von Sandra Straka
Frauen stellen die Hälfte der Weltbevölkerung1, verdienen weltweit mehr als 20 Billionen USD pro Jahr2 und verfügen über ein Drittel des Gesamtvermögens der privaten Haushalte3. Dennoch besteht im Hinblick auf Finanzen weiterhin eine Kluft zwischen den Geschlechtern. Schauen wir uns das Geschlechtergefälle in der Vermögensverwaltung an. Hier hinkt der Anteil von Frauen gegenwärtig dem Rest der Finanzdienstleistungsbranche4 hinterher.
Ende 2020 waren in den USA von allen Fondsmanager/innen nur 11% weiblich. Ein Anteil der sich über die letzten 10 Jahre nicht signifikant verändert hat. Schaut man in der Branche auf die Führungsetagen, nimmt die Repräsentanz von Frauen noch weiter ab. Um die Entwicklung von weiblichen Führungskräften zu forcieren, ist es entscheidend, ihnen Vertrauen und Zuversicht zu geben und ihre Leistungen stärker wertzuschätzen. Wir raten Frauen, für sich selbst einzutreten, ihre individuellen Leistungen herauszustellen und ganz wichtig – ihr künftiges Potential deutlich zu machen. Weibliche Führungskräfte sollten präsent sein, transparent kommunizieren und Mentorships annehmen sowie auch selbst anbieten.
Auf der Suche nach Talenten muss man als Unternehmen neue Wege einschlagen, um aus diversen Pools zu schöpfen. Der Austausch mit unterschiedlichen Playern und Wettbewerbern im Markt kann helfen, Fortschritt bei der Erreichung der eigenen Unternehmens-Diversitätsziele zu machen. Essentiell ist die Festlegung von Zielen, die vom Management beschlossen werden, laufendes Monitoring und der Verantwortungen für die positive Umsetzung. Das öffentliche Teilen des Fortschritts hilft Druck aufzubauen und Entwicklungen schneller umzusetzen.
Diversifikation als Teil eines aktiven Anlageansatzes
Ein aktiver Anlageansatz mit mittel- bis langfristige Zielen ist ein Kernkonzept, das im aktuellen Kapitalmarktumfeld vorteilhaft ist. Die Märkte sind hohen Schwankungen unterworfen und werden vom Konflikt zwischen Russland und der Ukraine geprägt. Aufgrund der steigenden Inflationsangst ziehen die Zentralbanken weltweit die Normalisierung ihrer Geldpolitik vor. Warum nun „aktiv“ investieren? Die Gesamtrendite eines Portfolios setzt sich aus einem aktiven (Alpha) und einem passiven (Beta) Anteil zusammen. In dem derzeitigen Niedrigrenditeumfeld macht der Alpha-Bereich einen höheren Anteil aus. Anleger/innen, die in aktiv gemanagte Aktienfonds mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten aus allen Branchen und Regionen weltweit investieren, um ihre Gesamtrenditeziele in den kommenden Jahren zu erreichen, können außerdem von Diversifikationsvorteilen profitieren.
Diversifizierung zählt zu den Kernkonzepten beim Investieren. Durch die Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen und Manager versuchen Anleger, die Marktvolatilität zu verringern und bessere risikobereinigten Renditen zu erzielen. Zum Zweiten kann Diversifikation aber auch für Teams gelten, die das Vermögen ihrer Kunden verwalten. Wir glauben, dass Diversifizierung durch Frauen in der Vermögensverwaltung einen positiven Effekt auf verschiedenen Ebenen haben kann. Dieser kann zu potenziell besseren Renditen führen, erhöht die Attraktivität der Branche für Frauen und erweitert damit auch die Zahl kompetenter Führungskräfte von morgen.
Diversität und Inklusion ist für Goldman Sachs Asset Management mittlerweile gelebter Standard – auch weil wir Mehrertrag liefern wollen, für unsere Investoren und Aktionäre. Wir müssen Mitarbeiter/innen mit verschiedensten Kulturen, Hintergründen und Perspektiven an einen Tisch bringen und alle Stimmen hören, um ein gemeinsames Verständnis zu Investments erlangen, das keinen Vorurteilen unterliegt.
Es ist demnach nicht nur „nice-to-have“, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wir verwalten global $350 Milliarden Assets in unserem fundamentalen Aktienbereich, in welchem mehr als 50% von Frauen gemanagt bzw. co-gemanagt werden, also weit mehr als der Durchschnitt in der Industrie. Sobald man eine kritische Masse an Frauenrepräsentanz bzw. Diversität im Allgemeinen in den Teams erreicht hat, wird es zu einem Selbstläufer und diverse Talente bewerben sich von selbst, weil sie Teil des Unternehmens werden wollen.
1 World Bank; Stand: 28. Februar 2022. https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL.FE.ZS
2 Frost and Sullivan; Stand: 5. März 2020. https://www.frost.com/news/press-releases/global-female-income-to-reach-24-trillion-in-2020-says-frost-sullivan/
3 Boston Consulting Group; Stand: 9. April 2020. https://www.bcg.com/publications/2020/managing-next-decade-women-wealth
4 US Bureau of Labor Statistics; Stand: Dezember 2021
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