StartInnovationTechBewusste Frauen, der Booster für Innovationen

Bewusste Frauen, der Booster für Innovationen

Bei vielen Kolleg:innen gilt man als Technikerin auch heute noch als Exotin, als weibliche Führungskraft in der Technik nahezu als Einhorn. Als Frau in so einer Position Rang und Namen zu erhalten, ist immer noch schwierig. Und das, obwohl wir als Frauen in die Technik und in Teams andere und wichtige Aspekte einbringen.

Ich weiß, wovon ich spreche, schließlich habe ich am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, sich als Frau in der Technik durchzusetzen. Meine Erfahrungen als junge Bauleiterin haben mich mein Leben lang geprägt. Sie sind mit ein Grund, warum ich heute als Beraterin meine Energie dafür einsetze, Unternehmen diverser zu machen und weltoffene Führungskräfte zu entwickeln.

Vor mehr als 20 Jahren war der Ton auf der Baustelle wahrscheinlich noch ein wenig rauer als heute. Aber ich hatte Glück und vor allem ein Gespür für meine Mitarbeiter:innen. Und genau das ist es, was Frauen für sich nutzen sollten. Unsere andere Herangehensweise an Probleme, unser ganzheitlicher Blick auf eine Situation, unser Einfühlungsvermögen für Menschen, unsere Empathie. Wir müssen unsere weiblichen Stärken bewusst einsetzen und dürfen keinesfalls nur Kopien der Männer werden, weil wir glauben, jemanden oder etwas gerecht werden zu müssen.

Mitarbeiter:innen verlassen keine schlechten Jobs. Sie verlassen schlechte Chefs und Chefinnen. Diesen Spruch hat jede/r schon oft gehört. Gut zu führen hat im Unterschied zu früher einen anderen Stellenwert bekommen. Während man früher eher an Methoden, Tools und Ansätzen feilte, braucht es heute mehr denn je authentische und menschliche Qualitäten, die nicht so leicht in Seminaren und Workshops zu vermitteln sind.

Wertschätzung bringt Engagement

Wie werden Sie also zur echten Führungspersönlichkeit, der die Mitarbeiter:innen vertrauen, ihr bereitwillig folgen und bereit sind, die extra Meile zu gehen? Und das vielleicht sogar als Frau in einer von Männern dominierten, technischen Disziplin?

Zuallererst brauchen Sie das richtige Mindset, die richtige innere Haltung und vor allem das richtige Denken gegenüber Ihren Mitarbeiter:innen. Sieht man als Führungskraft die Stärken und Fähigkeiten seiner Mitarbeiter:innen und deren Entwicklungsfelder, kann man leichter unterstützend und inspirierend handeln. Mitarbeiter:innen, die sich geschätzt fühlen, werden es mit Engagement danken und ihre Kreativität einbringen, um innovative Ideen zu generieren.

Etablieren Sie eine offene Fehlerkultur. Wenn Mitarbeiter:innen nicht befürchten müssen, für Fehler bestraft zu werden, sind sie eher bereit, unkonventionelle Ideen zu verfolgen und neue Lösungen zu entwickeln. Ein veralteter Führungsstil, der auf Mikromanagement und Kontrolle basiert, erstickt hingegen Kreativität und Innovationen schon im Keim. Seien Sie klar in Ihrer Kommunikation der Ziele und Visionen. Schließlich lenken Sie als Führungskraft den Innovationsprozess. Nur wenn Ihr Team die Ziele kennt, können Sie in eine gemeinsame Richtung gehen.

Und zu guter Letzt, walk the talk. Lassen Sie Ihren Worten die entsprechenden Taten folgen. Heiße Luft sollen die anderen produzieren. Denn ein konsistenter Weg im Denken, Reden und Handeln erspart Ihnen Energie und bringt Sie in Ihren Führungsflow, während jedes Handeln gegen Ihr Denkmuster Ihnen doppelte Energie kostet.


Anke van Beekhuis ist Beraterin für Leadership & Change sowie Buchautorin. Sie begleitet Unternehmen und deren Führungskräfte im strategischen Wandel zu mehr Performance. 2021 entwickelte sie FührungsflowToGo, ein digitales Coaching Produkt.

FotomaterialSiegrid Cain

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