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„Jeder kann ein Changemaker sein“

Lässt sich groß Denken lernen? Ist unser Bildungssystem für künftige Herausforderungen geeignet? Kann man vom Berg aus, einen besseren Blick auf die Welt werfen? Marie Ringler, Europa-Chefin des Sozialnetzwerks Ashoka und Vize-Präsidentin des Europäischen Forum Alpbach, über nachhaltiges Wissen, verantwortungsvolles Unternehmertum und den neuen gesellschaftlichen Diskurs.

„Das Schöne am Sozialunternehmertum ist, dass man immer mit Menschen zu tun hat, die groß denken“, haben Sie einmal gesagt. Lässt sich „groß denken“ lernen? 

Auf jeden Fall. Das ist etwas, das ich in diesen Jahren mit Ashoka gelernt habe. Ich merke, wir haben – vor allem als Frauen, aber auch als Gesellschaft – die Tendenz, uns klein zu machen. Aus der Angst heraus, den Kopf aus dem Sand zu stecken, beschränken wir uns gerne selbst im Denken. Diese Selbstbeschränkung im Kopf ist aber der größte Feind der Veränderung, die notwendig ist. Das, was ich vom Sozialunternehmertum gelernt habe, ist, dass es möglich ist, das sogenannte Unmögliche zu tun. 

Ist diese Selbstbeschränkung etwas Spezifisches Österreichisches und Deutsches – oder ist es gesellschaftsimmanent? 

Es ist kulturspezifisch. In den USA gibt es viel weniger Selbstbeschränkung. Sobald man in Österreich oder Deutschland ein bisschen frech ist oder etwas Ungewöhnliches tut, haben viele Angst, dass sie gleich eine übergezogen bekommen.

Es gibt keine Kultur des Ausprobierens und grandiosen Scheiterns und dann das nächste Tolle machen. Damit ist Selbsteinschränkung sozial akzeptierter, als das Große zu wollen. Diese Haltung aber hindert uns daran, in unser Potenzial zu gehen – und die zu werden, die wir sein wollen. 

Sie selbst sind in Ihrer Zeit als Grün-Politikerin an die Universität St. Gallen gegangen. Ein Aufbruch in Richtung größer denken? 

Für mich war es eine Möglichkeit, darüber nachzudenken, was ich nach der Politik machen will. Ich habe das sehr bewusst als einen Rahmen gesehen, in dem ich Neues lerne und mich mit neuen, anderen Themen beschäftige. Gleichzeitig hatte ich mir die Frage gestellt: Was kommt eigentlich nach der Politik? Insofern war St. Gallen eine spannende Erfahrung, aber das groß Denken habe ich woanders gelernt – nämlich von Sozialunternehmertum. 

Ist es nicht auch so: Wenn man sich im Erwachsenenalter weiterbildet, wird man mit einer Form von Offenheit konfrontiert, die einem im Berufsalltag abhandenkommt? 

Ja, es ist ein schönes Raussteigen aus dem Alltag. Ich habe mein Studium 2008, mit Beginn der Finanzkrise, begonnen. Dieser Kontext ist deshalb erwähnenswert, weil St. Gallen stark auf dies Finanzindustrie fokussiert ist. Somit habe ich das damals bewusst ausgewählt. 

Ihr Schwerpunkt waren Finanzen? 

Es war ein normaler MBA. Aber St. Gallen ist als Universität stark der Finanzindustrie zugeordnet. Viele der Leute, mit denen ich studiert habe, haben dann Investmentbanker-Karrieren verfolgt. Ich hatte mir das geheime Ziel gesetzt: Nach diesem MBA möchte ich alle Seiten der Financial Times verstehen. Es war mir wichtig, diese Welt zu verstehen. Als die Finanzkrise ausgebrochen ist, wollte ich wissen, was da passiert ist. Was sind die Instrumentarien, die uns ins Verderben geritten haben?

Wurden Sie erstmals in St. Gallen mit Ashoka konfrontiert? Eigentlich das andere Ende der Finanzwelt, denn als Sozialorganisation braucht man ja Geld und Geldgeber.

