Das auf internationale Personalfragen und Remote Work spezialisierte Beratungsunternehmen Vialto Partners liefert mit einer Erhebung zur Personalmobilität spannende Einblicke zum globalen Status Quo in Sachen Remote und Hybrid Work. Die in 45 Ländern durchgeführte Umfrage zeigt ganz deutlich, dass sich seit der Pandemie eine agilere, weniger ortsgebundene Belegschaft herausgebildet hat, die immer weniger an Ländergrenzen gebunden ist.
Gesetzgeber und Unternehmen sind gleichermaßen gezwungen ihre Richtlinien den neuen Bedürfnissen der Arbeitnehmer*innen anzupassen, wie zuletzt hier in diesem Gastkommentar von Christina Hödlmayr beschrieben, wodurch auch neue Modelle für internationale Arbeitseinsätze entstehen.
Die Ergebnisse der Befragung sind nicht nur für das Recruiting von potentiellen Talenten spannend, Stichwort: „War for talents“, sondern auch hinsichtlich des akuten Fachkräftemangels hoch relevant.
Olivia Stiedl, Geschäftsführerin der Vialto Partners Niederlassung in Österreich, kommentiert: “Die Post-COVID-Ära hat zu dynamischen Arbeitsstrukturen geführt und den Weg für eine flexiblere Belegschaft geebnet. Die Nachfrage hat sich von der traditionellen Personalmobilität hin zu hybriden Arbeitsmodellen, virtuellen Arbeitseinsätzen und internationalen Remote Work-Einsätzen verschoben. Diese Komplexität fordert sowohl Geschäftsführung als auch Personalabteilungen, um die gestiegenen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen und gleichzeitig Kosten- und Compliance-Risiken zu managen.”
Weitere Highlight aus der “Mobility Agility: Remote working and non-traditional mobility” Befragung, an der über 450 Personen aus 45 Ländern sowie unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen teilgenommen haben.
Rückgang im Inland, Anstieg bei internationalen Einsätzen
Remote Work hat sich weiterentwickelt: Nach dem anfänglichen Boom während der COVID-Pandemie gab es Annahmen, dass die Telearbeit wieder zurückgehen würde, da Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu den Arbeitsweisen vor der Pandemie zurückkehren würden. Stattdessen wurde der von den Arbeitgebern ausgehende Druck, die Mitarbeiter ins Büro zurückzuholen, durch die Einführung formeller Richtlinien und Programme für hybride Telearbeit (98 %) und zeitlich begrenzte internationale Remote Work-Einsätze (69 %) abgeschwächt.
Die treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung sind nach wie vor die Mitarbeiter – die Unterstützung von Mitarbeiterwünschen (61%), die Bindung von Talenten (57%) und die Verbesserung der Employee Experience (51%).
Mit mehr Freiheit kommt mehr Verantwortung
Arbeitgeber räumen ihren Mitarbeiter*innen mehr Flexibilität ein, damit sie flexibler arbeiten können. Neben einer Zunahme der Unternehmen, die agiles Arbeiten ermöglichen, zeigen die Studienergebnisse deutlich, dass sich die Unternehmen auf Governance und Kontrolle konzentrieren. 64 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass es in ihrem Unternehmen irgendeine Form von Monitoring der Tage im Büro gibt, die im Rahmen hybrider Arbeitsmodelle erforderlich sind.
Die Unternehmen haben die Leitplanken für die internationalen Remote Work-Einsätze verschärft, um die Compliance Risiken zu begrenzen. Dazu gehören das Verbot bestimmter Länder aufgrund von Bedenken hinsichtlich der persönlichen Sicherheit (59 %), die Anwendung von Richtlinien zur Cyber Security (58 %) und die Begrenzung der erlaubten Zeit im Ausland.
Wege globale Mobilität mit den Unternehmenszielen zu verschränken
Die Art und Weise, wie Entsendungen strukturiert werden, ändert sich. Langfristige Mitarbeiterentsendungen werden zunehmend durch neue Modelle ergänzt, um Kosten zu managen und die Wiedereingliederung zu verbessern.
Die meisten Unternehmen (64%) erwarten aber eine Zunahme virtueller Entsendungen, bei denen der Mitarbeiter in seinem Heimatland bleibt, aber an einem Projekt für ein Unternehmen in einem anderen Land arbeitet, um globale Projekte zu finanzieren (75%) und die globale Konnektivität zu fördern (48%)
Hier gehts zur Studie im Detail