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Kopf der Woche: Clarissa Ward

Die CNN-Reporterin Clarissa Ward berichtete bis zuletzt aus den Straßen Afghanistans. Sie war eine der letzten ausländischen Reporter*innen in Kabul, vergangene Woche wurde sie evakuiert und informiert nun aus Doha.

Clarissa Ward geht vor laufender auf Taliban-Kämpfer zu und spricht sie auf ihre Waffen an. Sie wird weggeschickt, einem Produzenten ihres Team wird mit gehobener Waffe gedroht, bis die Taliban schließlich die CNN-Drehgenehmigung sehen. In dieser Szene trägt Ward wie bei den meisten ihrer Einsätze einen schwarzen Hidschab, rundherum sind laufend Schüsse zu hören. In anderen Berichten interviewt sie einen IS-Entscheidungsträger über die Pläne der Terrororganisation in Afghanistan oder spricht mit untergetauchten Frauenrechtsaktivistinnen über die akute Gefahr für sie und Frauen in Afghanistan.

 

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Clarissa Ward hat die politischen Entwicklungen in Afghanistan in den vergangenen Wochen – gemeinsam mit einem Nachrichten- und Sicherheitsteam – eingehend dokumentiert. Sie war unter den letzten ausländischen Journalist*innen, die unter der Taliban-Herrschaft weiter aus Afghanistan berichtete und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der aktuellen Lage. Ohne Reporter*innen wie sie und unabhängige Medien wäre kaum bekannt, was sich derzeit in Afghanistan ereignet. Die US-Amerikanerin hatte die Möglichkeit das Land noch vor dem endgültigen Abzug der USA zu verlassen und mit einer vollen Militärmaschine nach Doha, Katar, zu fliegen.

Clarissa Ward ist die internationale Chefkorrespondentin des US-Nachrichtensenders CNN und lebt in London. Laut ihrer offiziellen Biografie auf der CNN-Website berichtet die 41-Jährige seit über 15 Jahren aus den weltweit gefährlichsten Kriegs- und Krisengebieten. Unter anderem aus Syrien, dem Irak, dem Jemen, der Ukraine und zuletzt Afghanistan. Im April 2021 reiste sie gemeinsam mit ihrem Team als erste als eine der ersten ausländischen Journalist*innen nach dem militärischen Putsch in Myanmar in das Land ein. Und während der Corona-Pandemie berichtete sie aus dem stark von der zweiten Welle betroffenen Indien, wo sie aus überfüllten Krematorien und unterbesetzten Krankenstationen berichtete. Dass sie Journalistin werden möchte, entschied die Yale-Absolventin nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001, die sie im Fernsehen mitverfolgte.

Im Laufe ihrer Karriere, die 2002 mit einem Praktikum im Moskau-Büro von CNN begann, wurde Ward mit zahlreichen Awards ausgezeichnet. Die zweifache Mutter gewann unter anderem zwei renommierte George Foster Peabody Awards, sieben Emmy Awards und wurde zuletzt durch den Gracie Award, einem Preis, der Frauen in Medienberufen würdigt, zur Reporterin des Jahres 2019 ernannt.

FotomaterialCNN

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