Ich habe Ashoka davor schon gekannt, aber diesen Aha-Moment, in dem man sich denkt: „Das ist es!“ – den hatte ich tatsächlich in der Ausbildung. Und es stimmt, dass die Welt der Sozialunternehmer stärker in die Richtung der Philanthropie geht.

70 Prozent unserer Ashoka-Fellows, mit denen wir arbeiten, haben ein spendenbasiertes oder hybrides Modell. Aber diese Fragen: Wie finanziert man eigentlich Veränderung und welche Modelle gibt es, welche Instrumentarien hat man und welche Rolle spielen die unterschiedlichen Institutionen darin? – die sind schon interessant. Da hat mir die Ausbildung total geholfen.

Um ein Beispiel zu geben: Viele unserer Ashoka-Fellows beschäftigen sich mit der Veränderung des Finanzsystems, zum Beispiel Mark Campanale, Gründer von „Carbon Tracker“ und bestimmt einer unserer bekanntesten Fellows – er arbeitet zum Thema stranded assets. Campanale sagt: Fossile Assets werden zu abzuschreibenden Positionen, also Verlustgeschäfte werden. Damit müssen sich die Finanzinstitutionen verändern… Um diese Entwicklungen zu verstehen, hat mir mein Studium enorm geholfen.

Sind Sie nochmals in die Politik zurückgekehrt, als Sie dann fertig waren? 

Ich habe berufsbegleitend studiert und wurde 2010, gegen Ende meines Mandats, fertig. Da habe ich noch Rot-Grün 1 mitverhandelt und anschließend „baba“ gesagt. 

Seit 2018 sind Sie Europa-Chefin von Ashoka – damit hat sich Ihr Blick nochmals geweitet. Gibt es Länder, wo man sich mit dem groß Denken leichter tut? 

Nachdem ich Ashoka-Österreich aufgebaut hatte, bat mich die Organisation, auch Zentral- und Osteuropa mit zu betreuen. Besonders bei meiner Arbeit in Rumänien habe ich dazu gelernt.

Für ganz Europa zuständig zu sein, ist insofern spannend, weil es stimmt, dass die Kultur des „Wie verändern wir unsere Gesellschaft?“ innerhalb des Kontinents unterschiedlich ist. Trotzdem sind die großen Züge ähnlich. Überall gibt es Leute, die einfach tun. 

Interessant, dass Sie Rumänien hervorheben. Ist die Dynamik eine andere in den südosteuropäischen Ländern, die wahrscheinlich immer noch Diktaturen in Erinnerung haben und mit starker Armut konfrontiert sind? 

Das Interessante ist – die großen Probleme sind oft unsichtbar, auch in reichen Ländern. Denn tiefe, intergenerationelle Armut gibt es fast überall. In manchen Gesellschaften ist sie offensichtlicher, in anderen wird sie mehr verdrängt.

Was ich zum Beispiel mitgenommen habe: Die rumänischen Frauen sind die beeindruckendsten überhaupt, sie scheren sich einfach gar nichts. Da gibt es eine Kraft, eine Resilienz, die mich beeindruckt. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund, weshalb sie ihre Geschichte am Ende des Tages auf einen guten Weg gebracht haben.

Natürlich ist es ein Land, in dem es bittere Armut gibt und in dem der Kommunismus immer noch nachwirkt. Aber da strahlt auch was. Ich versuche einfach, Stärken zu sehen und zu spüren. Wenn man das tut, macht es einen Unterschied. 

Ist groß Denken eine Frage von Bildung oder eine Frage von Mut? 

Es ist jedenfalls keine Frage von formaler Bildung. Das sieht man daran, dass viele unserer Social Entrepreneurs weltweit eine geringe formale Ausbildung haben. Bei meinen Gesprächen in Nigeria, Indonesien, Lateinamerika, Ägypten oder Nordafrika ist mir aufgefallen, dass ganz viele Social Entrepreneurs, die grundlegend ihre Gesellschaft und Gesetze im Sinne ihres Unterfangens verändern und die Märkte neu schaffen, vier bis sieben Jahre Schulbildung haben.

Am Ende des Tages geht es bei diesen Unternehmungen nicht darum, ob ich eine Bilanz lesen kann, oder nicht. Sondern darum, ob ich verstehe, wie Gesellschaft funktioniert. Wie Menschen funktionieren und wie man sie auf dem Weg mitnehmen kann, damit es zu einer gemeinsamen Veränderung kommt.

