StartBusinessKarriere„Stärken, was bereits in uns steckt“

„Stärken, was bereits in uns steckt“

Isabella Gruber, Consulting Manager AI & Data bei Zühlke Österreich, betrachtet zukünftige Entwicklungen ganzheitlich. Im Interview erklärt sie, wie man mit technischen Innovationen nachhaltige Lösungen fördert.

Sie sind Consulting Manager AI & Data bei Zühlke Österreich. Wie würden Sie Ihr Aufgabengebiet in drei Sätzen beschreiben?

Isabella Gruber: Ich begleite Kund:innen auf ihrer Innovationsreise: von der Schaffung einer digitalen Vision über datengetriebene Prozessoptimierung hin zur Entwicklung neuer Services unter Einsatz von modernsten Technologien, wie Machine Learning. Bei der Gestaltung von Innovationen geht es darum, eine umfassende Perspektive einzunehmen. Das hilft dabei, gemeinsam mit Mitarbeiter:innen und Kund:innen nachhaltige Mehrwerte zu schaffen.

Auf Ihrer LinkedIn-Seite bezeichnen Sie sich selbst als Holistic Future
Shaper. Was verstehen Sie darunter?   

Isabella Gruber: Der Begriff beschreibt meine Überzeugung, dass zukünftige Entwicklungen ganzheitlich betrachtet werden müssen. Als Gestalterin geht es mir darum, einen positiven Beitrag für die Zukunft zu leisten, indem ich nicht nur den technologischen Fortschritt, sondern auch gesellschaftliche und Umweltauswirkungen berücksichtige. Dabei sind Themen wie Inklusion, emotionale Intelligenz und Kreativität zentral. So entstehen Lösungen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Technologie unterstützt uns lediglich dabei, das zu verstärken, was bereits in uns steckt.   

Sie haben gesagt, die IT-Branche würde großartige Möglichkeiten für Frauen bieten, aber der Weg zum Erfolg wäre oft von Herausforderungen geprägt. Wie haben Sie diese selbst gemeistert?   

Isabella Gruber: Als Jugendliche dachte ich nicht daran, in der IT zu arbeiten, da sie in meinem Umfeld kaum präsent war. Heute freue ich mich, dass Initiativen existieren, die jungen Mädchen die Attraktivität dieses Berufsfelds verdeutlichen. Nachdem ich mit Anfang 20 Mutter geworden war, suchte ich nach Wegen, Beruf und Familie besser zu vereinen. Das IT-Studium war eine mutige Entscheidung, entgegen kritischen Stimmen, die auf veralteten Glaubenssätzen beharrten. Als einzige Frau und Jahrgangsbeste abzuschließen, bestärkte mich darin, meine Vision zu verwirklichen, und gab mir enorme Kraft. Auch wenn ich in den ersten Jahren in der IT-Branche oft belächelt wurde und mir die Anerkennung verdienen musste, baute ich Selbstvertrauen auf, ließ mich von Rückschlägen nicht entmutigen und fand immer wieder neue Wege, meine Ideen voranzutreiben.   

Sie sind auch Mitglied des Vereins „TheNewITGirls“ und halten dort
Vorträge. Welche Ratschläge geben Sie der nächsten Generation mit auf den Karriereweg?   

Isabella Gruber: Baut eine positive Beziehung zu euch selbst auf und geht liebevoll mit euch um. Sucht Anerkennung nicht im Außen. Nutzt die Macht des Netzwerks. Seid neugierig und stets bereit zu lernen. Die Technologiebranche ist dynamisch und erfordert Anpassungsfähigkeit.

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