Hier sind die Top 5 Maßnahmen, die einen Auszug der vielen Best Practice Beispielen meiner Kund:innen darstellen:
1. Bewusstsein & Fokus
Gleichberechtigung darf nicht in einer Abteilung „geparkt werden“ oder im Dschungel der Diversity-Aktivitäten verloren gehen. Praxisorientierte Ansätze müssen implementiert, das Mindset und die Haltung geändert und Vorurteile im gesamten Unternehmen abgebaut werden. Dafür bedarf es Bewusstsein und einen kontinuierlichen Fokus in den Führungsebenen. Einige Unternehmen gewinnen aktiv Manager als Sponsoren und kommunizieren den Nutzen für Männer.
2. Prozesse und Strukturen
Frauen werden bei Bewerbungs- oder Beförderungsprozessen oft benachteiligt, da gewohnte Strukturen und Denkmuster vorherrschen. Ein Dashboard mit Kennzahlen über verschiedene Abteilungen kann entwickelt und regelmäßig diskutiert werden. Stellenausschreibungen sollten so formuliert werden, dass sie für Frauen attraktiver klingen. Transparente Beförderungsprozesse, Gender Pay Gap Analysen und regelmäßige Karriere-Gespräche sind weitere Erfolgselemente. Alle im Recruiting und Führungskräfte sollten sich mit ihren unbewussten Vorurteilen auseinandersetzen.
3. Professionelles Karenz-/ Elternzeitmanagement
Ein klarer Strategieansatz für Männer UND Frauen ist entscheidend, so dass ein professionelles Managementtool für die Karenz und Eltern(teil)zeit aufgebaut wird. Der häufigste Karriereknick entsteht durch traditionelle Rollenbilder, Karenzen und lange Teilzeit. Die gesamte Journey sollte professionell gestaltet sein und alle Phasen sowie Stakeholder einbeziehen.
4. Flexibilisierung der Arbeit (und Führung in Teilzeit)
Die Flexibilisierung der Arbeit ist einer der besten Maßnahmen und einfach ein Muss. Ein Best-Practice-Beispiel zeigt eine Abteilung, in der alle Mütter Vollzeit arbeiten, da die weibliche Führungskraft Flexibilität ermöglicht und Vollzeitarbeit unterstützt. Da über 50 % der weiblichen Erwerbstätigen in reduziertem Stundenausmaß arbeiten, ist es betriebswirtschaftlich sinnvoll, diese Menschen in Führungs- und Beförderungspläne einzubeziehen.
5. Female Empowerment
Es geht nicht darum, Frauen zu verändern, um männliche Führungsstile oder Verhaltensweisen anzunehmen. Es bedarf eines Bewusstseins für authentische weibliche Führungskräfte, die ihre Kompetenzen kennen und in männlich dominierten Teams souverän agieren. Frauen-Netzwerke, Workshops und diverse Karriereunterstützungsangebote sind einige Beispiele. Es gibt also viel zu tun und jede und jeder kann einen Beitrag leisten. Es ist definitiv kein Sprint, sondern ein Marathon mit einem bunten Blumenstrauß voller Möglichkeiten.
Checkliste – 10 wichtige Punkte für Unternehmen
1. Verwerfen Sie alte, traditionelle Rollenvorstellungen und schaffen Sie Bewusstsein und Fokus im Top Management.
2. Implementieren Sie einen professionellen Karenz-/Elternzeit-Prozess, wo alle Stakeholder mitgedacht werden.
3. Arbeiten Sie nachhaltig und laufend an unbewussten Vorurteilen, so dass dieser blinde Fleck verschwindet.
4. Schaffen Sie Bewusstsein dafür, dass transparente Beförderungs- und Recruiting Prozesse wichtige Baustein sind.
5. Machen Sie Führungspositionen für Frauen attraktiver, sprechen Sie die Frauen direkt an gehen Sie wertschätzend mit den vielen Kompetenzen von Frauen und Müttern um.
6. Lassen Sie Flexibilität zu einer der obersten Prioritäten im Unternehmen werden.
7. Schließen Sie Teilzeit und Führungsposition nicht aus, sondern denken Sie flexibel.
8. Ermutigen Sie Frauen, ihre Kenntnisse unter Beweis zu stellen, so dass diese gerne Verantwortung übernehmen.
9. Geben Sie Frauen mit Netzwerken und Veranstaltungen den Raum zum Austauschen und Lernen.
10. Holen Sie weibliche, männliche und diverse Vorbilder vor den Vorhang.
Über die Autorin:
Maren Wölfl (Autorin, Business-Coach und FH Lektorin), unterstützt Frauen in Führungspositionen dabei, den Weg zwischen Familie, Arbeit und Selbstfürsorge zu finden. Ihr Buch „Kind und Karriere – es geht auch beides“ ist 2022 im Springer Verlag erschienen.
Mehr dazu: https://femalewakeupcall.com/