Auf der Ashoka-Homepage taucht oft der Begriff Changemaker auf. Diverse Studien belegen, dass für Start-up-Gründerinnen der Social Impact wichtiger ist als für männliche Gründer. Sind Frauen die besseren Changemaker? 

Ich würde sagen: Gesellschaftlich wird Frauen eher die Verantwortung für die Weltverbesserung zugeordnet. Sind sie deshalb die besseren Menschen? Ich denke, nein.

In unserem Netzwerk haben wir ungefähr 40 Prozent Frauen und 60 Prozent Männer. Und wir sehen, dass es auch hier große kulturelle Unterschiede gibt. In Deutschland und Österreich ist es bedeutend schwieriger, herausragenden Sozialunternehmer:innen zu finden als in anderen Ländern.

Das hat etwas mit Risikoverhalten zu tun, von dem ich sage, dass es mit gesellschaftlichen Rollenvorstellungen zu tun hat. Sich auf eine sozialunternehmerische Reise zu begeben, bedeutet, ins Risiko zu gehen. In Gesellschaften, in denen Frauen mit traditionellen Rollenzuschreibungen konfrontiert sind, gestaltet sich weibliches Unternehmertum oft schwierig. 

In einem Interview haben Sie gesagt: Nicht die großen klassischen Unternehmen führen Veränderungen herbei, sondern die kleinen und die Einzelpersonen. Wenn man sich die Entwicklung der Unternehmen und Vermögen der letzten 20 Jahre anschaut, haben sich die Verhältnisse eindeutig zu Gunsten der Großen und Reichen verschoben… 

…Und es ist auch gesellschaftlich nicht sehr klug von uns, diese Entwicklungen weiter zu befördern. Weil es ja bedeutet, dass wir nicht das Potential ausschöpfen, das wir als Gesellschaft haben. 

Bedeutet dies folglich, dass es immer schwieriger wird ein soziales Unternehmen hochzuziehen als ein Shareholder Value gesteuertes, das auf möglichst hohe Gewinne ausgerichtet ist?

Das würde ich nicht so sagen. Wir sehen uns hier vor ein gesamtgesellschaftliches Problem gestellt, das ich gar nicht so sehr an einer Konzentration von Reichtum festmachen würde. Vielmehr müssen wir uns als gesellschaftliche Akteure die Fragen stellen: Läuft unsere Welt, so wie sie derzeit gesteuert ist, nachhaltig sinnvoll? Ist es eine Welt, in der wir die Herausforderungen, die auf uns zukommen, handeln werden können? Das sind für mich die entscheidenden Punkte.

Es ist doch offensichtlich, dass wir die globalen Herausforderungen nur dann in den Griff bekommen, wenn möglichst viele Leute auf möglichst unterschiedliche Weise an deren Lösungen arbeiten. Genau das bedeutet diese große Vision von Ashoka: Jeder soll ein Changemaker sein, jeder kann ein Changemaker sein. Nur dann haben wir ausreichend Kreativität, um nachhaltig der Klimakrise zu begegnen, die Einkommensungleichheit auf in den Griff zu bekommen, Armut zu besiegen oder autoritären Regimes etwas entgegenzusetzen. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen.

Und das ist wiederum ein gesellschaftlicher Auftrag, womit wir beim Bildungssystem sind. Was ist in unserem Bildungssystem wichtig? Bereiten wir unsere Kinder und Jugendlichen auf die Welt da draußen vor? Das tun wir sicher nicht, wenn es bloß darum geht, Wissen auswendig zu lernen, um möglichst gute Noten zu bekommen. Das geht nur dann, wenn wir den jungen Menschen Werkzeuge in die Hand geben, mit denen sie empathisch die Probleme anderer erkennen und sich selbstwirksam fühlen. Mit denen sie Mut entwickeln, etwas auszuprobieren, auch mal Fehler zu machen und dafür Applaus bekommen, etwas Neues zu wagen. Das ist das Bildungssystem, das wir brauchen. 

