Text: Maria-Elisabeth Gume
Gründen ohne Investor*innen, skalieren durch starke Kund*innenbeziehungen und sich dabei selbst nicht verlieren? Das war der Vibe des diesjährigen Female Founder Festivals in München – dem vierten und finalen Event der europaweiten Tour der Businettes, dem Netzwerk rund um Claire Siegert und Victoria Arnhold. Nach Paris, London und Berlin setzten die Gründerinnen mit dem Festival im smartvillage einen würdigen Abschluss – empowered, praxisnah und relevant.
Wir könnten in den kommenden Jahren einen Machtwechsel erleben. Zum ersten Mal in der Geschichte werden Frauen mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens besitzen. Doch wird das auch zu mehr Einfluss auf Märkte, Innovation und Strukturen führen? Derzeit erscheint das noch wie eine Vision – denn trotz positiver Signale stehen Diversity-Programme, Frauenquoten und gleichberechtigte Teilhabe weiterhin auf wackeligem Fundament.
Ziel des Festivals: Gründerinnen sichtbar machen, vernetzen – und empowern. Neben Panels zu E-Commerce, Finanzen, Growth und Mental Health standen vor allem eines im Fokus: Sichtbarkeit, Sichtbarkeit und Selbstführung.
Bootstrapping statt Business Angel: Kund*innen sind das beste Kapital
Ein Highlight des Tages: das Panel „Bootstrapping dank B2B“ mit Magdalena Oehl (TalentRocket), Amelie Sperber (Supernutural) und Valentina Teinitzer (Studio Pasquale). „Das beste Geld kommt vom Kunden, nicht vom Investor“, so Amelie Sperber. Die Unternehmerinnen teilten ihre Learnings zu nachhaltigem Wachstum ohne Fremdkapital: Kund*innenbeziehungen sind Währung – Vertrauen ist Grundlage – und Transparenz bringt Umsatz.
Magdalena Oehl betonte: „Wer konkrete Zahlen nennt, macht Umsatz.“ Und auch das Bauchgefühl hat seinen Platz im Businessplan: Valentina Teinitzer plädierte dafür, strategische Entscheidungen nicht nur nach Excel zu treffen – sondern mit Intuition, Ästhetik und Mut.

Von Diana zur Löwen bis Sara Nuru: Namen, Netzwerke, Impact
Auch große Namen wie Diana zur Löwen, Céline Flores Willers und Sara Nuru zeigten: Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck, sondern ein Hebel. Im Female Funding Panel diskutierten Ariane Neubauer, Svenja Lassen, Julia Zimmermann und Diana zur Löwen über Hürden und Chancen beim Kapitalzugang – und darüber, wie Gründerinnen stärker auftreten (und abschließen) können.
Beim abendlichen Pitch stellten Startups wie SmartAIs, PEPPER, 2na Fish und Chewsome ihre Visionen vor – die Stimmung: laut, begeistert, solidarisch. Besonders überzeugte 2na Fish, die mit ihrem innovativen Konzept den ersten Platz belegten.
Selbstfürsorge im Business-Dschungel
Die eindrücklichste Erinnerung kam am Nachmittag: Dominique de Marne rief mit viel Feingefühl zu mehr Achtsamkeit auf. „Wir sollten auf unserer eigenen Lieblingsmenschenliste ganz oben stehen.“ Denn: Ohne mentale Gesundheit kein gesundes Wachstum.
Fazit: Female Leadership – mutig, vernetzt, mit Haltung
Das Female Founder Festival 2025 zeigte: Female Leadership heißt heute gestalten statt warten, zuhören statt performen – und gemeinsam statt allein. Von Frauen für Frauen – mit echtem Impact.