Nina Rein

Startup der Woche: Nina Rein

Das Münchner Startup Nina Rein stellt nachhaltige Businessmode her – von Frauen für Frauen. Kürzlich wurde das von Julia Ickert und Susanne Kinast gegründete Label mit dem Vegan Fashion Award von PETA Deutschland ausgezeichnet. Susanne Kinast im Interview. 

Worum geht es in Ihrem Startup und welches Problem lösen Sie damit?
Wir machen nachhaltige Businesskleidung, die unter fairen Bedingungen hergestellt wird, von Frauen für Frauen. Wir wollen damit Bewusstsein schaffen, unsere Gesellschaft verändern und eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlicher Kleidung bieten.

Welches Klischee rund um Frauen als Gründerinnen können Sie nicht mehr hören?
Ich habe es satt, dass Frauen immer noch ganz selbstverständlich in die Haushalt-Kinder-Ecke geschoben werden und tatsächlich noch gefragt wird, wie es als Mutter denn klappt zu gründen (oder ein Land zu regieren). Die Frage wird, soweit ich weiß, nie oder nur äußerst selten an Gründer-Väter gerichtet.

Was ist derzeit die größte Herausforderung für Ihr Startup?
Bei den Frauen bekannt zu werden, die Businesskleidung tragen und bisher einfach eine bestimmte Marke gekauft haben, ohne das jemals in Frage zu stellen. Wir wollen nicht nur im Bereich der Nachhaltigkeit bekannt sein, sondern auch durch unser gutes Design überzeugen und so Kundinnen erreichen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit noch nicht stark auseinandersetzen.

Wie sind Sie mit der Entwicklung Ihres Unternehmens zufrieden?
Wir haben bereits Auszeichnungen wie den Nachhaltigkeitspreis Design oder den Vegan Fashion Award erhalten. Das macht uns sehr stolz, besonders weil wir noch ein sehr junges Unternehmen sind. Wir sind insgesamt mit der Entwicklung zufrieden. Die Pandemie hat es uns aber nicht leicht gemacht. Home-Office und Lockdown haben direkte Auswirkungen auf das Kaufverhalten, vor allem bei schicker oder formeller Kleidung.

Wo soll die Reise noch hingehen?
Natürlich wollen wir wachsen und dabei an unseren Werten festhalten. Das wird nicht immer einfach werden. Unser Ziel ist es langfristig die Modeindustrie so zu verändern, dass nachhaltig das neue Normal wird.

Welche drei Eigenschaften helfen Ihrem Unternehmen dabei, erfolgreich zu sein?
Transparenz, Offenheit und Wertschätzung.

Gibt es eine Entrepreneurin, die Sie als Vorbild sehen würden?
Es gibt so viele bewundernswerte, erfolgreiche Gründerinnen, bei denen ich mir gerne etwas abschaue: Lea Lange, Dr. Kati Ernst, Dr. Angelika Kneidl, Sara Blakely, Dr. Katrin Schuhen oder Verena Pausder.

Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?
Ich halte die Abschaffung des Ehegattensplittings für richtig und denke, dass Care-Arbeit viel gerechter aufgeteilt werden muss, damit Frauen eine Chance haben, sich beruflich auch so auszuleben wie Männer.
Grundsätzlich sollten wir alle schon bei Kindern darauf achten, welches Verhalten und welche Eigenschaften wir betonen oder loben und ob wir das bei Jungs und Mädchen im gleichen Rahmen machen. Wir können nicht erwarten, dass Mädchen in MINT Berufe gehen, wenn ihnen eingeredet wird, dass Mädchen nur süß aussehen sollen und kein Mathe können.

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