Es gibt nicht wenige Organisationen, die diese Richtung schon vorleben –

Das ist das Schöne, dass es auch wirklich sozialunternehmerische Initiativen gibt, die dem Status Quo etwas entgegensetzen – zum Beispiel „Teach for Austria“ oder „Schule im Aufbruch“. Die kluge Köpfe ins Bildungssystem bringen, um mit kreativeren, anderen Blickwinkeln einen Unterschied für die Kinder zu machen.

Damit komme ich wieder zurück zu diesem „was ist möglich“ – nämlich so viel mehr, als wir oft glauben. Dort, wo ich einfach ungeduldig werde, ist dieses Verharren im „das geht nicht, das haben wir noch nie so gemacht. Oder: „Das haben wir schon ausprobiert und es hat nicht funktioniert“. Um zu verändern, müssen wir immer ein Stück an die Grenze gehen! 

Wer hat Sie sozialisiert in diese Richtung? Ihre Eltern?

Ich glaube, dass Familie in diesem Punkt wichtig ist. Auch der Freiraum, den ich von daheim bekommen habe. Bei uns gab es diesen Auftrag, dass jeder von uns etwas an diese Gesellschaft zurückzugeben hat. 

Wie haben Sie die Schulzeit empfunden?

Ich habe Schule nicht als einen Ort empfunden, der mich in dieser Hinsicht positiv unterstützt hätte. Natürlich gab es einzelne Lehrer, die meine Talente gefördert haben. Aber Schule war insgesamt kein Ort, wo man aufgefordert wurde: Werde politisch aktiv, mische dich ein, widersprich. 

Gute Stichwörter, um das Thema zu wechseln und zum Forum Alpbach überzugehen! In den vergangenen Jahren gab es Rumors, dass nur noch jene zu Wort kommen, die auch einzahlen und dass diese Brillanz, die Alpbach hatte, damit abgeschwächt werde. Wie durchbricht man dieses Bild, dass die Monetarisierung des Events mehr zählen würden als der Inhalt? Was wird und muss sich ändern? 

Das Europäische Forum Alpbach ist ein Verein, also nicht gewinnorientiert. Als Andreas Treichl (Präsident des Europäischen Forum Alpbach und Aufsichtsratvorsitzender der Erste Bank, Anm.) mich vor eineinhalb Jahren fragte, ob ich die Veranstaltung mit ihm gemeinsam leiten will, habe ich geantwortet: Gerne, aber wir müssen Einiges verändern. Daraufhin hat er gesagt: „Warum, glaubst du, rufe ich dich an?“

Für mich hat Alpbach eine wahnsinnige Entstehungsgeschichte, darin liegt auch die Faszination. Zurückzugehen zu diesen Wurzeln – das ist unser Auftrag: Das Europäische Forum Alpbach ist im August 1945 entstanden, ins Leben gerufen von einer Gruppe junger Menschen, die auf wundersame Weise den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, Terror und Horror gesehen haben und sich vorgenommen haben, Europa neu zu erfinden.

Heute stehen wir an einem ähnlichen Punkt, Europa neu denken zu müssen. Genau dahin wollen wir! Was kann Österreich, was können wir als schöne kleine Alpenrepublik, die sich gerne als Mittelpunkt der Welt begreift, zu dieser Diskussion und Entwicklung beitragen?

Wie können wir an diesem fantastischen Ort Alpbach, wo man man so hoch oben in den Bergen steht, einen anderen Blick entwickelt? Schon dieses Jahr wird man spüren, dass wir zu diesen großen Fragen zurückkehren und gleichzeitig mit Lösungsvorschlägen unsere Besucher mit auf einem neuen Weg nehmen wollen. Wir werden zeigen, wie man Neues entwickelt und sich dabei teilweise auch an Altem orientiert. 

Wird es internationaler?

Wir brechen ein Stückweit die Silos auf, somit wird es internationaler, europäischer. Es ist uns ganz wichtig zu vermitteln, dass Unternehmertum dauerhaft nur dann erfolgreich sein kann, wenn es sich öffnet und einen Zugang zu seiner Zielgruppe, zu seinen Kundinnen und Kunden hat.

