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Mit Beharrlichkeit ans Ziel

Der Humboldt-Universität zu Berlin steht seit 2016 die Ingenieurin und Politologin Sabine Kunst als Universitätspräsidentin vor.

Von Nicholas Werner

Hatte Sie jemals das Gefühl, an der sogenannten Gläsernen Decke anzustoßen?

Natürlich. Immer wieder. Ich habe als Wasserbauingenieurin in einer männerdominierten Welt angefangen und dort viel gelernt. Die Gläsernen Decken waren da gelegentlich recht dick. Wenn man sie durchbrechen will, muss man stark sein und viel Geduld haben, vor allem mit sich selbst. Das ist für Frauen im Wettbewerb mit etablierten Männernetzwerken oft sehr anstrengend.

Quote, Frauenförderungsprogramme, Netzwerke: Welche Maßnahmen sind sinnvoll?

Diese drei Maßnahmen sind im Kern noch immer die richtigen. Quoten helfen dabei, eine Setzung vorzunehmen. Förderprogramme unterstützen Frauen auf ihrem Weg. Und ohne Kontakte und Unterstützer kommt niemand weit. Am wichtigsten ist aber eine Führungskultur die offen ist für mehr Ideen von Frauen und ihre Art und Weise, Dinge anzupacken und umzusetzen.

Was brauchen Frauen auf dem Weg zu universitären Leitungspositionen?

Es braucht Mut, Beharrlichkeit, aber vor allem gute Netzwerke unter Kolleginnen. Und einen guten Mentor oder eine gute Mentorin. Denn um oben anzukommen, muss man meist durch tiefe Täler. Und da ist eine Begleitung, die den Weg schon einmal gegangen ist, absolut wichtig.

Welche Ziele konnten Sie punkt Gleichstellung an de Humboldt-Universität bereits erreichen?

Unser Ziel ist, mehr Frauen zu akademischen Abschlüssen zu bringen und sie dann in Führungspositionen zu bekommen. Wenn sie dort angekommen sind, bringen sie ihre Netzwerke mit, ermutigen jüngere Frauen und nehmen den etablierten Männernetzwerken die Dominanz. Wir konnten den Anteil von Professorinnen an der Humboldt-Universität insgesamt von 20,5 Prozent (2007) binnen zehn Jahren auf 34 Prozent (2020) anheben. Damit liegt die HU deutschlandweit auf Platz drei. Auch im Bereich der Hochschulverwaltung haben wir in den vergangenen Jahren deutlich mehr Frauen in Leitungspositionen etaliert.

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