SHEconomy – die neuen Seiten der Wirtschaft – versteht sich als Plattform der Frauen-Netzwerke in Deutschland und in Österreich. Jede Woche stellen wir eines der zahlreichen Netzwerke aus den verschiedensten Segmenten der Wirtschaft vor. Diese Woche berichtet Monika Scheddin, Gründerin des Business Club by Monika Scheddin.

Was ist der „gemeinsame Nenner“ der Frauen, die sich in Ihrem Netzwerk zusammengefunden haben?

Wir bauen auf elegantes Reifen von Qualitätsbeziehungen:

• Kontakte zu interessanten Menschen aus allen Branchen pflegen
• Erfahrungen und Informationen austauschen und sich gegenseitig unterstützen
• Tipps, Strategien und Erfolgskonzepte aus erster Hand erfahren
• Ganz konkret den wirtschaftlichen Erfolg der Mitglieder fördern – Interessensgemeinschaften, strategische Allianzen bilden, miteinander Geschäfte machen und sich gegenseitig weiterempfehlen
• Als Expert*innen Impulse in Wirtschaft und Gesellschaft geben
• …und nicht zuletzt: Spaß haben, auftanken, (Geschäfts-)Freund*innen gewinnen

Wann wurde Ihr Netzwerk ins Leben gerufen – und wie viele Frauen haben sich in dem Netzwerk organisiert?

Der Businessclub wurde 1996 von Monika Scheddin zunächst als „WOMANs Business Club“ ausschließlich für Managerinnen und Unternehmerinnen gegründet. Seit 2021 ist der Club offen für männliche Mitglieder.

Bis 2020 verstanden wir uns als kleinen, feinen, lokalen Businessclub mit Sitz in München. Seitdem wir Veranstaltungen auch erfolgreich online durchführen, gibt es auch die Möglichkeit als Fernmitglied dabei zu sein. Wir sind aktuell 77 Mitglieder: 75 Frauen und 2 Männer. Eine Top-Quote also.

Wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab? Wie oft treffen Sie sich?

Die offiziellen Treffen finden im Durchschnitt einmal im Monat statt. Besonders beliebt ist das Members only am Jahresanfang. Dort blicken wir gemeinsam zurück auf das vergangene Jahr. Jede*r berichtet persönlich und sehr offen über Erfolge und Krisen. Dann geht es um die Ziele und Vorhaben für das neue Jahr und wo konkret Unterstützung von den anderen Kolleg*innen gefragt ist.

Inzwischen haben sich viele informelle Treffen und private Freundschaften ergeben.

Wie generieren Sie weitere Frauen für Ihr Netzwerk?

Nahezu ausschließlich auf Empfehlung.

Wie organisieren Sie die Arbeit im Netzwerk?

Alle Treffen werden von Monika Scheddin und ihrem Team organisiert. Das Jahresprogramm wird von den Mitgliedern bestimmt und zu großen Teilen auch durchgeführt.

Was uns sonst noch interessiert….

• Netzwerk oder auch Interessen-Vertretung – wie treten Sie nach außen auf?
  

Ein Netzwerk, das jedoch offen für Kooperation ist und auch gemeinsame Sache mit anderen Netzwerken macht.

• Wie steht es um den „Nachwuchs“ – schwer zu motivieren oder begeistert von der Idee eines Netzwerkes?

Es gibt viele tolle junge Frauen, die gerne netzwerken, doch gerne unter ihresgleichen. Auf Augenhöhe.

• Gemeinsam sind wir stark – was treibt Sie an? 

Ich bringe gerne Menschen zusammen, vernetze sie. Bei offiziellen Clubevents, auf Reisen, beim Golfen. Vertrauen und Gelegenheit schaffen Geschäft.

• Auf den Punkt gebracht – welche drei Eigenschaften zeichnet Ihr Netzwerk aus?

Wertschätzung – Kontinuität (80 % der Mitglieder sind seit über 15 Jahren dabei) – Humor

Und Ihre Meinung zu/Fragen….

• Welches Klischee rund um Frauen im Wirtschaftsleben können Sie nicht mehr hören?
  

Tatsächlich überhöre ich Klischees. Menschen, die in Klischees denken, werden ihre Meinung nicht ändern, selbst dann nicht, wenn sie müssten.

• Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?

Dranbleiben, sich weiterhin nicht unter Wert verkaufen, die Jungs an Bord holen.

• Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen, um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen?

Ich glaube nicht, dass es eine Frage von Anstrengung ist, sondern das Erlernen der (noch) geltenden Spielregeln. Gleichzeitig erlebe ich bei vielen Frauen, dass sie auf Fairness und Gerechtigkeit hoffen und ungeschützt allein in den Ring steigen. Auch die „Jungs“ sichern ihre Positionen im Vorfeld in Einzelgesprächen ab. Lassen sich bewusst empfehlen. Frauen bewerben sich. Sie hoffen und erwarten, dass sie allein aufgrund ihrer Kompetenz weiterkommen, doch das ist ohne die richtigen Verbindungen und einer klugen Selbst-PR meistens ein Irrglaube. Leider.

• Wichtiger denn je – oder auf Dauer verzichtbar: wie bewerten Sie die Rolle von Frauen-Netzwerken in der Zukunft

Gerade für junge Frauen sind Frauennetzwerke Gold wert. Hier kann man ziemlich treffsicher auf Gleichgesinnte treffen. Das ist nicht nur hilfreich, sondern auch Balsam für die Seele. Gleichzeitig empfehle ich: Das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Sich also auch in gemischten Netzwerken zu bewegen.

• Last but not least – ein Wort zur Quote???

Noch vor einigen Jahren hätte ich die Quote abgelehnt, weil ich der Meinung war, dass es so viele kluge und smarte Frauen gibt, die es ohne Schützenhilfe nach oben schaffen können. Heute habe ich verstanden: Selbst die besten Argumente und sichersten Tatsachen machen den Weg für Frauen nicht frei. Darum bin ich heute entschieden für die Quote.

Und – abschließend: welches weitere Frauen-Netzwerk verdient Ihrer Meinung nach besondere Beachtung und sollte von SHEconomy unbedingt vorgestellt werden?

Das Nettwerk von Christiane Wolff.

Mehr zu dem Business Club by Monika Scheddin finden Sie hier.