Das ist ein Teil unserer Logik: In Alpbach soll in großer Unterschiedlichkeit und Diversität durchaus kontrovers diskutiert werden. Es sollen Ideen entstehen, die weitergetragen werden. Dazu braucht es die Banker:in genauso wie die Aktivist:in – die Wissenschafter:in genauso wie den Philosoph:in, die Unternehmer:in genauso wie die normale Bürger:in. Diese Buntheit wird man hoffentlich bemerken. 

Stimmt es, dass die Teilnehmerzahl aufgrund von Corona reduziert werden soll? 

Genau. Die Teilnehmerzahl wird etwas geringer sein. Dieses Jahr wird nicht hybrid, sondern analog. Nach zwei Jahren Pandemie braucht es die persönliche Begegnung, das Gespräch, die Auseinandersetzung, den Dialog. Wir werden sehr viele unterschiedliche Formate haben, die so eine Dynamik anregen: Chats, Wanderungen, Workshops – und weniger klassische Panels, bei denen ein Speaker von oben herab zum Publikum spricht, zumal Alpbach eine tolle Audience hat, es sitzen immer im Publikum, die selbst viel zu sagen haben. Blöd wären wir, diesen Stimmen keinen Raum zu geben! 

Wie stark schwingt Ihre Erfahrung mit Ashoka bei der Umgestaltung von Alpbach mit? Gibt es für Sie selbst den einen Punkt, an dem Sie sagen: Seit ich das mache, hat sich eine bestimmte Sichtweise radikal verändert?

Auf jeden Fall. Es gibt zwei Dinge. Erstens: Der/die Einzelne kann viel mehr bewirken, als wir oft glauben. Natürlich brauchen wir dann immer auch das Team und die Allianz und die Kooperation und das Gemeinsame.

Und das Zweite: Das Unmögliche ist möglich. Wir haben zum Beispiel eine indische Fellow, die eine Hotline für Straßenkinder entwickelte, die es mittlerweile in jedem Land der Welt gibt. Eine ihrer nächsten Innovationen war, dass sie realisiert hat: Insbesondere ausgegrenzte Jugendliche oder Kinder, die auf der Straße leben, brauchen Zugang zu Finanzprodukten.

Das heißt: Auch diese Kinder müssen sparen und ihr Geld sicher aufbewahren können. Sie hat dann in 130 Ländern der Welt eine Organisation gegründet, die sichergestellt hat, dass Kinder Zugang zu Sparbüchern, Finanzprodukten und Ähnlichem haben. In Gesprächen mit Nationalbanken, Firmenchefs und Politikern schaffte sie es, dies umzusetzen. Natürlich ist es nicht perfekt, aber es ist erledigt. Und so etwas hätte doch niemand geglaubt, oder?

Solche Geschichten erfüllen mich mit so viel Optimismus. Deshalb sage ich: Das Unmögliche ist möglich, und ich erlebe es jeden Tag. 

Toller Job! 

Ja, finde ich auch. 


Ashoka in Zahlen:

1980 wurde Ashoka vom US-Unternehmer Bill Drayton gegründet. Der Name „Ashoka“ geht auf den gleichnamigen, indischen Fürsten zurück, der sich, nach kriegerischer Herrschaft, im 3. Jahrhundert vor Christus, für Versöhnung, Toleranz, Freiheit und Wohlstand einsetzte.

Es gibt mehr als 4000 Fellows – so werden jene Sozialunternehmer:innen genannt, die das internationale Netzwerk bilden – in über 97 Ländern.

Derzeit arbeiten ca. 300 Angestellte in 35 Ashoka-Niederlassungen weltweit. Nach Kontinenten aufgeteilt, gibt es in Latein Amerika mit 1064 Social Entrepreneurs, gefolgt von Asien mit 1061. Platz 3 nimmt Europa ein mit 642, gefolgt von Afrika mit 475 Sozialunternehmern. Erst an 5. Stelle rangieren die USA (345) und an letzter Middle East und Nord Afrika mit 124 Social Entrepreneurs.


Das ausführliche Gespräch mit Marie Ringler war Cover Story unseres Print-Magazins 02/2022. Zum Start des Forum Alpbach 2023 teilen wir das Interview nun in voller Länge mit unserer Online-Community.

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