StartBusinessKarriere"Nachhaltigkeit ist mir ein persönliches Anliegen"

„Nachhaltigkeit ist mir ein persönliches Anliegen“

Barbara Bachinger-Beckerhinn ist bei Drei für den Sustainability-Bereich zuständig. Wir haben mit ihr über die Verantwortung des Mobilfunkriesen gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft gesprochen.

Sie sind Sustainability-Verantwortliche bei einem der größten Mobilfunkanbieter Österreichs. Wie groß ist diese Verantwortung? Wie stark ist der Impact, den das Unternehmen auf nachhaltige Entwicklungen in der Gesellschaft hat?

Über 4 Millionen Menschen in Österreich nutzen unsere Telekommunikations-Netze und damit unsere Produkte und Dienstleistungen und wir erreichen dadurch natürlich auch eine sehr hohe Bekanntheit. Wir machen jährlich einen Umsatz von mehr als 800 Mio Euro und wir haben rund 1.600 Mitarbeiter:innen. Ich denke, unser Impact ist also durchaus nennenswert. Deshalb ist es auch wichtig, dass Unternehmen wie wir Verantwortung übernehmen, gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft, und den eigenen Beschäftigten. Wir haben uns daher im Bereich Nachhaltigkeit sehr hohe Ziele gesetzt, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen.

Auf welche Art und Weise wird Nachhaltigkeit bei Drei umgesetzt? Welche Programme stehen dabei im Vordergrund?

Die Nachhaltigkeit von Drei basiert auf vier Säulen. Die erste Säule ist „Drei schützt“. Hier geht es vorrangig darum, Maßnahmen zu setzen um unser Klimaziel in Richtung Netto Null CO2-Emissionen bis 2040 zu erreichen. Schon 2021 stammte unser gesamter Stromverbrauch einschließlich dem Betrieb unseres Telekommunikations-Netzes zu über 90 % aus erneuerbaren Energiequellen. Die verbleibenden 8% planen wir in den nächsten Jahren umzustellen. Wir haben beispielsweise eine firmeneigne Photovoltaikanlage auf Teilen unserer Dachfläche und sind gerade dabei unsere Firmenwagen-Flotte auf E-Autos umzustellen. Das wird bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Bei der zweiten Säule „Drei fördert“ stehen die Drei Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt. Das Ziel von Drei ist seinen Beschäftigten eine moderne, flexible und diverse Arbeitsumgebung bieten. Dabei setzen wir derzeit auf die Themen Familienfreundlichkeit und Diversität. Wir sind etwa dank unserer vielen Aktivitäten rund um das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ein vom Bundeskanzleramt zertifiziert familienfreundlicher Betrieb und haben außerdem das Gütesiegel EqualitA für innerbetriebliche Frauenförderung erhalten.

Drei digitalisiert, eine weitere Säule, befasst sich mit dem digitalen Fortschritt. Er ist nicht nur wirtschaftlicher Motor, sondern unterstützt Menschen in allen Lebensbereichen dabei, nachhaltiger und verantwortungsvoller zu agieren. Unsere Netze und digitalen Produkte, die wir ständig auch im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickeln, sowie unser Know-how leisten einen wesentlichen Beitrag dazu.

Die vierte Säule „Drei hilft“ umfasst all unsere Aktivitäten zur sozialen Verantwortung. Hier arbeiten wir mit vielen österreichischen Hilfsorganisationen zusammen, um gemeinsam Menschen in Österreich zu helfen. Über eine Million Euro hat Drei seit dem Start der Initiative gegen Armut, für Menschen mit Behinderung, gegen Gewalt an Frauen und Kindern und für digitale Bildung sowie digitale Inklusion aufgebracht.

Wie sind Sie selbst zum Thema Sustainability gekommen? Warum haben Sie diesen Berufsweg eingeschlagen?

Ich habe ganz klar eine persönliche Motivation. Ich möchte in diesem Bereich etwas bewirken. Nachhaltigkeit ist mir ein persönliches Anliegen und sie betrifft uns alle. Ich habe Kinder und wir versuchen auch als Familie unseren Beitrag zu leisen. Aber du hast als großes Unternehmen natürlich viel größere Hebel als als Privatperson. Als Unternehmen hat man die Möglichkeit im Zusammenspiel mit der Politik und den Regulatorien wirklich Themen für die Allgemeinheit voranzutreiben. Wichtig ist mir auch zu zeigen, dass die Technologie, die wir als Telekommunikations-Unternehmen anbieten, Teil einer nachhaltigen Entwicklung ist. Sie ist nicht der Feind, sondern unterstützt Menschen und Unternehmen dabei, nachhaltiger und bewusster zu leben. Und es ist einfach ein sehr spannender Job mit sehr vielfältigen Aufgabengebieten.

Welche Tipps würden sie einer Newcomerin geben, die in diesem Bereich tätig werden möchte?

Ich komme aus dem Risikomanagement und mein tägliches Brot sind Priorisierung und Fokussierung. Das hilft mit sehr beim Thema Nachhaltigkeit, weil der Themenbereich riesig ist. Man sollte Projektmanagement-Erfahrung haben sowie eine gute Kommunikatorin und Teamplayerin und innerhalb der Firma gut vernetzt sein. Denn es ist niemals ein Alleingang. Man braucht Leute innerhalb des Unternehmens, die einen unterstützen, Mitstreiter sozusagen. Als Sustainability-Verantwortliche hat man ja hauptsächlich eine übergeordnete Management- und Koordinations-Rolle. Umgesetzt werden die Dinge in der Regel in den einzelnen Fachbereichen. Da kann schon sein, dass man den Leuten mal auf die Nerven geht, da die oft andere Prioritäten haben. Man sollte schon eine starke Persönlichkeit sein und eine dicke Haut schadet auch nicht – ebenso wie Lernwilligkeit, Neugierde und hohe Flexibilität.

FotomaterialDrei

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